Der Flensburg-Krimi: Der Tote am Strand - Do. 24.11. - ARD: 20.15 Uhr

Leidenschaft am Espressostand

20.11.2022 von SWYRL/Wilfried Geldner

In "Der Flensburg-Krimi: Der Tote am Strand" ermitteln Katharina Schlothauer und Eugene Boateng gemeinsam, nachdem eine Leiche an der Flensburger Förde gefunden wurde. Der Auftakt der ARD-Krimireihe aus dem hohen Norden ist erneut im Ersten zu sehen.

Die zweite Episode der ARD-Reihe "Der Flensburg-Krimi" ist bereits im Kasten, sie soll voraussichtlich noch im Herbst dieses Jahres zu sehen sein. Aber zunächst wird nun die erste Flensburg-Folge, "Der Tote am Strand" (Regie: Janis Rebecca Rattenni, "Rentnercops"), wiederholt, die im November 2021 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde. Gemeinsam mit Kommissarin Svenja Rasmussen (Katharina Schlothauer) muss Antoine Haller (Eugene Boateng) den Fall um Christian Rommedahl lösen, dessen Leiche an der Flensburger Förde angespült wird. Nebenbei müssen sie noch eine Menge familiärer Probleme bewältigen.

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Kommissarin mit Background

Haben sonst Kommissare kaum Zeit fürs Privatleben, so hat hier zumindest Svenja an ihrem Familienschicksal schwerstens zu tragen. Der Bruder, hat sich wohl das Leben genommen, die Mutter verstarb früh und der Vater erlitt nach dem Tod seines Sohnes ein derart schweres Trauma, dass er mit schwerer Psychose in die Psychiatrie eingeliefert wurde. Svenja holt ihn zwar von dort zurück, aber es bleibt die Angst, dass er sich jederzeit etwas antun könne.

Antoine, Svenjas Assistent mit ghanaischen Wurzeln und atemberaubendem Rasta-Dutt, bekommt immer mal wieder versteckten Rassismus zu spüren. "Darf der das?" wird beispielsweise gerne in den Raum gefragt, wenn er den Ausweis eines Verdächtigen kontrolliert. Zudem leidet Antoine unter dem als schroff empfundenen Beamtenton der Kollegin, die ausdauernd immer "Sie" anstatt "Du" zu ihm sagt. Sie kommt aus Hamburg, muss man wissen, sie hat dort einen "Fehler" gemacht.

Wärme Getränke und Wetten

Die Momente am fahrbaren Espressostand, Pendant zur Kölner "Tatort"-Bratwursthütte am Rhein, sind die schönsten des Films. Antoine liest dort Svenja die Leviten, er bevorzugt gegenüber Befehlen die Teamarbeit. Überstrapaziert wird vom Drehbuch (Stephan Wuschansky, "SOKO Köln", "In aller Freundschaft") allerdings sein Hang zum Wetten. Da lässt er keine Gelegenheit aus, ob es nun um die Herkunft der angeschwemmten Leiche (Däne oder Deutscher?) oder um Pferdewetten geht. Als Persönlichkeitsprädikat nicht eben grandios.

Die Lösung des Mordfalles geschieht im Collage-Stil. Mal sind wir in Flensburg, mal im grenznahen dänischen Sønderborg. Dorthin führt eine überraschende Spur: Ein Vater entdeckt nach Jahren seine verschollene Tochter wieder und setzt mit seinem Komplizen einen Mann erpresserisch unter Druck. Fehlgeburt, Suizid und eine Kindesentführung kommen ans Licht - alles zusammen ein bisschen viel. Svenja, die Kommissarin, lächelt immer sehr charmant und engelsgleich dabei, sie wirkt nicht über die Maßen betroffen. Die Krimistadt Flensburg ist dabei meist eine malerisch schöne Kulisse, es gibt Yachthäfen und Boote. Wie in allen Regionalkrimis, man muss das mögen, ist auch hier die lokale Attraktivität ein wichtiger Teil des Programms.

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