Rätselhaftes Objekt
Horst Lichter bekam in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" ein kleinen Objekt mit großen Rätseln aufgetischt. Die Medaille des deutschen Fußballmeisters 1. FC Kaiserslautern von 1998 konnte selbst von Experte Sven Deutschmanek nicht richtig eingeordnet werden - geschweige denn von den Händlern.
© ZDF"Ach, das große Ding!"
Im ersten Moment erkannte Moderator Horst Lichter nicht einmal, worum es sich bei dem kleinen Objekt überhaupt handelte. Verkäufer Timm Hagemann aus Osnabrück half gerne nach: "eine Miniatur-Medaille der Meisterschale". "Ach so, das große Ding da!", machte es jetzt auch bei Lichter klick.
© ZDFSo viel Geld?
Fußballfan Hagemann hatte die Meisterschaftsmedaille des 1. FC Kaiserslautern vor zehn Jahren bei einer Auktion gekauft: "Für einen recht hohen vierstelligen Betrag", wie er zum ungläubigen Staunen von Horst Lichter einräumte. Er sei damals vor allem von der einzigartigen Erfolgsgeschichte des 1. FC Kaiserslautern beeindruckt gewesen, rechtfertigt Hagemann den (zu) hohen Preis.
© ZDFZweitligist wird Meister
Auch Sven Deutschmanek konnte sich noch daran erinnern, wie der 1. FC Kaiserslautern als Aufsteiger aus der 2. Bundesliga 1998 die deutsche Fußballmeisterschaft gewann. "Und das ist meines Wissens danach nicht nochmal passiert, dass ein Zweitligist gewonnen hat!", ergänzt der Verkäufer. "Ja, Wahnsinn. Toll!", würdigte Lichter zumindest die sportliche Leistung.
© ZDF"Bares für Rares"
Doch Sven Deutschmanek hatte Bedenken, was die Herkunft des Stücks betrifft. "Ich hadere ein wenig, ob die Medaille wirklich offiziell vom DFB herausgegeben wurde oder der Verein das selbst in Auftrag gegeben hat", überlegte der Experte. Die kleine Punze auf dem Stück konnte er nicht schlicht nicht entziffern.
© ZDFNur eine Erinnerung?
Auch der Verkäufer hatte dazu keinen Angaben. Er wusste nur, dass das Stück wohl anonym von einem Fußballspieler des Vereins an das Auktionshaus übergeben wurde. Ebenfalls nicht sicher zuordnen konnte Deutschmanek das Alter. Auch wenn 1998 drauf steht, "könnte es auch einige Zeit später als Erinnerung gefertigt worden sein", so der Experte.
© ZDF"Ein paar Fragezeichen""
"Also haben wir ein paar Fragezeichen", fasste Lichter die Situation zusammen und wartete gespannt auf den Wunschpreis Verkäufers. Der wollte vor allem wegen des hohen Anschaffungspreises 1.500 Euro für seine Miniatur-Schale aus Sterlingsilber mit vergoldeten Elementen. Und wie hoch schätzte Deutschmanek den Wert des Stücks?
© ZDFSchätzpreis: bis 800 Euro
Sven Deutschmanek musste die Erwartungen deutlich dämpfen. Er taxierte das Stück auf 700 bis 800 Euro, "auch wenn nach oben alles offen" sei. Der Verkäufer nahm die Händlerkarte dennoch an und setzte sich eine neue Schmerzgrenze von 800 Euro. Hoffentlich fand sich ein Fußballfan im Händlerraum.
© ZDF"Meisterschale?"
Nach Anpfiff der Auktion - Schweigen. Ein erster Vorstoß von Fabian Kahl machte alle Hoffnungen auf ein Fußballwunder zunichte: "Was ist denn die Meisterschale?" Diese Frage konnte ihm immerhin sein Kollege Christian Vechtel ohne Probleme beantworten. Doch wer 1998 die Deutsche Meisterschaft gewonnen hatte, wusste keiner der Händler.
© ZDFKein Fußballfan
Ein wenig Nachhilfe in Sportgeschichte ließ immerhin Daniel Meyer das "einmalige historische Ereignis" würdigen. Doch Gebote für die kleine Medaille gab es nur wenige. "Ich bin für Fußball nicht zu begeistern", gab Fabian Kahl offen zu.
© ZDFSpekulationsobjekt
Bei 300 Euro von Christian Vechtel schien bereits Schluss zu sein. Doch dann ließ der Verkäufer Expertise und seinen Einkaufspreis in die Verhandlung mit einfließen - mit Erfolg: Plötzlich wollte sogar Fabian Kahl die Mini-Meisterschale als Spekulationsobjekt kaufen - für 500 Euro.
© ZDFLetztes Gebot aus der Ecke
Bei 700 Euro von Christian Vechtel stieg Fabian Kahl jedoch endgültig aus. Noch zu wenig für den Verkäufer. Die Entscheidung fiel kurz vor Abpfiff der Auktion: Daniel Meyer legte 850 Euro auf Tisch. "Ein Eckstoß aus Münster", nannte Steve Mandel die schnelle Aktion seines Kollegen, der letztlich den Zuschlag erhielt.
© ZDFClusterring
Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Clusterring aus 585er Gold von Wendela Horz auf 180 bis 200 Euro geschätzt. Allerdings handelte es sich nicht um echte Smaragde, sondern lediglich um Glassteine. Händler Fabian Kahl bezahlte dennoch - wegen des auffälligen Designs - 350 Euro.
© ZDFKanne von Villeroy & Boch
Eine Jugendstil-Kanne von Villeroy & Boch aus dem Jahr 1906 stammte im Entwurf vom bedeutenden Porzellan-Bildhauer Johann Baptist Stahl. Der Wunschpreis lag bei 120 Euro, doch Experte Albert Maier taxierte das Stück auf 300 bis 400 Euro. Händler Fabian Kahl bezahlte 250 Euro.
© ZDFGoldarmband
Ein Goldarmband von 1972 war mit drei Kronen gepunzt und stammte demnach aus Schweden. Laut Wendela Horz lag der Goldankaufswert bereits bei 900 Euro, das Schmuckstück schätzte sie auf 1.100 Euro. Händlerin Susanne Steiger bezahlt am Ende 1.150 Euro.
© ZDFBlechspielzeug
Neben der Originalverpackung war Sven Deutschmanek vor allem vom perfekten Zustand dieses Blechspielzeugs begeistert. Für den "Koffermann" aus den 1950er-Jahren wünschte sich der Verkäufer 80 Euro. Deutschmanek ging mit 250 bis 300 Euro weitaus höher, Händler Daniel Meyer bezahlte 220 Euro.
© ZDFBronzefigur
Laut Albert Maier stand das vier Meter hohe und über 500 Jahre alte Original des italienischen Bildhauers Andrea del Verrocchio in Venedig. Diese kleinere Vollbronzefigur wurde aber um 1920 in Berlin gegossen. Der Wunschpreis lag bei 1.000 Euro. Doch mit Händler Fabian Kahl gingen die Pferde durch: Er bezahlte 2.500 Euro.
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