Megalopolis
Kreatives Spätwerk oder überladenes Epos? Die bisherigen Kritikern für "Megalopolis" fielen gemischt aus. Einige Kritiker lobten Francis Ford Coppolas Herzensprojekt als grandiose Vision, andere fanden das Science-Fiction-Drama überladen und hohl. Dabei wäre es nicht das erste Mal, dass ein Coppola-Film zunächst verrissen und später als verkanntes Meisterwerk gefeiert wird, wie die Galerie mit seinen zehn besten Filmen zeigt ...
© 2024 Lionsgate/Constantin Film/American Zoetrope/Mihai Malaimare Jr.Platz 10: Peggy Sue hat geheiratet
Eine leichte Komödie, stilisiert und ein bisschen verkitscht: In "Peggy Sue hat geheiratet" fällt die Titelfigur (Kathleen Turner, links) während der 25-jährigen Jubiläumsfeier ihres Highschool-Jahrgangs in Ohnmacht und erwacht 25 Jahre früher als 18-jähriger Teenager wieder. Ausgestattet mit dem Wissen einer erwachsenen Frau und den Erfahrungen ihres "späteren" Lebens, versucht sie ihrem Lebensweg eine andere Richtung zu geben.
© Columbia Tristar PicturesPlatz 9: Der Regenmacher
Eine klassische David-gegen-Goliath-Geschichte: Coppola inszenierte "Der Regenmacher" (nach dem gleichnamigen John-Grisham-Roman) fast schon klassisch, aber mit großer Liebe zum Detail: Mit Matt Damon (Bild, mit Claire Danes) in seiner ersten Hauptrolle erzählt das Justizzdrama von Rudy, der ein hoch bezahlter Staranwalt werden will und sich bei seinem ersten Fall mit einem Versicherungskonzern anlegt.
© Paramount PicturesPlatz 8: Die Outsider
Vielleicht Coppolas nostalgischster Film: "Die Outsider" erzählt von zwei rivalisierenden Jugendbanden in Tulsa Mitte der 60er-Jahre, die sich gegenseitig das Leben zur Hölle machen. Der Regisseur machte aus der Buchvorlage ein einfühlsames und tragisches Coming-Of-Age-Drama in eindringlichen Bildern, das mit damals noch unbekannten Nachwuchsdarstellern wie Matt Dillon (Bild, Mitte), Patrick Swayze und Tom Cruise besetzt war.
© ArthausPlatz 7: Bram Stoker's Dracula
Blutrot ist der Himmel, als Graf Dracula (Gary Oldman) den Sieg über die anstürmenden Türken erringt, blutrot auch die Augen des legendären Vampirs vor jedem Biss: Coppolas opulente Verfilmung von "Bram Stoker's Dracula" (1992) ist eine Gothic-Horror-Oper in erlesenen Bildern. Sie zeigt einen gewandelten Titelhelden: Graf Dracula ist vom grausamen Fürsten der Finsternis zum heißblütigen Leinwandlover mutiert.
© Columbia PicturesPlatz 6: Rumble Fish
Coppola hat "Rumble Fish" mehrfach als sein Lieblingswerk bezeichnet: Die Romanverfilmung des gleichnamigen Jugendbuchs sei der Film gewesen, "den ich wirklich machen wollte". Coppola drehte das Drama über Rusty (Matt Dillon, links), der seinem älteren Bruder (Mickey Rourke) nacheifert, zu großen Teilen in Schwarz-Weiß und mit Anleihen an Expressionismus und Film noir. Die Kritik war gespalten: Viele fanden den Film überladen, andere mutig.
© Universal PicturesPlatz 5: Der Pate III
Eigentlich hatte Coppola geschworen, dass es keine weiteren "Der Pate"-Filme geben würde. Der Regisseur brach mit seinem Vorsatz, und das Ergebnis fiel bei der Kritik gnadenlos durch. Sieben Nominierungen gab es dennoch für "Der Pate III" (1990), doch Al Pacino (Bild) und alle anderen Beteiligten gingen ohne Oscar nach Hause. Inzwischen gilt der sehenswerte Abschluss der Trilogie als rehabilitiert.
© Paramount PicturesPlatz 4: Der Dialog (1974)
Hochspannend und seiner Zeit voraus: Mit "Der Dialog" schuf Coppola einen paranoiden Thriller, der die moralischen Konsequenzen von Überwachung thematisiert. Denn zunächst scheint es für den eigenbrötlerischen Abhörexperten Harry Caul (Gene Hackman) ein Auftrag wie jeder andere zu sein, bis er zufällig entdeckt - Zufall! - dass er mitten in einem Mordkomplott steckt.
© ARTE / ARTE F / 2003 Paramount Pictures / All rights reservedPlatz 3: Der Pate II
"Der Pate II" war keine klassische Mafiageschichte mehr: Coppola beschritt neue Wege, die nicht ohne Risiko waren. Der Film vereint zwei Handlungsstränge und schildert auf raffinierte Weise Aufstieg und Fall der Familie Corleone. Das Epos begeistert vor allem auch durch seine Darsteller: Robert De Niro spielt in den Rückblenden den jungen Vito, der später zum Paten wird, Al Pacino (Bild) glänzt mit unfassbarer Kühle als dessen Sohn Michael.
© Paramount PicturesPlatz 2: Apocalypse Now
Die Mutter aller Kriegsdramen: Francis Ford Coppola schickte 1979 den traumatisierten Captain Willard (Martin Sheen, Bild) in den Dschungel von Vietnam, um einen wahnsinnig gewordenen Kriegshelden (Marlon Brandon) zu töten. Selten war der Irrsinn des Kriegs so spürbar wie hier. Seinen Regisseur ließ der Film über Jahre nicht los, zweimal schnitt er das Epos um, zuletzt erschien 2019 der "Final Cut".
© STUDIOCANAL GmbH Platz 1: Der Pate
In seiner epischen Romanverfilmung erzählt Coppola von einem amerikanischen Mafia-Clan, der in einem Strudel aus Gewalt und Verrat versinkt: "Der Pate" (1972) ist eine zeitlose Tragödie über verdrehte Loyalität und moralischen Verfall - und die unbestrittene Nummer eins unter den Filmen des Regisseurs. Ein Meisterwerk, das auch nach über 50 Jahren weder an Kraft noch an Aktualität verloren hat.
© Paramount