Diese Stars wollten US-Präsident werden
Schauspieler, Wrestler, Musiker, ein verurteilter Tigerkönig: Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten hat schon so manch ein Promi mit dem Gedanken gespielt, ins Weiße Haus einzuziehen. Welches Ex-Mitglied von Nirvana (Bild) dazugehört und welche anderen Stars es auf das mächtigste Amt der Welt abgesehen hatten, verrät die Galerie.
© 2023 Getty Images/Amy SussmanKanye West
Kanye West, der sich selbst nur noch Ye nennt, gehörte einmal zu den populärsten Musikern der Welt. Dass er bei seiner Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl 2020 nur 70.000 Stimmen erhielt, hatte zum einen damit etwas zu tun, dass der Rapper, Produzent und Modedesigner diverse Anmeldefristen hatte verstreichen lassen - und zum anderen damit, dass er nach diversen Kontroversen und einem Abdriften in antisemitische Verschwörungstheorien neben diversen Millionendeals auch zahlreiche Fans verloren hat.
© 2025 The Recording Academy/Matt WinkelmeyerDwayne "The Rock" Johnson
Für kurze Zeit galt er als der Anti-Trump: Der Wrestler The Rock, der unter seinem bürgerlichen Namen Dwayne Johnson auch als Schauspieler populär wurde. Nach Trumps ersten Sieg 2016 kamen Gerüchte auf, dass Johnson als möglicher Gegenkandidat für die Wahl im Jahr 2020 aufgebaut werden könnte - und er selbst gab an, sich das durchaus vorstellen zu können. Aus der Kandidatur wurde nichts - auch 2024 nicht, dabei hatte eine Umfrage 2021 ergeben, dass 46 Prozent der Amerikaner eine Kandidatur Johnsons positiv bewerten würden.
© 2022 Getty Images/Beatriz VelascoRoseanne Barr
Sitcom-Star Roseanne Barr ("Roseanne") kündigte 2011 an, im Folgejahr als Präsidentschaftskandidatin anzutreten und zog das dann auch tatsächlich durch - als Kandidatin der linken Kleinstpartei The Peace and Freedom Party, die sich unter anderem die Gleichstellung von Homosexuellen und die Legalisierung von Marihuana auf die Fahnen geschrieben hatte. Sie holte knapp 49.000 Stimmen. Heute ist die 72-Jährige eine Unterstützerin von Donald Trump.
© 2024 Getty Images/Araya DohenyParis Hilton
Kanye Wests Kandidatur war kaum durch die Medien gegangen, da meldete auch sie sich zur Welt: "Ja, ich will Präsidentin werden", verkündete Paris Hilton und träumte von einem Rosa Haus anstelle eines Weißen. Im Gegensatz zu anderen Promis wie West, Dwayne Johnson oder Roseanne Barr war Hiltons Kandidatur nie ernst gemeint - und so stand sie schließlich auch nirgends auf dem Wahlzettel.
© 2021 Getty Images/Amy SussmanKrist Novoselic
Für viele Promis war die Präsidentschaftskandidatur nicht mehr als ein mal mehr, mal weniger gelungener Scherz, doch Ex-Nirvana-Bassist meinte zumindest seine politischen Aspirationen ernst: Zwar sei er sich bewusst, dass er keine Chance auf das Präsidentenamt habe, erklärte er, aber seine Kandidatur diene dazu, seine neu begründete Partei, die Cascade Party of Washington, auf die nationale Bühne zu bringen. Zeitgleich gründete Novoselic die Band The Bona Fide Band, um auf seinen eigenen Wahlkampfveranstaltungen aufzutreten.
© 2023 Getty Images/Amy SussmanJoe Exotic
Joe Exotic wurde 2020 bekannt durch die populären Netflix-Dokumentarserie "Tiger King: Großkatzen und ihre Raubtiere". Seine erste Präsidentschaftskandidatur hatte der Zoobetreiber da schon hinter sich: Seit 2016 hat der Mann mit dem charakteristischen Vokuhila es jede Wahl probiert, zuletzt sogar hinter Gittern. Denn seit 2019 sitzt er eine Haftstrafe wegen Beauftragung eines Mordes so wie Verstößen gegen verschiedene Tierschutzgesetze ab.
© IMAGO / Album / NetflixAlice Cooper
Seine Kandidatur ist zur Routine geworden: Seitdem er sich 1972 im Rahmen der Werbekampagne zu seiner Single "Elected" als Präsident inszeniert hat, kandidiert Schock-Rocker Alice Cooper alle vier Jahre für das Amt als US-Präsident, zuletzt unter dem Wahlslogan "Ein schwieriger Mann für schwierige Zeiten". Sonderlich ernst meinte Cooper seine Kandidatur allerdings nie. So wollte er das Gesicht von Motörhead-Sänger Lemmy in den Mount Rushmore schlagen lassen und der Bevölkerung nur noch an einem Tag im Jahr erlauben, ihr Smartphone zu benutzen.
© 2023 Getty Images/Ethan MillerDizzy Gillespie
Die Präsidentschaftskandidatur von Jazz-Legende Dizzy Gillespie war ein Witz, aus dem Ernst wurde: 1964 ging er tatsächlich als unabhängiger Kandidat ins Rennen ums Weiße Haus. Gillespie forderte den Rückzug aller US-Truppen aus Vietnam und Krankenversicherung für alle Amerikanerinnen und Amerikaner. Etwas Witz blieb aber an seiner Kampagne heften: Aus dem Weißen Haus sollte das "Blues House" werden und sein Kabinett wollte Gillespie mit anderen Jazz-Größen besetzen. Gillespie zog seine Kandidatur noch vor der Wahl wieder zurück.
© George StroudBrock Pierce
Auch Brock Pierce trat als unabhängiger Kandidat an. 2020 wollte er vor allem die Technik fördern, ein Universaleinkommen einführen und, wie Roseanne Barr auch, Marihuana im ganzen Land legalisieren. Mit diesem Programm gewann er 0,03 Prozent der Stimmen. Bekannt wurde Pierce als Kinderstar in Filmen wie "Mighty Ducks" (1992) und "Mister Präsident Junior" (1996). In letzterem spielte er den Sohn des US-Präsidenten - knapp daneben ist auch vorbei.
© 2024 Getty Images/Presley AnnDonald Trump
Und natürlich gehört auch er auf die Liste der Stars, die ins Weiße Haus wollten, nur dass er es tatsächlich geschafft hat: Donald Trump war vor seiner politischen Karriere Immobilienmogul und Person des öffentlichen Lebens mit diversen Gastauftritten in Filmen und Serien wie "Kevin allein in New York" und "Der Prinz von Bel-Air" sowie von 2004 bis 2015 Chefjuror des Reality-Formats "The Apprentice". Sogar als Wrestler ist Trump schon aufgetreten.
© 2021 Getty Images/Brandon BellRonald Reagan
Donald Trump war jedoch nicht der erste Promi, der es tatsächlich geschaft hat, ins Weiße Haus zu ziehen. Das schaffte 1980 der ehemalige Hollywood-Schauspieler Ronald Reagan. Von 1967 bis 1975 war Reagan bereits Gouveneur von Kalifornien gewesen, als Schauspieler war er vor allem Anfang der 1940-er beliebt. Seinen letzten Film drehte der spätere Präsident mit "Der Tod eines Killers" 1964.
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