Diese deutschen TV-Highlights müssen Sie 2024 gesehen haben
Im Fernsehen nichts Neues? - Nein, das kann man über das Jahr 2024 wirklich nicht behaupten. Trotz Fußball und Olympia und einer gefühlt endlosen Sommerflaute im Programm, gab es gerade bei ARD und ZDF auch starke Fiction zu bestaunen, außergewöhnliche Formate wie "Sie sagt. Er sagt." (Bild, ZDF, mit Ina Weisse und Godehard Giese). Wir blicken auf die besten Fiction-Programme - auf die Sendungen, die Sie im vergangenen Jahr gesehen haben sollten.
© ZDF und Julia TerjungSie sagt. Er sagt. (ZDF Mediathek)
In Ferdinand von Schirachs "Sie sagt. Er sagt." spielt Ina Weisse (Bild) eine TV-Journalistin, die mehrere Jahre eine Liebesaffäre mit einem bekannten Unternehmer (Godehard Giese) hatte. Kam es nach der Trennung zur sexuellen Gewalt? Das fesselnde, kluge Court-Drama vom Februar 2024 steht nach wie vor in der ZDF-Mediathek.
© ZDF/Julia TerjungReset - Wie weit willst du gehen? (ZDF Mediathek)
In der starken Miniserie "Reset - Wie weit willst du gehen?" vom März 2024 (ZDF-Mediathek) will eine großartig aufspielende Katja Riemann per Zeitreise den Suizid ihrer Filmtochter Hannah Schiller verhindern. Klingt bekloppt, ist aber extrem anrührend und eine der besten deutschen Serien über Familie und Lebensentwürfe seit langem.
© ZDF / Tina Krohn30 Tage Lust (ARD Mediathek)
Freddy (Linda Blümchen) und Zeno (Simon Steinhorst), fast 30, sind schon ihr halbes Leben ein Paar. Jetzt wollen sie etwas Neues ausprobieren: 30 Tage lang dürfen beide mit anderen Partnern schlafen. Die ungeheuer frische Serie "30 Tage Lust" vom Oktober 2024 ist ein kleines Meisterwerk und dazu ein echter Überraschungs-Hit in der ARD Mediathek.
© © SWR/TrimafilmHaus aus Glas (Das Erste)
Eine der besten deutschen Miniserien des Jahres lief bereits im Januar 2024 im Ersten: Der exquisite Sechsteiler "Haus aus Glas" spielt mit Familienserien-Klischees, erzählt sie aber auf erfrischende Art anders. Es geht um einen Unternehmer-Clan mit vier erwachsenen Kindern, in dem durch das Verschwinden eines Menschen alte Wunden wieder aufreißen.Kafka (ARD Mediathek)
Zum 100. Todestag spendierte man Franz Kafka, meistgelesener deutschsprachiger Schriftsteller, eine Biopic-Serie. Wer glaubt, solche TV-Biografien seien meist bieder und langweilig, kann sich in der ARD Mediathek vom Gegenteil überzeugen. "Kafka" ist fast ebenso skurril, verrückt und funkensprühend wie das literarische Werk des Schriftstellers.
© NDR/SuperfilmFinsteres Herz - Die Toten von Marnow 2 (ARD Mediathek)
Wenn schon deutscher Krimi, dann so: Die vielfach ausgezeichnete Film-Noir-Miniserie "Die Toten von Marnow" von 2021 ging Ende 2024 mit einer zweiten Staffel weiter. Petra Schmidt-Schaller und Sascha Geršak sorgten wieder für lebensechte Gänsehautfiguren, denen man einfach immer weiter zuschauen muss.
© NDR/Polyphon Film/Oliver FeistHerrhausen - Der Herr des Geldes (ARD Mediatehk)
Auch Deutsche Bank-Chef Alfred Herrhausen, der 1989 durch ein Attentat starb, bekam eine furiose ARD-Biopicserie. Oliver Masucci brilliert als streitbarer kluger Kopf in der rauschhaften deutschen Wendezeit. Eine etwas spekulative, aber filmisch wuchtige Analyse der späten 80-er mit einem brillanten Masucci als Banker-Rockstar.
© ARD Degeto/rbb/hr/swr/Sperl Film und Fernsehproduktion GmbH/Bernd SpaukeTatort: Borowski und der Wiedergänger (ARD Mediathek)
In "Tatort: Borowski und der Wiedergänger" (noch bis 24. März in der ARD Mediathek), dem vielleicht besten Fall des Jahres, suchen Borowski (Axel Milberg) und Sahin (Almila Bagriacik) den untreuen Ehemann einer reichen Unternehmerin. Hat sie ihn verschwinden lassen? Regisseur Andreas Kleinert inszenierte kinoreife, hochintelligente Spannung.
© NDR/Thorsten JanderIch bin Dagobert (RTL+)
Deutschlands verrückteste True-Crime-Geschichte brachte RTL ins Fernsehen und zum Streamingdienst RTL+. 30 Jahre nach der Verhaftung des Kaufhaus-Erpressers "Dagobert" spielt ihn Friedrich Mücke in einer rasanten und detailgetreu nacherzählten Verbrecherhatz der Jahre 1988 bis 1994. Großartig inszeniert, spannend - echtes Qualitätsfernsehen.
© RTL / Zeitsprung / Christiane PauschDer Upir (Joyn)
So etwas wie "Der Upir" hat man aus Deutschland noch nicht gesehen. Eher tragikomisch denn gruselig versucht Altvampir Igor (Rocko Schamoni, links) seinen unfreiwilligen Auszubildenden (Fahri Yardim) zu unterrichten. Filmemacher Peter Meister ("Das schwarze Quadrat") erfindet TV-Humor in dieser Serie erfrischend neu.
© Seven.One/Christoph KöstlinHallo Spencer - Der Film (ZDF Mediathek)
Drehbuchautor Jan Böhmermann erzählt die berührende und in weiten Teilen wahre Geschichte um die legendäre Puppenshow "Hallo Spencer". Der NDR produzierte sie von 1979 bis 2001. Rainer Bock brilliert als deutscher "Muppet"-Vater. Dazu gibt es sehr kluge - und lustige - Kapitalismus- und Medienkritik (ZDF Mediathek).
© ZDF und Gordon TimpenDie Zweiflers (ARD Mediathek)
David Haddas humorvolle, tiefgründige Familien-Dramedyserie räumt mit Stereotypen auf und erzählt authentisch vom Leben jüdischer Menschen in Deutschland. Beim internationalen "Canneseries"-Festival wurde sie als "Beste Serie" des Jahres ausgezeichnet. Weitere Preise für den großen ARD-Serienwurf folgten und werden folgen!
© ARD Degeto/HR/Turbokultur/Elliott KreyenbergPolizeiruf 110: Jenseits des Rechts (ARD Mediathek)
Auf Regisseur Dominik Graf ist (meist) Verlass. Ende 2024 läuft sein "Polizeiruf 110: Jenseits des Rechts" mit Johanna Wokalek und Stephan Zinner. Ihr dritter Fall ist der eines toten Erotik-Produzenten, dessen junge Freundin aus einflussreichem Haus kommt. Autor Tobias Kniebe schafft es brillant, abwegigen Humor und Spannung zu verknüpfen.
© BR/PROVOBIS Gesellschaft für Film und Fernsehen mbH /Hendrik HeidenZeit Verbrechen (RTL+)
Vier Kurzfilme produzierte RTL, inspiriert von einem der erfolgreichsten deutschen Podcasts überhaupt: Sabine Rückerts True-Crime-Show "Verbrechen", produziert von "Die Zeit". Unter anderen Lars Eidinger spielen unter der Regie von visionären, meist jungen Regisseuren. Jeder Film ist anders, alle sind ungewöhnlich und oft brillant (RTL+).
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