28.05.2025 von SWYRL/Andreas Fischer
Nicht lange fackeln: Guy Ritchie und Tom Hardy müssen in "Mobland - Familie bis aufs Blut" nicht nur eine Londoner Gangster-Dynastie retten.
Wenn irgendwo Guy Ritchie draufsteht, weiß man ungefähr, was man bekommt: Gangster und Gewalt im Londoner Untergrund, kauzige Figuren und knackige Dialoge. Die Storys sind häufig grober Unfug, aber immerhin in einem derart atemlosen Comic-Stil inszeniert, dass man gar nicht wegschlagen kann. Was sollte also schiefgehen bei der Thrillerserie "Mobland - Familie bis aufs Blut", die ab 30. Mai bei Paramount+ zu sehen ist? Zumal sich der Streamingdienst auch in Sachen Star-Power nicht lumpen lässt ...
Mit Tom Hardy, Helen Mirren und Pierce Brosnan stehen echte Hochkaräter vor der Kamera. Sie wuseln sich durch eine klassische Gangstergeschichte. Hardy spielt den Fixer Harry De Souza, der für Maeve und Conrad Harrigan (Mirren, Brosnan) "Probleme" löst. Die beiden sind Kopf eines irischen Syndikates, das in London die Drogen- und Waffengeschäfte kontrolliert.
Das Business könnte besser nicht laufen, zumal Harry mit viel Überzeugungskraft und kreativen Methoden für Ordnung in der Unterwelt sorgt. Doch leider gibt es da noch einen rebellischen Enkel: Eddie (Anson Boon) liefert sich nach einer Sauf- und Drogentour durch Londoner Clubs eine Messerstecherei und löst damit einen veritablen Bandenkrieg aus. Klassischer geht's in einer Gangsterserie kaum.
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Einfach mal Tom Hardy genießen
Guy Ritchie inszeniert die ersten beiden Episoden der von Ronan Bennet erdachten und geschriebenen Serie mit gebotener Geschmeidigkeit und routinierten Bildern. An erwartbaren Schauplätzen in Londons dunkleren Ecken wird geprügelt und gestorben, während die Bosse in geschmacklos schicken Villen Intrigen spinnen.
Wirklich überraschend ist das alles nicht. Auch wenn sich Ex-Bond Pierce Brosnan und Helen Mirren als Altvordere des Ganoventums alle Mühe geben, ihren Figuren elanvolle Zwielichtigkeit zu verleihen - was der einem mehr und dem anderen weniger gut gelingt. Dass "Mobland" trotz fader Story und mutwillig überzeichneter Psychopathen eine gewisse Anziehungskraft hat, liegt vor allem an Tom Hardy.
Der "Venom"-Star erledigt seinen Job als Problemlöser mit einer faszinierenden Mischung aus Selbstvertrauen und Kompetenz. Wer, wenn nicht Hardy kann Möchtegern-Ganoven Sätze entgegenzischen wie "Im Moment bin ich im ersten Gang. Wollt ihr sehen, wie ich in den sechsten Gang schalte?", ohne dass es lächerlich wirkt? Nur um sich kurz darauf von seinr Frau zur Paartherapie verdonnern lassen ...