Henry Hübchen
Er darf in "Kundschafter des Friedens 2" (Kinostart: 23. Januar) erneut als DDR-Agent glänzen: Henry Hübchen zählt zu den bekanntesten TV-Stars des Landes - und zu den DDR-Schauspielerinnen und -Schauspielern, die sich auch im wiedervereinigten Deutschland durchsetzen konnten.
© Majestic Henry Hübchen
In der DDR startete auch die Karriere eines weiteren Ausnahmeschauspielers: Henry Hübchen begann an der Berliner Volksbühne, studierte an der Schauspielschule "Ernst Busch", spielte in "Jakob der Lügner" und zahlreichen "Polizeiruf"-Krimis. Als Charakterdarsteller galt er schon früh, dank Filmen wie "Sonnenallee" und "Alles auf Zucker!" geriet Hübchen auch nach der Wende zum vielfach prämierten Star.
© Alexander Koerner/Getty ImagesCorinna Harfouch
Corinna Harfouch hat sie alle gespielt, im Film und auf der Bühne: von Lady Macbeth über Vera Brühne bis Magda Goebbels in Eichingers "Untergang". Im Osten etwa durch den Film "Die Schauspielerin" (1988) längst ein Star, half ihr nach der Wende die Vorabendserie "Unser Lehrer Doktor Specht", gesamtdeutsche Wertschätzung zu erreichen. Seit 2023 gehört sie zum festen Team des Berliner "Tatort", auch sie ist in "Kundschafter des Friedens 2" mit von der Partie.Jan Josef Liefers
Aufgewachsen in Dresden, studierte Jan Josef Liefers bis 1987 an der "Ernst Busch" und spielte anschließend am Deutschen Theater. Sein erster Kinofilm "Die Besteigung des Chimborazo" wurde 1989 von DEFA und ZDF koproduziert. Im selben Jahr plädierte der blutjunge Liefers bei einer Rede auf dem Alexanderplatz für poltische Freiheiten. Was nach der Wende folgte, ist bekannt: "Rossini", "Knocking on Heaven's Door" und die Paraderolle als Dr. Boerne im "Tatort".
© Joshua Sammer/Getty ImagesJörg Schüttauf
Er spielte zuletzt die Hauptrolle in Leander Haußmanns "Stasikomödie" - und begann seine Karriere einst in der DDR: Jörg Schüttauf, geboren 1961 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), gab 1985 sein Filmdebüt in Peter Kahanes DEFA-Film "Ete und Ali". Mit seiner Grimmepreis-prämierten Rolle in "Lenz" gelang ihm 1992 auch in Gesamtdeutschland der Durchbruch. Später sah man den markanten Schauspieler (etwa als Erich Honecker in "Vorwärts immer!") in vielen Filmen mit Ost-Bezug, aber auch als Frankfurter "Tatort"-Kommissar Fritz Dellwo.
© 2020 Getty Images/Andreas RentzUwe Kockisch
Wie viele DDR-Talente absolvierte auch Uwe Kockisch seine Ausbildung an der renommierten "Ernst Busch" in Berlin. Bis zur Wende spielte er am Gorki-Theater, seit 1972 auch in Filmproduktionen. Zum wahren Star geriet der gebürtige Cottbusser aber nach der Wende: Als Guido Brunetti gab er zwischen 2003 und 2019 in den "Donna Leon"-Krimis den angehimmelten Commissario. Ganz gegensätzlich indes seine Rolle als Stasi-Offizier in der Serie "Weissensee".
© ARD / Frederik BatierKatrin Sass
Oft spielen Ost-Darsteller Ost-Rollen - so auch Katrin Sass, die ebenfalls in "Weissensee" begeisterte. Ihr Talent erkannte man schon Jahre zuvor: 1982 erhielt die Schwerinerin für den DEFA-Film "Bürgschaft für ein Jahr" den Silbernen Berlinale-Bären, 1987 wurde sie in der DDR zur "Schauspielerin des Jahres" gekürt. Nach der Wende folgten zahlreiche Krimis, aber auch das prämierte Drama "Heidi M." und die international erfolgreiche Wende-Komödie "Good Bye, Lenin".
© 2021 Getty Images/Gerald MatzkaClaudia Michelsen
"Ernst Busch"-Absolventin Claudia Michelsen, 1969 in Dresden geboren, stand schon in jungen Jahren auf DDR-Bühnen. Für sie bedeutete die Wende Ausbruch: 1991 spielte sie in Godards "Deutschland Neu(n) Null", ging für einige Jahre nach Los Angeles, kehrte nach Berlin zurück, wurde "Polizeiruf"-Ermittlerin und Star der Serie "Ku'damm". Heute gilt Michelsen als eine der begehrtesten Darstellerinnen des Landes.
© 2019 Getty Images/Andreas RentzSylvester Groth
Ebenfalls ausgebildet an der "Busch", feierte auch Sylvester Groth bereits in der DDR große Erfolge. Seinen Durchbruch hatte der im Bezirk Magdeburg geborene Schauspieler 1983 in Frank Beyers "Der Aufenthalt". Noch vor der Wende arbeitete Groth in der BRD, spielte 1986 in "Momo". Dank ausdrucksstarker Rollen von "Stalingrad" bis zum Goebbels in "Mein Führer" wurde er zum gesamtdeutschen Star, auch international sorgte er etwa mit "Inglourious Basterds" und der Netflix-Serie "Dark" für Aufsehen.
© 2017 Getty Images/Pascal Le SegretainWolfgang Stumph
Er verkörpert den Ost-Star par excellence: Wolfgang Stumph, der resolut-gemütliche Sachse mit dem markanten Schnauzer, spielte sich 1991 mit "Go Trabi Go" in die Herzen des gesamtdeutschen Publikums, sein "Stubbe" wurde ab 1995 zu einem der erfolgreichsten Krimiformate. Den Grundstein für seine Nachwendekarriere legte "Stumpi" bereits in der DDR - als "Beutelgermane" in der Sendung "Showkolade".
© 2017 Getty Images/Sebastian WidmannUlrike Krumbiegel
Als im Herbst 1989 die DDR unterging, befand sich Ulrike Krumbiegel im Epizentrum des Geschehens: Am Deutschen Theater Berlin, einem der geistigen Zentren des Widerstands, galt sie als einer der gefeierten Jungstars des DDR-Theaters. Ausgebildet an der Hochschule "Ernst Busch", spielte die junge Ostberlinerin in zahlreichen DEFA-Formaten. Nach der Wiedervereinigung schärfte sie mit anspruchsvollen Rollen, etwa in "Geschlecht: weiblich", ihr Profil als Charakterdarstellerin.
© 2009 Florian Seefried/Florian SeefriedAnja und Gerit Kling
Heute gehören die Schwestern Gerit und Anja Kling zu den beliebtesten Darstellerinnen des Landes. Ihre Anfänge liegen aber in der DDR: Die fünf Jahre ältere Gerit stand schon mit fünf Jahren für Konrad Wolf vor der Kamera, 1989 wurde die junge Anja durch den Film "Grüne Hochzeit" bekannt. Kurz vor dem Mauerfall flohen die Schwestern über die CSSR in den Westen, wo sie fortan Karriere machten.
© 2020 Getty Images/Andreas RentzUlrich Mühe
Zu internationalem Ruhm gelangte der 2007 verstorbene Ulrich Mühe mit dem oscarprämierten Meisterwerk "Das Leben der anderen" (2006). Die darin gezeigte DDR erlebte er selbst: Der gebürtige Sachse spielte unter Heiner Müller an der Volksbühne, wurde durch Filme wie "Das Spinnennetz" schon vor der Wende gesamtdeutsch bekannt, bevor ihm 1992 mit "Schtonk!" der Durchbruch gelang.
© 2006 Getty Images/Ralph OrlowskiMichael Gwisdek
Er sagte, was Sache ist: Michael Gwisdek war einer der markantesten Darsteller des Landes. 1942 in Berlin geboren, studierte er zu DDR-Zeiten an der Staatlichen Schauspielschule Berlin, spielte auf der Bühne und vor der Kamera, etwa in "Wolle Henry" (1983) und im ersten DDR-Film, der sich um Homosexualität drehte. Nach der Wende geriet Gwisdek zum "Original" mit Berliner Schnauze, seine Rollen bereicherten Filme wie "Oh, Boy" und "Heil". Im September 2020 starb er im Alter von 78 Jahren.
© Getty ImagesPeter Sodann
Peter Sodann, geboren in Sachsen, hatte sein erstes Theaterengagement 1964 bei Helene Weigel am Berliner Ensemble. Ab den 70er-Jahren spielte er in zahllosen DEFA-Produktionen, nach der Wende wurde er mit seiner vertrauensvollen Art auch zum gesamtdeutschen Publikumsliebling. Als Kommissar Ehrlicher spielte sich der auch politisch engagierte Sodann in 45 "Tatort"-Fällen in die Herzen der Zuschauer. Er starb im April 2024 im Alter von 87 Jahren.
© Christian Augustin/Getty ImagesRolf Hoppe
Noch einer, der seine Karriere nach der Wende erfolgreich fortsetzte: Als Rolf Hoppe in Filmen wie Joseph Vilsmaiers "Comedian Harmonists" und Helmut Dietls "Schtonk!" zu sehen war, hatte er schon eine beeindruckende DDR-Laufbahn hinter sich. Berühmt wurde der 2018 im Alter von 87 Jahren verstorbene Schauspieler als König in "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel", international bekannt mit der ungarisch/deutschen DEFA-Produktion "Mephisto".
© 2005 Getty Images