Go West Go East - Verrechnet oder verraten - Mo. 16.05. - ARD: 23.35 Uhr

Nervenkrimi in der Dänischen Botschaft

13.05.2022 von SWYRL/Rupert Sommer

Die ARD-Dokumentation zeichnet den gescheiterten Ausreiseversuch von ehemaligen DDR-Bürgern aus Ilmenau nach, die sich in die Dänische Botschaft in Ost-Berlin geflüchtet hatten. Der Fall entwickelte sich zum brisanten Politikum.

Eigentlich sah alles nach einem perfekten Plan aus, den sieben Männer, sechs Frauen und fünf Kinder aus Thüringen in der Nacht vom 9. September 1988 in Ost-Berlin umsetzen wollten. Die ARD-Dokumentation "Go West Go East - Verrechnet oder verraten" rekonstruiert ihren Fluchtversuch, der sich damals zu einem brisanten Politikum auswuchs. Die Gruppe Ausreisewilliger hatte ein hoch symbolisches Datum ausgewählt: Sie drangen auf das Botschaftsgelände vor, wenige Tage bevor der damalige dänische Ministerpräsident Poul Schlüter der DDR und ihrem Staatschef Erich Honecker einen Staatsbesuch abstatten sollte. Sie hofften, dass sich ihnen so eine Zukunft im Westen eröffnen könnte.

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Festgesetzt und verhört von der Stasi

Doch dann kam alles ganz anders: Schon kurz nach dem Betreten der Botschaft ließ sich dort der Botschafter nicht blicken, die ungebetenen Gäste sollten das Gelände verlassen, was sie zunächst verweigerten. Allerdings hatten die ostdeutschen Familien die Solidarität vor Ort dramatisch falsch eingeschätzt: Die Mitarbeiter der dänischen Botschaft setzten überraschenderweise auf die Zusammenarbeit mit den DDR-Behörden. Die Fluchtwilligen aus Thüringen wurden abtransportiert und im Stasi-Hauptquartier in der Magdalenenstraße in Berlin-Lichtenberg stundenlang verhört. Die Kinder landeten zunächst in Heimen.

Doch der gescheiterte Fluchtversuch löste eine Welle großer Empörung im Westen aus - vor allem in der dänischen Öffentlichkeit. Der politische Druck auf die DDR wuchs. Letztlich wurden die Familien fünf Monate später von der BRD freigekauft und konnten doch noch ausreisen.

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