Florian Henckel von Donnersmarck
So strahlen Filmschaffende, wenn sie mit dem Oscar den wohl wichtigsten Preis der Welt gewonnen haben. Bei Florian Henckel von Donnersmarck (Bild) war es 2007 so weit, als er für sein Agenten-Drama "Das Leben der Anderen" die begehrte Trophäe entgegennehmen durfte. Doch der gebürtige Kölner ist nicht der einzige Deutsche, dem diese Ehre zuteilwurde, wie unsere Galerie zeigt.
© 2007 Getty Images/Vince BucciEmil Jannings
Ein Pionier: Emil Jannings war nicht nur der erste Deutsche, der einen Oscar gewann - er war 1929 der erste Schauspieler überhaupt, der mit dem Academy Award als bester Hauptdarsteller (für "Sein letzter Befehl", Bild, Mitte) bedacht wurde.
© Hulton Archive/Getty ImagesHanns Kräly
Bereits ein Jahr später erhielt Autor Hanns Kräly für sein Drehbuch zu "Der Patriot" (Bild vom Set mit Hauptdarsteller Emil Jannings, rechts, und Regisseur Ernst Lubitsch) den Oscar.
© Hulton Archive/Getty ImagesLuise Rainer
Bis heute die einzige Deutsche, die den Oscar sogar zweimal bekam: Luise Rainer nahm die begehrte Trophäe 1937 (für "Der große Ziegfeld") und 1938 ("Die gute Erde") entgegen. Als Schauspielerin in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zu gewinnen, schaffte sonst nur Katherine Hepburn.
© Ted Allan/Hulton Archive/Getty ImagesErnst Lubitsch
Dreimal war Regisseur Ernst Lubitsch zuvor als bester Regisseur nominiert, 1946 erhielt der Meister der "Salonkomödien" den Ehrenoscar für hervorragende Leistungen.
© General Photographic Agency/Getty ImagesFranz Wachsmann
Er schrieb die Filmmusik zu Klassikern wie "Rebecca" (1940), "Haben und Nichthaben" (1944), "Das Fenster zum Hof" (1954): Den Oscar gewann Komponist Franz Wachsmann zweimal - 1951 für "Boulevard der Dämmerung" (Bild) und 1952 für "Ein Platz an der Sonne".
© ARD / BR / TelepoolBernhard Grzimek
Er war Tierarzt, Verhaltensforscher und brachte mit seinen Dokumentationen exotische Tierwelten nicht nur ins Fernsehen: Bernhard Grzimek (Bild aus der ARD-Doku "Kein Platz für wilde Tiere") erhielt 1960 für "Serengeti darf nicht sterben" den Oscar für den besten Dokumentarfilm.
© ARD / DegetoWalter Lasally
Eins, zwei, sorgenfrei: Beim Sirtaki vergisst Alexis Sorbas (Anthony Quinn, links) sämtliche Probleme. Die Verfilmung des Romans von Nikos Kazantzakis war ein Kassenschlager und wurde mit drei Oscars ausgezeichnet, einer davon ging an den in Deutschland geborenen Kameramann Walter Lasally.
© FoxRolf Zehetbauer / Hans Jürgen Kiebach / Herbert Strabel
Einer der größten Musicalfilme aller Zeiten - nicht nur wegen der acht Oscars, die er gewann: "Cabaret" mit Liza Minelli (Bild) spielt im Berlin der 30er-Jahre und wurde in Deutschland gedreht. Für das Szenenbild erhielten Rolf Zehetbauer, Hans Jürgen Kiebach und Herbert Strabel die begehrte Trophäe.
© Julien M. Hekimian/Getty ImagesVolker Schlöndorff
Einer der berühmtesten Nachkriegsromane, ein Meisterwerk des deutschen Films: Volker Schlöndorff (links, mit Hauptdarsteller David Bennent und Autor Günter Grass) gewann 1980 mit seiner Verfilmung von Günter Grass' "Die Blechtrommel" den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
© StudiocanalWolfgang Becker
Der erste deutsche Gewinner des sogenannten Studentenoscars: 1988 erhielt Regisseur Wolfgang Becker ("Good Bye, Lenin!") für seinen Abschlussfilm "Schmetterlinge" die 1973 erstmals verliehene Auszeichnung.
© Sean Gallup / Getty ImagesKatja von Garnier
Und noch eine prominente Studentenoscar-Gewinnerin: "Abgeschminkt!" von Regisseurin Katja von Garnier wurde 1994 mit dem Preis für den besten nicht englischsprachigen Film ausgezeichnet.
© Lennart Preiss / Getty ImagesPepe Danquart
Gegen den alltäglichen Rassismus: Im knapp zwölfminütigen "Schwarzfahrer" hinterfragte Filmemacher Pepe Danquart ("Joschka und Herr Fischer") gängige Vorurteile - und gewann dafür 1994 den Oscar für den besten Kurzfilm.
© Christian Marquardt / Getty ImagesHans Zimmer
Kein Deutscher war öfter für den Oscar nominiert: Bereits zwölfmal stand Komponist Hans Zimmer auf der Vorschlagsliste, gewinnen konnte der gebürtige Frankfurter 1995 für seinen Soundtrack zu "König der Löwen" und 2022 für "Dune".
© Frazer Harrison/Getty ImagesVolker Engel
Das weiße Haus wird in "Independence Day" von Aliens in die Luft gejagt: Für die Umsetzung von Roland Emmerichs Zerstörungsorgie am Computer war Volker Engel verantwortlich. Der Lohn: 1997 erhielt er den Oscar für die besten visuellen Effekte.
© FoxFlorian Gallenberger
Er hatte zweimal Grund, sich zu freuen: Regisseur Florian Gallenberger (Bild rechts, mit Ben Stiller) gewann 2000 den Studentenoscar, im Jahr darauf konnte er für "Quiero Ser" auch einen Academy Award für den besten Kurzfilm einheimsen.
© Long Photography/©AMPASCaroline Link
Bereits 1998 hatte ihr Film "Jenseits der Stille" eine Nominierung als "bester fremdsprachiger Film" erhalten, 2003 gewann Caroline Link dann den Oscar. Die Auszeichnung für "Nirgendwo in Afrika" konnte die in München lebende Regisseurin jedoch nicht persönlich entgegennehmen: Ihre Tochter war damals krank.
© Johannes Simon/Getty ImagesFlorian Baxmeyer
Heute inszeniert Florian Baxmeyer (Bild, rechts) mit Vorliebe den Bremen-"Tatort", mehr als ein Dutzend mal führte er seit 2007 Regie beim ARD-Krimidauerbrenner. 2003 gewann er mit seinem Abschlussfilm "Die rote Jacke" den Studentenoscar.
© Todd Wawrychuk / © A.M.P.A.S.Ulrike Grote
Sie hatte als Schauspielerin Engagements am Schauspielhaus Zürich und am Wiener Burgtheater, war in diversen TV- und Kinofilmen (u.a. "Tatort") zu sehen: Als spät berufene Regie-Debütantin gewann Ulrike Grote mit ihrem Abschlussfilm "Die Ausreißer" gleich den Studentenoscar - im Alter von 42 Jahren.
© Todd Wawrychuk / © A.M.P.A.S.Florian Henckel von Donnersmarck
Mit dem ersten abendfüllenden Spielfilm gleich der Oscar: 2007 gewann Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck für "Das Leben der Anderen" den Oscar in der Kategorie "bester fremdsprachiger Film". Sein letztes Werk, "Werk ohne Autor", war immerhin nominiert.
© Vince Bucci/Getty ImagesToke Constantin Hebbeln
Mit einem surrealen Märchen zu Oscar-Ehren: Regisseur Toke Constantin Hebbeln ("Wir wollten aufs Meer" wurde für "Nimmermeer" 2007 mit dem Studentenoscar für den besten ausländischen Film ausgezeichnet.
© Todd Wawrychuk / © A.M.P.A.S.Jochen Alexander Freydank
Es ist die Geschichte der Freundschaft zwischen einem jüdischen und einem nichtjüdischen Jungen im Dritten Reich - mit Happy End: Für "Spielzeugland" erhielt Regisseur Jochen Alexander Freydank 2009 den Oscar in der Kategorie "bester Kurzspielfilm".
© Bryan Crowe / © A.M.P.A.S.Christoph Waltz
Wer darf ihn denn nun für sich vereinnahmen? Österreich? Deutschland? Beide Länder? Die Fakten: Christoph Waltz ist in Wien geboren, hat einen deutschen Vater und besitzt beide Staatsbürgerschaften. Und gewann den Oscar bereits zweimal, jeweils für die beste Nebenrolle in "Inglourious Basterds" (2010) und "Django Unchained" (2013).
© Richard D. Salyer / ©A.M.P.A.S.Dirk Wilutzky
Auch er gewann den Oscar: Als Produzent der Dokumentation "Citizenfour" über Whistleblower Edward Snowden durfte Dirk Wilutzky (Bild rechts) 2016 die begehrte Trophäe entgegennehmen.
© Aaron Poole / ©A.M.P.A.S.Gerd Nefzer
Der zweite deutsche Oscar-Gewinner 2022: Für seine Arbeit an "Dune" gewann Spezialeffektkünstler Gerd Nefzer (zweiter von rechts), bereits seinen zweiten Oscar. 2018 war er für die "beste visuellen Effekte" für "Blade Runner 2049" ausgezeichnet worden.
© David Livingston/Getty ImagesEdward Berger
Eigentlich ist er Österreicher und Schweizer, aber er wurde in Wolfsburg geboren: Regisseur und Drehbuchautor Edward Berger freute sich 2023 über die Auszeichnung für den "besten internationalen Film". Insgesamt neun Nominierungen hatte das Kriegsdrama "Im Westen nichts Neues" zuvor erhalten, vier Preise konnte die Netflix-Produktion am Ende gewinnen.
© Richard Harbaugh / ©A.M.P.A.S.Christian M. Goldbeck und Ernestine Hipper
Der Brite James Friend gewann für die "beste Kamra", der vierte Oscar für "Im Westen nichts Neues" ging ebenfalls an zwei Deutsche: Christian M. Goldbeck und Ernestine Hipper (Bild, mit Edward Berger) gewannen die Auszeichnung für das beste Szenenbild.
© Amy Sussman/Getty ImagesVolker Bertelmann
Er war 2023 ebenfalls ein stolzer Gewinner: Komponist Volker Bertelmann, auch bekannt als Hauschka, wurde für seinen Soundtrack zu "Im Westen nichts Neues" ausgezeichnet. Winkt für seine hochgelobte musikalische Untermalung im Vatikan-Thriller "Konklave" schon die nächste Auszeichnung? Am 3. März wissen wir mehr.
© Rodin Eckenroth/Getty Images"September 5"
Auch einige Mitwirkende an diesem Film haben eine Chance auf einen Oscar. Das Drama "September 5" über die tragisch endende Geiselnahme israelischer Sportler durch palästinensische Terroristen während der Olympischen Spiele 1972 in München ist für sein Drehbuch nominiert. Und die Autoren sind: der Schweizer Tim Fehlbaum (auch Regie), der US-Amerikaner Alex David und der Deutsche Moritz Binder.
© Constantin Film Verleih GmbH/Jürgen Olczyk"Die Saat des heiligen Feigenbaums"
Und auch dieser bemerkenswerte Film hat dieses Jahr eine Oscar-Chance: "Die Saat des heiligen Feigenbaums" steht in der Kategorie "Bester internationaler Film" zur Auswahl. Das Drama spielt vor dem Hintergrund politischer Proteste im Iran 2022, doch manche Szenen hat der iranische, heute in Hamburg lebende Regisseur Mohammad Rasulof in Deutschland gedreht.
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