Wolfsland - Das heilige Grab - Do. 29.07. - ARD: 20.15 Uhr

In den Händen eines Psychopathen

26.07.2021 von SWYRL/Wilfried Geldner

Der Görlitzer Kommissar Burkhard "Butsch" Schulz (Götz Schubert) erwartet voller Vorfreude seine Tochter, die mit ihrer Freundin auf einer Wanderung durch die Oberlausitz ist. Da kommt die Nachricht, dass zwei Mädchen verschwunden sind.

"Gelobt sei der Herr - Lasset die Kindlein zu mir kommen!" - Zweifellos ist einer durchgeknallt, in "Wolfsland - Das heilige Grab" (2019), dem nun wiederholten fünften Fall der Görlitzer Kommissare Burkhard "Butsch" Schulz (Götz Schubert) und Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld). Gut, dass ein knapper Dialog der Kommissare die Zuschauer wieder zurück auf die Erde holt. Schulz' Tochter kommt zu Besuch, sie ist mit einer Freundin wandern in der Oberlausitz und will nach langer Zeit endlich einmal wieder ihren Vater besuchen. Aber im nahen Wiesengrund liegt schon ein Toter - wer hat den Mann erschlagen? Dann berichtet eine Klosterfrau von einem Schuh, den man gefunden hat - und von zwei Mädchen, die gestern noch im Kloster waren, seitdem aber verschwunden sind. Könnte die Butschs Tochter eines der verschwundenen Mädchen sein?

Der Zuschauer wird denn auch nicht lange im Zweifel darüber gelassen, dass ein bibelfester Täter, der sich als Gärtner immer wieder im Kloster nützlich machte, um in sich zu kehren, tatsächlich Emmy, die Tochter des Kommissars, und deren Freundin Clara (Anna Bachmann, Luise Befort) verschleppte und gefangen nahm. Ein nunmehr toter Nachbar entdeckte ihn offensichtlich bei seinem Tun.

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Wahnsinn in Großaufnahme

Trotz der frühen Offenbarung verstehen es Sven Poser (Drehbuch) und die Regisseurin Francis Meletzky, im Folgenden die Spannung hochzuhalten. Dass sich die Regie dabei geradezu in die Großaufnahmen der Gesichter verliebt, bekommt mit zunehmender Fortdauer durchaus Sinn. Der Wahnsinn eines Psychopathen begegnet der immer weiter wachsenden Sorge eines Vaters um sein Kind. Am Ende, als es zum Showdown zwischen Täter und Vater in der Klosterkirche kommt, werden die beiden Charaktere geradezu austauschbar.

Geschenkt, dass die Handlung Thriller-Klischees bis hin zu Hitchcocks Mutterkomplex aus "Psycho" bedient. Schwamm auch über die eilfertige Rekapitulation der Handlung und die stereotypen Beschwichtigungen der Kommissarskollegin. Nach der Motivation des Täters sollte man nicht allzu lange schürfen. Ein Unglück im Steinbruch und der Tod eines Kindes werden ins Feld geführt. Fast schon zu viel Schicksal, das da gewaltet hat. Doch die Gegenwart ist durchaus packend inszeniert.

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