29.12.2024 von SWYRL/Hans Czerny
Acht Jahresrückblicke sendet das ZDF auch am Ende des Jahres wieder - satirisch, sportlich, informativ. "Adieu - Menschen, die wir nicht vergessen" ist trotz der Berichte über derzeitige Weltkrisen der traurigste von allen. Manch einer wird sich verwundert die Augen reiben: Was, der starb auch?
Bei keiner der großen Persönlichkeiten dürfte das Versprechen: "Menschen, die wir nicht vergessen" so sehr stimmen wie bei Franz Beckenbauer, der am 07. Januar 2024 starb. Auch ohne die große Trauerfeier in der Münchner Allianz Arena, ohne die vielen Gedenkminuten hat sich der Weltmeister - als Spieler und Trainer - für immer ins Gedächtnis eingeprägt. Große Sprüche und große Bilder wie die Einsamkeit nach dem Endspiel in Rom werden bleiben vom "Kaiser". Danach - die große Lücke wenigstens aus deutscher Sicht. Die ZDF-Korrespondentin Winnie Heescher hatte es gewiss nicht leicht, eine pietätvolle Auswahl zu treffen.
Wer vergäße beispielsweise schon gerne frühere Fußballer wie Andi Brehme, den Elfmeterschützen von 1990, oder Bernd Hölzenbein, der 1974 den Elfmeter zum 1:1 herausholte, oder gar Karlheinz Schnellinger, der 1970 im Jahrhundertspiel gegen Italien das 1 :1 zur Verlängerung erzielte? - Auch wenn Politiker oder Oppositionelle wie Alexej Nawalny, der mit 47 Jahren in einer sibirischen Strafkolonie starb, von weitaus größerer Bedeutung sind, so leben auch Erinnerungsfilme von Bildern und Gesprächen.
Unter den großen Schauspielern, die im vergangenen Jahr verstorben sind, finden sich Namen wie Ruth Maria Kubitschek, Helmut Fischers "Spatzl" aus "Monaco Franze", Fritz Wepper, der 1972 in "Cabaret" an der Seite von Liza Minelli spielte und ein charaktervoller Dauerbrenner bei "Derrick" und "Um Himmels Willen" war. Alain Delon und Donald Sutherland sind sicher die größten Namen im internationalen Bereich. Aber auch die Stilikone Iris Apfel wird in der Modebranche wohl unvergessen bleiben.