"Smoke" auf Apple TV+

Alles steht in Flammen: Wenn Taron Egerton einen Brandstifter jagt, fängt der Bildschirm Feuer

26.06.2025 von SWYRL/Andreas Fischer

Taron Egerton will im Pyro-Thriller "Smoke" zwei Brandstiftern das Handwerk legen: Allerdings steht ihm dabei sein gewaltiges Ego im Weg.

Feuer kann majestätisch sein, reinigend, erhaben. Oder alles zerstören. Immer aber ist es unkontrollierbar. Trotzdem ist Dave Gudsen davon überzeugt, dass er die Flammen kontrollieren kann: Das Ego der von Taron Egerton ("Rocket Man") gespielten Hauptfigur in der Pyro-Thrillerserie "Smoke" ist jedenfalls gewaltig. Dass der Brandermittler ab 27. Juni bei Apple TV+ zwei Serienbrandstiftern das Handwerk legen wird, steht für Gudsen außer Frage. Eine Selbstverständlichkeit ist es in der neunteiligen Thrillerserie dennoch nicht.

In "Smoke" lodern die Flammen in alle Richtungen. Die Serie ist viel mehr ist als ein Krimi: Verantwortlich zeichnet Dennis Lehane, dessen erfolgreich verfilmte Romane "Gone Baby Gone", "Moonlight Mile", "Shutter Island" und "Mystic River" komplexe Sozial- und Psychostudien sind. Zuletzt hatte Lehane die grandiose Serienkiller-Serie "In With The Devil" (ebenfalls Apple TV+) mit Taron Egerton in der Hauptrolle verantwortet.

Die beiden haben für ihre neue Zusammenarbeit den Podcast "Firebug" adaptiert. Wer sich die Überraschung nicht verderben will, sollte allerdings darauf verzichten, danach zu googeln. Es dauert nach einer klassischen Einführung ohnehin nicht lange, bis sich in "Smoke" der Rauch verzogen hat und der Blick frei wird auf das wahre Anliegen der Serie.

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Trauma und Ego

Doch zunächst hat Dave Gudsen (Egerton) das Kommando: Schließlich ist er ein erstklassiger Brandermittler, ein talentierter Schriftsteller und überhaupt ziemlich großartig. Zumindest (und exklusiv) in seiner Selbstwahrnehmung. Der Mann hat ein gewaltiges Ego, bekommt aber trotzdem eine Partnerin an die Seite gestellt: Detective Michelle Calderon (Jurnee Smollett) ist eine taffe Polizistin, die sich nicht immer an alle Regeln hält und noch viel weniger von all der Misogynie, die ihr im Job ständig begegnet.

Das ungleiche Team soll zwei Serien von Brandstiftungen aufklären: Einer der Täter hat es auf glückliche Familien abgesehen, der andere zündelt vornehmlich in Supermärkten. Als wäre das nicht Herausforderung genug, tragen sowohl Gudsen als auch Calderon schwer an traumatischen Kindheitserlebnissen.

Ein kleines Manko bleibt

Geltungssucht, gekränkte Männlichkeit, soziale Vernachlässigung: Langweilig wird es in "Smoke" nicht. Die ruhige Erzählweise verstärkt das Unbehagen, das sich immer wieder einstellt, wenn es um manische und soziopathische Tendenzen geht, die sich in unterschiedlichen Ausprägungen ein ums andere Mal Bahn brechen.

Mit Greg Kinnear als vom Job gezeichnetem Polizeichef, Rafe Spall, Anna Chlumsky, John Leguizamo und vor allem dem beängstigend guten Ntare Guma Mbaho Mwin als Mitarbeiter in einem Fast-Food-Restaurant ist "Smoke" bis in die Nebenrollen herausragend besetzt. Einziges Manko: Nicht alle Handlungsstränge werden nachvollziehbar aufgelöst, und einige bis dahin herausragend gezeichnete Figuren tun Dinge, die man nicht erwarten konnte. Es ist so, als würde sich ein Teil der guten Ansätze in Rauch auflösen.

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