Neue Doku-Serie bei Amazon

Bleibtreu, Herfurth & Krömer: "Dinner Club" reist und kocht mit den Stars

29.12.2024 von SWYRL/Eric Leimann

Moritz Bleibtreu, Karoline Herfurth, Kurt Krömer, Franka Potente, Teddy Teclebran und Caro Daur: Für Amazons Reise- und Koch-Doku "Dinner Club" (ab Freitag, 3. Januar) macht sich ein hochprominentes Sextett auf, um mit dem Schweizer Spitzenkoch Andreas Caminada die kulinarische Welt zu erkunden.

Im Feld jener TV-Formate, die mit Kochen und Essen zu tun haben, gibt es drei grundsätzliche Spielarten: Da sind Shows, die dem Menschen einfach beibringen wollen, etwas lecker Kreatives in der Küche herzustellen. Dann gibt es philosophische Hochglanz-Dokus über Kulinarik wie Netflix' "Chef's Table" und schließlich verrückte Spielshows wie "Grill den Henssler", wo augenzwinkernder Wettbewerb und Klamauk das eigentliche Thema Essen klar übertünchen. Das Amazon Prime-Format "Dinner Club" (ab Freitag, 3. Januar) versucht nun noch mal etwas anderes, nämlich die Welt der Kochshows und eines Reisemagazins mit hohem Promifaktor zu verschmelzen.

Die deutschen A-List-Mimen Moritz Bleibtreu, Karoline Herfurth und Franka Potente machen ebenso mit wie die Top-Comedians Teddy Teclebrhan, Kurt Krömer und Fashion-Influencerin Caro Daur. Das Konzept der sechs jeweils 40 Minuten langen Folgen - alle sind ab 3. Januar streambar - ist denkbar einfach: In jeder Episode bereist einer der Promis gemeinsam mit dem Host der Sendung, dem Schweizer Drei-Sterne-Koch Andreas Caminada, ein Land und erkundet seine Küche. Am Ende der Folge werden die Teilnehmer dann von Caminada und dem "Länderexperten" mit einem Mehrgänge-Menü bekocht.

Natürlich geht es dabei nicht nur um Gerichte zum Nachkochen - was allein dank Caminadas Anrichtekunst schwierig werden dürfte. Es geht auch nicht darum, die Küche und Kultur eines Landes oder einer Region wie in einer Arte-Doku in Gänze zu verstehen. Vielmehr ist der deutsche "Dinner Club", die Adaption eines italienischen Originalformats, dazu da, den Promis intime Momente und Anekdoten zu entlocken, die man so noch nicht gehört hatte.

Als gegrillte Heuschrecke aufgetischt wird, eine mexikanische Spezialität, erzählt Moritz Bleibtreu wie ihm mal eine Kakerlake ins Ohr kroch und dort vom Arzt bekämpft werden musste. Wir erfahren, wie Karoline Herfurth Kate Winslett eine Einladung zum Post-Drehdrink abschlagen musste, weil sie eine Blasenentzündung hatte oder dass Matt Damon oder Nicholas Cage sehr nette Kollegen seien. Natürlich sind alle sechs Promis äußerst medienerfahren. Es sind Menschen, die wissen, wie man beim gemeinsamen Abendessen so etwas wie professionelle Intimität herstellt.

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Blutpudding mit Caro Daur

Dort, wo jene professionelle Intimität in etwas Echtes, Gemeinsames, ja ein authentisches Gefühl umschlägt, das besondere Momente reflektiert - das sind jene Momente, die sich Shows wie "Dinner Club" natürlich am meisten wünschen. Ob man sie bekommt, hat immer auch mit Spielglück und der Chemie der Beteiligten zu tun. Grundsätzlich ist jede Folge "Dinner Club" zwei Formate im einen: Zu etwa 70 Prozent sieht man ein Reisemagazin mit kulinarischen Etappen zu. Teddy Teclebrhan erkundet mit Andreas Caminada Portugal - und steht vor der Aufgabe, als einziger Vegetarier der Runde, etwas Fleisch- und Fischloses auf die Teller zu zaubern. Franka Potente, die vor allem in den USA lebt, macht einen Abstecher nach Südmexiko in die Provinz Oaxaca - wo man auf durchaus fremdartige Ess-Gebräuche trifft.

Karoline Herfurth macht sich auf, die unbekannten Seiten der Schweizer Küche zu entdecken, Moritz Bleibtreu zieht es nach Montenegro, Kurt Krömer erkundet Zypern und Caro Daur probiert zwischen einer Golfrunde und Schottenrock-Anprobe den berühmten Blutpudding eines echten schottischen Frühstücks und andere, mitunter raue Köstlichkeiten aus. Nicht alles an der Show verfängt, auch wenn sich die Protagonisten Mühe geben, Nähe herzustellen. Mitunter leidet das Format darunter, dass zu wenig Zeit ist und für jede Reise samt Auftischen mehrerer Gänge nur 40 Minuten zur Verfügung stehen. Manch potenziell zauberhaft Moment geht so durch die hektische Schnitttechnik flöten. Hochwertig produziert ist das Ganze dennoch, Reisebilder und Gerichte sind edel. Nur Slow-Food-TV und tiefe (kulinarische) Selbsterkenntnisse sollte man hier nicht erwarten.

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