24.11.2024 von SWYRL/Jasmin Herzog
Anhand eines fiktiven Frauenschicksals erzählt das Historiendrama "Monte Verità - Der Rausch der Freiheit" von der wohl ersten Hippiekolonie der Welt.
Monte Verità - Berg der Wahrheit - nennt sich ein Hügel am Rande der Altstadt von Ascona im Schweizer Kanton Tessin. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Hügel ein Zentrum für Aussteiger, nachdem unter anderem Ida Hofmann hier eine Naturheilanstalt errichtet hatte. Man lebte vegetarisch, baute seine eigene Nahrung an und legte dafür schon mal sämtliche Kleider ab. Freiheit sollte keine Utopie bleiben, sondern Realität werden.
Auch Künstler zog es an den Berg, Hermann Hesse, Hugo Ball und Hans Arp etwa. Ab den 1940er-Jahren verlor das Monte-Verità-Projekt schließlich an Bedeutung, heute erinnert ein Museum an die kühnen Lebensträume von einst. Der Spielfilm "Monte Verità - Der Rausch der Freiheit" (Regie: Stefan Jäger, Drehbuch: Kornelija Naraks) erzählt nun die historische Geschichte der Kolonie anhand eines fiktiven Frauenschicksals. Die Koproduktion aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, ist erstmals bei 3sat im deutschen Fernsehen zu sehen,
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Die Chance auf ein neues Leben?
Hanna Leitner (Maresi Riegner) lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in einer unglücklichen, von Gewalt geprägten Ehe. Eines Tages ergreift sie die Flucht und folgt dem Psychoanalytiker Otto Gross (Max Hubacher) zum Monte Verità. Hier trifft sie auf Menschen, die ein Leben führen, das so ganz anders ist als ihr eigenes. Hanna steht vor der Frage, ob auch sie aussteigen will, zweifelt aber daran, dass sie es schaffen kann, ihr bisheriges Leben einfach so hinter sich zu lassen.
"Ich habe versucht zu ergründen, welche inneren und äußeren Widerstände eine Frau in der damaligen Zeit erlebt haben muss, wenn sie ihren eigenen Weg gehen wollte", sagt Regisseur Stefan Jäger, der seinen Film - ganz im Geiste der Monte-Verità-Bewegung - als kollektives Werk betrachtet. "Ich hoffe, mit 'Monte Verità' diesen Geist der Offenheit und die Sehnsucht nach Freiheit zu beflügeln, so wie es die Gründer*innen des Monte Verità damals schon vorgelebt haben - in der ersten Hippiekommune der Welt."