08.11.2024 von SWYRL
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollen in Australien ab 2025 keine sozialen Netzwerken mehr nutzen dürfen. Ein entsprechendes Gesetz will die Regierung schon diesen Monat durch das Parlament bringen. Experten zweifeln jedoch die Wirksamkeit der Maßnahmen an.
Australien plant ein besonders strenges Gesetz zum Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Ab dem kommenden Jahr sollen Nutzerinnen und Nutzer unter 16 Jahren keinen Zugang mehr zu Plattformen wie Instagram, Facebook oder TikTok haben dürfen, wie Premierminister Anthony Albanese mitteilte.
"Soziale Medien schaden unseren Kindern und ich fordere, dass dies endlich aufhört", sagte der Regierungschef am Donnerstag. Das Gesetz will er schon diesen Monat durch das Parlament bringen. Der Entscheidung waren monatelange Beratungen vorangegangen.
Durchgesetzt hat sich die strengste Variante, die zur Debatte stand. Demnach sollen Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nur dann soziale Netzwerke nutzen dürfen, wenn ihre Eltern dem zustimmen. Bereits existierende Nutzerprofile sollen gesperrt werden. Bei Missachtung des Verbots soll es allerdings keine Strafen für Eltern oder Kinder geben.
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Experten kritisieren die Pläne
Zur Umsetzung der Altersgrenze sollen die Anbieter von Social-Media-Plattformen verpflichtet werden, heißt es weiter. An der technischen Realisierbarkeit soll das Vorhaben nicht scheitern, erklärte Oppositionsführer Paul Fletcher gegenüber dem Sender ABC. Es sei vielmehr "eine Frage der Bereitschaft und der Kosten".
Premier Albanese begründete die Maßnahmen auch mit den Ängsten vieler Eltern, die sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder im Internet machten. Auf Kritik stoßen die Ideen indes bei vielen Medien-Experten. Im Oktober hatten mehr als 140 australische und internationale Akademiker in einem offenen Brief ihre Bedenken gegen die Pläne geäußert.
Kritisiert wurde die Wirksamkeit des Gesetzes. Gefahren aus dem Internet würden dadurch nicht bekämpft. Statt den Kindern die Nutzung sozialer Foren zu verbieten, sollten sie vielmehr über einen sicheren Umgang mit den Online-Angeboten aufgeklärt werden.