FDP-Verteidigungsexpertin im ZDF-Moma

Strack-Zimmermann vergleicht Ukraine mit brennendem Haus: "Die Nachbarn sind aufgerufen zu löschen"

23.03.2023 von SWYRL

Eine Million Artillerie-Geschosse, dazu ein Finanzpaket von zwei Milliarden Euro: Die EU-Staaten unterstützen einmal mehr die Ukraine im Angriffskrieg gegen Russland. Im ZDF-Moma hat Marie-Agnes Strack-Zimmermann verdeutlicht, warum ein einheitliches Handeln so wichtig ist.

Mit einer gemeinsamen Munitionsbestellung greifen die EU-Staaten der Ukraine im Krieg gegen Russland helfend unter die Arme. Eine Million Artillerie-Geschosse sollen geliefert werden, dazu schnürt die EU ein Finanzhilfspaket von zwei Milliarden Euro. "Es ist eine sehr, sehr gute Nachricht, dass die EU in der Lage ist, in diesen wirklich dramatischen Zeiten gemeinsam zu helfen", begrüßte Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) das gemeinsame Vorgehen im ZDF-"Morgenmagazin".

Im einheitlichen Handeln der EU liege "großer Sinn", denn: "Der Angriff Russlands auf die Ukraine berührt nicht nur Europa, sondern die ganze Welt ist am Eiern. Das kann nicht national geregelt werden." Außerdem betonte die FDP-Politikerin im Gespräch mit Moderatorin Mirjam Meinhardt die Signalwirkung der Entscheidung. Es sei ein "klares Zeichen nach Russland, dass wir nicht zusehen, wie Russland die Ukraine auslöschen will". Meinhardts Nachfrage, ob weitere Themen zur gemeinschaftlichen Bewältigung zur Debatte stünden, ließ Strack-Zimmermann allerdings unbeantwortet.

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Strack-Zimmermann sieht Friedenslösung mit Putin als "aussichtslos" an

Gleichzeitig räumte die 65-Jährige ein, dass man in Europa zulange gehofft habe, die Situation um Russland würde nicht eskalieren - entgegen der Warnungen aus den baltischen Staaten. "Wir haben es alles nicht sehen wollen, und es ist passiert. Deswegen ist es Zeit, dass wir einen geraden Rücken machen und unsere Partner in Osteuropa stärken", sagte Strack-Zimmermann. "Wenn man in einem wohlhabenden, freien und demokratischen Land lebt, muss man sich darüber Gedanken machen, dieses auch zu verteidigen."

Anlässlich der prekären Situation in der Ukraine dränge nun die Zeit: "Dieses Haus brennt, und die Nachbarn sind aufgerufen zu löschen." Friedensszenarien dürfe der Westen indes nicht "diktieren", sie müssen von der Ukraine selbst erarbeitet werden, so die Verteidigungsexpertin. Die Hoffnung auf eine derartige Lösung ist bei Strack-Zimmermann aber nicht besonders hoch, wie sie verdeutlichte: "Man kann nur hoffen, dass die Diplomatie wirkt, aber bei Wladimir Putin ist das so aussichtslos, wie es bei großen Diktatoren leider immer gewesen ist."

Zum Abschluss des Gesprächs im ZDF-Moma kam Mirjam Meinhardt auch noch kurz auf die Querelen in der Ampel-Koalition zu sprechen. Sie forderte von Strack-Zimmermann Erklärungen für den "kontinuierlichen Krach" in der Regierung ein. Die Politikerin wiegelte ab: "Sie nennen das Krach, wir nennen das Diskussionsfreude." Man dürfe in der Betrachtung nicht vergessen, dass "mit dem Ukraine-Krieg ist sehr viel Kraft, sehr viel Diskussion absorbiert worden, weil es primär um Frieden und Freiheit geht". Außerdem kommentierte Strack-Zimmermann abschließend: "Ich glaube, eine herzhafte, an der Sache orientierte Auseinandersetzung wird dieses Land ertragen und auch diese Bundesregierung."

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