Dorfkrimi - Die tote Braut - Fr. 24.01. - ARTE: 20.15 Uhr

Eine tote Braut im Maisfeld

20.01.2025 von SWYRL/Elisa Eberle

Nach dem Mord an einer Braut soll Kommissar Sifkovits (Thomas Stipsits) in seiner provinziellen Heimat im österreichischen Burgenland ermitteln. Vor Ort stößt er auf ein dichtes Geflecht aus Gerüchten und bekommt unerwartete Unterstützung von seiner Mama (Erika Deutinger) und ihrer Rentnerinnen-Gang.

Es ist ein ganz normaler Morgen für Charly Pieber (Michael Fuith), doch beim Ernten seines Maisfelds sieht der Bauer plötzlich rot: Zwischen den hohen Stauden versteckt, liegt eine tote Braut. "Schaut nach Mord aus", mutmaßt Oberst Taschner (Alexander Absenger) und betraut Inspektor Sifkovits (Thomas Stipsits) mit dem Fall. Der versucht sich noch zu wehren: "Ich glaub ned, dass des a guade Idee is." Doch es hilft nichts: "Keiner kennt die Leut da so gut wie Sie", urteilt Taschner: "Und keiner kann die komische Sprach'." Gemeint ist das Burgenlandkroatisch, also reist Inspektor Sifkovits von "Dorfkrimi - Die tote Braut" (Regie: Daniel Geronimo Prochaska, Buch: Stefan Hafner, Thomas Weingartner) zähneknirschend zurück in seine Heimatgemeinde Stinatz. ARTE zeigt den Film, der im ORF bereits im Oktober 2024 unter dem Titel "Kopftuchmafia - Ein Stinatz-Krimi" zu sehen war, nun als deutsche Erstausstrahlung.

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Eine Brautentführung mit tödlichen Folgen

Die Tote, so erfährt Sifkovits vor Ort, heißt Anna Jusic. Sie ist kroatische Staatsbürgerin und hatte am Vortag ihres Todes noch ihre Hochzeit mit Gottlieb Kirisits (Oliver Rosskopf) gefeiert. Doch wer wollte diesen Bund fürs Leben so rasch wieder beenden? Für Charly Pieber ist der Fall klar: "Ich bin a Mörder! Sperr mi ei", klagt er vollkommen außer sich. Doch Sifkovits beruhigt: "Du bist ka Mörder! Die Leichenstarre hat scho eigsetzt, des geht sich gar ned aus." Unter Verdacht stehen vielmehr all diejenigen, die an der traditionellen Brautentführung beteiligt waren. Die Wirtin (Mona Kospach) berichtet von einer trinkfesten Truppe, die am Ende so betrunken waren, dass sie sogar die Braut verloren haben. Irgendwann sei es im Hof dann lauter geworden, es sei um eine Monika Maier gegangen.

Die Ermittlungen gestalten sich zunehmend schwieriger. Unterstützung erhält Sifkovits ausgerechnet von seiner Mutter Baba (Erika Deutinger) und ihren zwei besten Freundinnen Hilda Resetarits (Linde Prelog) und Resl Grandits (Erika Mottl). Gemeinsam sitzen sie täglich auf derselben Bank vor Franz Maikits' (Christoph Krutzler) Laden und wissen über alles und jeden in dem kleinen Dorf Bescheid ...

Ein Dorf und seine Befindlichkeiten

"Dorfkrimi - Die tote Braut" ist gewiss nicht der spannendste Kriminalfilm, den das deutsche Fernsehen zu bieten hat. Trotz der vielen Verwicklungen und falschen Fährten plätschern Sifkovits' Ermittlungen recht langsam, um nicht zu sagen träge dahin. Der besondere Reiz der typisch österreichisch-skurrilen Geschichte, die auf dem Roman "Kopftuchmafia - Ein Stinatz-Krimi" von Hauptdarsteller Thomas Stipsits beruht, liegt ohnehin woanders: Selten wurde das Leben in einem verschlafenen Nest auf dem Land im Fernsehen besser dargestellt als hier: angefangen bei den Dorfbewohnern, von denen jede und jeder ein eigenes Unikat ist, bis hin zur titelgebenden "Kopftuchmafia", die in Sifkovits noch immer den kleinen Buben von früher sieht und sich leidenschaftlich darüber auslassen kann, warum Stöckelschuhe beim Friedhofsbesuch ungeeignet sind oder warum Baba bei Annas Beerdigung nicht das gleiche Kleid anziehen kann, das sie bereits bei einer früheren Beerdigung im Dorf trug.

Im ORF stellte der Film bei seiner Erstausstrahlung auf ORF 1 am 28. Oktober 2024 einen Rekord auf: Rund 1,05 Millionen Menschen verfolgten die Ermittlungen, was den besten Wert seit Dezember 2022 darstellt. Der gemessene Marktanteil von 39 Prozent in der Zielgruppe der über zwölfjährigen Zuschauer ist sogar der beste Wert seit 20 Jahren. Kein Wunder also, dass die Verantwortlichen von ORF und ARTE bereits für Nachschub sorgten: "Die Uhudler-Verschwörung - Ein Stinatz Krimi" (Arbeitstitel) wurde im Herbst 2024 im österreichischen Burgenland gedreht. Im ORF soll der Film bereits in diesem Jahr zu sehen sein. Mit "Eierkratz-Komplott" und "Allerheiligen-Fiasko" warten zwei weitere Romane von Thomas Stipsits noch auf ihre Verfilmung.

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