Bares für Rares
"Das ist ein Parade-Exemplar", staunte der eine beim Anblick der zerbrechlichen Schönheit. Der andere wiederum konnte dem überhaupt nicht zustimmen und rümpfte die Nase. So viel war sicher: Die neueste Ausgabe von "Bares für Rares" war ein Parade-Beispiel davon, wie unterschiedlich Geschmäcker sein können.
© ZDFBares für Rares
Wenig wertgeschätzt wurde das Objekt auch von den Geschwistern Finja und Lennart. Sie bezeichneten ihr Mitbringsel als "hässlich".
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"Seit unsere Mutter denken kann", sei das gute Stück in Familienbesitz, erzählten sie. Aber nun sollte das ungeliebte Ding in der ZDF-Trödelshow verkauft werden.
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Horst Lichter (Zweiter von links) erkannte auf Anhieb, dass es sich hier um eine sogenannte Majolika handelte. Damit sind kunstvoll gestaltete Keramiken gemeint, die mit einer charakteristischen weißen Zinnglasur und farbenfrohen Bemalungen daherkommen.
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Die Expertin Dr. Friederike Werner wiederum wusste zu berichten, dass diese Schwanenschale mit Putto von der erzherzoglichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe gefertigt worden war. Der Künstler hieß Wilhelm Süß und war bekannt für diese Art der Keramiken.
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Ganz ursprünglich entstanden die ersten Majolikas im Italien des 15. und 16. Jahrhunderts. Das bei "Bares für Rares" vorliegende Exemplar wurde deutlich später, nämlich um 1910 gefertigt.
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Einen dreistelligen Wert rief das Geschwisterpaar als Wunsch auf, würde das aus ihrer Sicht "hässliche Entlein" aber auch für weniger abgeben.
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Dreistelliges schien in der Tat drin zu sein: Trotz kleiner Beschädigungen belief sich Friederike Werners Expertise auf 100 bis 150 Euro. "Unser Erbstück wird hier mehr wertgeschätzt als von uns selber", lachten die Geschwister erfreut.
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Für die einen geschmackloser Kitsch, für die anderen eine sammelwürdige Rarität: Ob es im Händlerraum einen Kunstkenner gab, der das Objekt angemessen zu würdigen wusste?
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"Sarah, dein Logo hat doch auch einen Schwan, oder?", fragte Wolfgang Pauritsch (Dritter von rechts). "Der Schwan ist tatsächlich mein Lieblingstier", gestand Sarah Schreiber (Zweite von rechts) entzückt. "Er steht für Loyalität, Ehrlichkeit und Treue."
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Die Gebote flatterten direkt auf 250 Euro, was wiederum Walter "Waldi" Lehnertz (links) schwer irritierte: "Was ist denn mit euch los?" - "Das ist was Schönes", bekräftigte Pauritsch. "Findest du?" Waldi konnte dem Schwan rein gar nichts abgewinnen. "Du bist ein Banause!", musste da sein Kontrahent feststellen.
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"Wenn zwei sich streiten ...", dachte sich wohl Sarah Schreiber - und zog als Siegerin von dannen. Für 300 Euro gehörte ihr das Tier und sie seufzte zufrieden: "Hach schön!"
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Ungeliebt war auch das nächste Objekt, das bisher im Keller verstaubt war. "Meiner Frau gefällt die Teekanne nicht", gab der Noch-Besitzer zu. Das edle Gefäß der Bremer Silbermanufaktur Wilkens & Söhne (1875) würde 500 bis 550 Euro einbringen können.
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Den Deckel drauf machte Friedrich Häusser (rechts). Für 400 Euro bekam er den Zuschlag - ein Betrag, den der Verkäufer nun stiften würde.
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Wie ein Ufo sah die Tischleuchte von Siemens (1960er-/70er-Jahre) aus. Auch sie sollte mangels Gefallen weg. Die Schätzung von Sven Deutschmanek (links) belief sich auf 150 bis 200 Euro.
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Das größte Leuchten in den Augen hatte Waldi. "Kommen wir klar mit 350 Euro?", fragte er und nahm den Kellerfund in nahezu perfektem Zustand mit heim.
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Zum Verkauf stand auch ein antiker Ring mit Diamantrosen, den Andres seiner Frau Monika zur Hochzeit schenkte. Da diese ihn jedoch nicht trug, war das Paar auf der Suche nach einem neuen Besitzer. War jemand bereit, dafür 1.600 bis 1.700 Euro zu zahlen?
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Es reichte nicht. Für den Ring aus den Jahren 1890/1900 hätte Wolgfang Pauritsch den Wunschpreis von 1.000 Euro gegeben. Monika änderte kurzerhand ihre Meinung - und wollte das Schmuckstück doch lieber behalten.
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Ein seltenes Emaille-Schild von Knorr, das außen an der Bäckerei von Beatrix' Eltern hing, begeisterte vor allem durch seine Farben und den guten Erhaltungszustand. Und so übertraf die Expertise den Wunschpreis von 150 bis 200 Euro deutlich: 400 bis 500 Euro errechnete Deutschmanek.
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"Ich bin fasziniert", entfuhr es Wolfgang Pauritsch, als er das sehr seltene Schild von 1927 erblickte. Er hatte jedoch das Nachsehen und musste zugeben: "Es passt zum Waldi wahrscheinlich besser." Der gab 410 Euro.
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Zum Abschluss sollte eine Säule aus dekorativem Onyx-Marmor veräußert werden. Das Objekt, das vermutlich aus Frankreich stammte, hatte einen Wert von 500 bis 600 Euro.
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Fast doppelt so viel holten die Verkäufer heraus: Das Dekoelement aus den Jahren 1880 bis 1900 gefiel vor allem Elke Velten (Mitte). Sie legte dafür 1.050 Euro hin.
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