Stress-Express
"Is' das für Stress?", fragte Horst Lichter in der Montags-Folge von "Bares für Rares", nachdem er Experte Sven Deutchmanek konzentriert beim Herumwerkeln beobachtet und die Aufschrift auf der Verpackung des Trödelgutes gelesen hatte: "Stress-Express". Bei dem Spielzeug handelte es sich um einen Mini-Hubschrauber mit großem Propeller.
© ZDFGegen Stress im Büro
Den galt es, auf eine Plattform zu setzen, von der aus er per Knopfdruck eigentlich abheben sollte, was Deutschmanek allerdings nicht so recht gelingen wollte. Der Sinn des Office-Toys war damit im Grunde ad absurdum geführt: Eigentlich sollte es nämlich gestressten Büro-Menschen bei der Entspannung helfen.
© ZDFHebt nicht ab
Horst Lichter versuchte zu helfen, kontrollierte den Sitz des Helikopters und beteuerte: "Der sitzt so was von gerade." Offenbar aber nicht gerade oder richtig genug, denn als Sven Deutschmanek erneut den Knopf betätigte, kippte der Hubschrauber einfach nur zur Seite. "Vergiss es", winkte Horst Lichter ab und holte den Besitzer des Teils hinzu.
© ZDFVom Landeskriminalamt in den Keller
Während Spielzeug-Experte Deutschmanek sich weiter mit dem "Stress-Express" abmühte, erzählte Lothar (rechts), dass er ihn einst von seinem Bruder bekommen hatte, zum erfolgreichen Abschluss seines Studiums als Diplom-Verwaltungswirt. Lange habe der Heli dann in seinem Büro im Landeskriminalamt in München gestanden, sei dann aber in den Keller gewandert.
© ZDFZu schade, um zu verstauben
Dass er dort verstaubte, fand Lothar schade: "Es gibt vielleicht noch andere, die Stress haben", überlegte er und hoffte auf reges Interesse der Händlerinnen und Händler. Dass sich mit dem Teil wirklich Stress reduzieren lässt, bezweifelte Experte Deutschmanek indes - schließlich hatte er eben seine Erfahrungen damit gemacht.
© ZDFEinfach nur ein Gag
"Das ist einfach nur ein Gag gewesen. Das hat man gekauft und hatte Spaß im Büro", erklärte er. Man habe damit einfach "den Alltag ein bisschen auflockern" wollen. Was denn Lothars Wunschpreis sei, wollte Horst Lichter wissen. "Ich gehe von 20 Euro aus", antwortete der. Eine realistische Einschätzung, fand Experte Deutschmanek.
© ZDFVorsicht, Einschlafgefahr
Eventuell seien sogar 30 drin für das Spielzeug des französischen Anbieters Polyflame. Besonders entzückten den Experten die Warnhinweise auf der Packung, darunter: "Übermäßiger Gebrauch kann zum Einschlafen führen." Wie der Anti-Stress-Heli wohl bei den Händlerinnen und Händlern ankommen würde? Lothar war gespannt ...
© ZDFHebt doch ab
Tatsächlich war man im Händlerraum schwer begeistert. Der Niederländer Jos van Katwijk (links) spielte gleich mal drauflos - mit deutlich mehr Erfolg als Sven Deutschmanek: Er brachte den Helikopter bereits beim ersten Versuch zum Abheben, sehr zur Freude seiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Es sah gut aus für Lothar.
© ZDFLustiger Heli
"Ich bin begeistert", gab Wolfgang Pauritsch zu und startete den Bieter-Wettstreit mit einem Gebot von 20 Euro. Fabian Kahl (links) und Sarah Schreiber stiegen mit ein, woraufhin Ersterer seine Konkurrentin fragte: "Hast du so viel Stress bei dir?" Nicht doch: "Ich find's einfach lustig!", erklärte sie ihr Interesse.
© ZDFFünffacher Wunschpreis
Als Pauritsch (rechts) schließlich 90 Euro bot, stieg sie jedoch aus, ebenso Kahl, doch nun kam der Moment für Jos van Katwijk: 100 Euro bot der für Lothars 1980er-Jahre-Spielzeug, woraufhin dieser zustimmte und das Geld "hochbegeistert" entgegennahm. Wer hätte gedacht, dass er gleich das Fünffache seines Wunschpreises erzielen würde!
© ZDFEisglas-Spiegel
Qualitätsmanagerin Sinah wollte indes einen beleuchteten Eisglas-Spiegel loswerden, der in dem Haus hing, das sie sich kürzlich mit ihrem Lebenspartner gekauft hat. Dass sie diesen Schritt bereits im zarten Alter von 25 Jahren gegangen ist, beeindruckte Horst Lichter schwer. Ob der Spiegel Geld für die Renovierung einbringen würde?
© ZDFGlückliche Händlerin
Auf 100 Euro hoffte die Veräuferin, bis zu 150 Euro hielt Experte Sven Deutschmanek für möglich, doch es sollte noch besser kommen. Händlerin Sarah Schreiber (Bild) war nämlich sehr angetan von dem Spiegel aus den 1960er- oder 70er-Jahren, stieg direkt mit 150 Euro in die Verhandlung ein und zahlte zur Freude von Sinah am Ende das Doppelte, 300 Euro. Auch die Händlerin war glücklich: "Ich finde den klasse!"
© ZDFDüstere Kunst
Als nächstes warteten zwei Ölgemälde des Malers Adolf Frey-Moock (1881-1954) auf Gebote. Ihr Verkäufer Thomas konnte mit den Darstellungen aus der griechischen Mythologie wenig anfangen: "Zu düster" seien ihm die, er hänge nicht daran. Ob er die erhofften 700 Euro pro Stück bekommen würde?
© ZDFEtwas für Liebbhaber
Laut Expertise von Bianca Berding, war das durchaus möglich, sie ging sogar von 900 bis 1000 Euro pro Bild aus, merkte aber an, dass Frey-Moock-Bilder im Handel sehr unterschiedlich bewertet würden, sie meist im mittleren dreistelligen Bereich lägen und man für höhere Preise an einen Liebhaber geraten müsse.
© ZDFIn guten Händen
Interesse war zwar da, mehr als 1.100 Euro war allerdings niemand bereit zu zahlen - für beide Werke zusammen. Thomas, der sich freute, sie los zu werden, willigte dennoch ein und verkaufte die Bilder für diesen Preis an den österreichischen Händler Wolfgang Pauritsch (Bild). Er sei "froh, dass sie jetzt in gute Hände kommen."
© ZDFModeschmuck von Dior
Das Schrank-Dasein ihres Armreifes wollte Britta beenden, die mit Ehemann Rüdiger angereist war. Den originellen Modeschmuck von Christian Dior hatte ihr einst ihre Ex-Schwiegermutter geschenkt, getragen habe sie diesen aber nie. Expertin Heide Rezepa-Zabel fantasierte derweil beim Anblick der Kunststoffschnecke von getrockneten Aprikosen.
© ZDFExpertise übertroffen
Der Armreif sei Teil einer Schmuckkollektion, die zwischen 1987 und 1991 zur der Lancierung des Dior-Duftes Dune auf den Markt gebracht worden war, wusste die Expertin. 200 Euro erhoffte sich Britta und wurde von Heide Rezepa-Zabel bestärkt, die den Wert auf 200 bis 250 Euro schätzte. Es kam noch besser: Elisabeth Nüdling zahlte 300 Euro!
© ZDFJagdgöttin Diana
Christiane (dritte von links, mit Freundin Angela) kam mit großem Erwartungen zu "Bares für Rares". Mitgebracht hatte sie eine etwas beschädigte Goldscheider-Porzellanfigur, die im Zeitraum zwischen 1912 bis 1918 entstanden war und die Jagdgöttin Diana darstellte. Ihr Großvater hatte sie einst für ihre Großmutter besorgt.
© ZDFKleiner Skandal
Diese sei nämlich wie Diana eine starke Frau gewesen, hatte ihr Partner befunden. Mit der Hochzeit hätte das Pärchen seinerzeit übrigens einen "kleinen Skandals" ausgelöst, erzählte Christiane: Als 40-jährige Witwe hatte die Großmutter es nämlich gewagt, sich in einen 23-Jährigen - Christianes Großvater - zu verlieben!
© ZDFDiana als Glücksbringer
Nun sollte die Diana-Figur der Enkelin Glück bringen, die sich dafür 1.000 Euro erhoffte. Expertin Dr. Bianca Berding glaubte nicht daran: "Ich wäre da bei 350 bis 400 Euro." Doch Christiane ging das Risko ein und stellte sich trotz der Bedenken der Verhandlung. Und tatsächlich: Fabian Kahl zahlte letztlich satte 1.100 Euro für die Keramik!
© ZDFEnttäuschende Expertise
Weniger risikofreudig zeigte sich Finanzberaterin Sandra, die für ihre Mutter einen Allianzring mit Brillanten verkaufen wollte und sich dafür 1.800 Euro vorstellte. Expertin Heide Rezepa-Zabel schätzte das Schmuckstück jedoch nur auf 800 bis 1000 Euro und lag damit weit unter der Schmerzgrenze von 1.500 Euro. Sandra verzichtete auf die Händlerkarte und behielt den Ring.
© ZDF