18.05.2025 von SWYRL/Paula Oferath
Das Band zwischen Mensch und Haustier ist enger denn je. Doch was geschieht, wenn der treue Begleiter alt wird und eines Tages stirbt?
"Ich gucke jeden Morgen, ob Moppi noch atmet", sagt Marion zu Beginn der ZDF-Reportage "37°: Wenn Haustiere alt werden - Moppis letzter Sommer" (Dienstag, 20. Mai, 22.15 Uhr, und bereits am Sendetag ab 8 Uhr im Stream). Ein Satz, der kaum eindrücklicher zeigen könnte, wie eng die Beziehung zwischen Mensch und Tier sein kann - geprägt von Fürsorge, Liebe und der ständigen Angst vor dem Abschied. Allein in Deutschland gibt es 34 Millionen Haustiere.
Die Reportage begleitet zwei Frauen, Marion und Carmen, auf einem sensiblen Lebensabschnitt: bei der letzten Reise ihrer tierischen Begleiter. Da ist zum einen Moppi, eine mittlerweile 24-jährige Katze, die mit ihren geschwächten Atemzügen anzeigt, wie nah das Lebensende rückt. Und da ist Mila, eine 15-jährige Hündin, die Carmens Alltag seit über einem Jahrzehnt mitprägt. Beide Tiere stehen am Ende ihres Weges und ihre Halterinnen vor der unausweichlichen Frage: Wie viel gemeinsame Zeit bleibt noch?
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"Meine Katzen ersetzen einen engen Sozialkontakt"
Für Marion sind Moppi und ihre anderen Katzen nicht einfach nur Haustiere. "Meine Katzen ersetzen einen engen Sozialkontakt", sagt sie - eine Aussage, welche die stille Realität vieler Alleinlebender widerspiegelt. Ihre Katzen, sie sind ihre Familie, ihre Seelentröster. In einem Social-Media-Tagebuch dokumentiert sie ihr gemeinsames Seniorenleben, eine Mischung aus Alltagsmomenten und dem Älter werden. Moppi wäre in Menschenjahren gerechnet etwa 110 Jahre alt, und die zunehmende Atemnot macht ihr sichtlich zu schaffen. Der Gedanke an den bevorstehenden Verlust schmerzt: "Ich habe mir vorgenommen, nicht dran zu zerbrechen", sagt Marion traurig.
"Mila ist ja wie ein Familienmitglied"
Auch Carmen erlebt die Zerbrechlichkeit dieser Lebensphase. Jedoch nicht allein, sondern zusammen mit ihrer Familie. Seit 14 Jahren ist Mila Teil ihres Lebens, aus dem die Hündin nicht mehr wegzudenken ist. "Mila ist ja wie ein Familienmitglied. Sie ist wie mein erstes Kind", sagt Carmen voller Zuneigung. Doch auch Mila zeigt altersbedingte Schwächen. Die monatlichen Tierarztkosten, die bis zu 500 Euro betragen, nimmt die Familie in Kauf, um Milas verbleibende Zeit so würdevoll und schön wie möglich zu gestalten.
Dabei werden die Herausforderungen für Tierhalter immer größer. Seit 2022 sind die Tierarztkosten um rund ein Drittel gestiegen. Und doch stellt Tierärztin Anna-Clara Meier fest: Die emotionale Verbindung zwischen Mensch und Tier ist in den letzten Jahren intensiver geworden. "Es gibt viel mehr Einsamkeit... Viel mehr. Und die Tiere helfen uns da unglaublich gut raus", erklärt sie. Die Tierärztin macht deutlich, warum der letzte gemeinsame Lebensabschnitt oft mehr ist als nur ein Abschied. Es ist ein leiser Dank - für all die Jahre bedingungsloser Nähe.