ESC: Diese Teilnehmer haben sich für das Finale qualifiziert
Wer tritt die Nachfolge von Nemo an? 26 Nationen treten beim großen Finale des Eurovision Song Contest in Basel an, um Europa von ihrem Beitrag zu überzeugen und als Sieger aus dem Gesangswettbewerb hervorzugehen. Könnte Abor & Tynna eine Sensation gelingen, indem sie den Titel nach Deutschland holen? Die Galerie zeigt alle Teilnehmer.
© EBU/ Corinne CummingAlbanien - Shkodra Elektronike
Shkodra Elektronike bestehen aus Beatriçe Gjergji und Kolë Laca. Das Duo tritt für Albanien an. Das Duo, das in Italien aufgewachsen ist, verbindet in seinem Beitrag mit dem Titel "Zjerm" elektronische Musik mit folkloristischen Elementen aus seiner Heimatstadt Shkodër. Der eindringliche Song handelt von Hoffnung in schwierigen Zeiten. Damit begeisterten sie sowohl die Jury als auch das Publikum beim traditionsreichen "Festivali i Këngës", dem "San Remo des Balkans".
© EBUArmenien - Parg
Der Name Parg steht für den Sänger Pargev Vardanian - und für eine eindrucksvolle Lebensreise: Im Alter von sechs Jahren verließ der gebürtige Armenier mit seiner Familie seine Heimat und wuchs in Wolgograd auf. Erst 2022 kehrte er nach Armenien zurück. Mit dem kraftvollen, genreübergreifenden Titel "Survivor", den er gemeinsam mit den ESC-erfahrenen Komponisten Thomas G:son und Peter Boström schrieb, überzeugte der 28-Jährige beim nationalen Vorentscheid und sicherte sich das Ticket zum Wettbewerb.
© EBUDänemark - Sissal
Nach Reiley im Jahr 2023 ist sie erst die zweite Künstlerin von den Färöer-Inseln, die Dänemark beim ESC vertritt: Sissal Jóhanna Norðberg Niclasen, bekannt als Sissal. Beim Vorentscheid in Herning erfüllte sie sich ihren langgehegten ESC-Traum mithilfe ihres tanzbaren Beitrags "Hallucination". Der Elektro-Pop-Song der 30-jährigen Sängerin aus Tórshavn vereint skandinavische Klangwelten mit ihrer tief verwurzelten Leidenschaft für den Gesangswettbewerb.
© EBUDeutschland - Abor & Tynna
Schaffen sie die Sensation? Mit dem Geschwisterduo Abor & Tynna wird Deutschland erstmals von einem österreichischen Act beim Eurovision Song Contest vertreten. "Baller" überzeugte Jury wie Publikum des Vorentscheids - vielleicht ja auch in Basel. Stefan Raab jedenfalls hat Zuversicht. In der Stimme von Tynna meint er einen "weiblichen Udo Lindenberg" zu hören.
© EBU / Dominik FriesEstland - Tommy Cash
Tommy Cash sorgt beim ESC für Aufsehen - sein Beitrag "Espresso macchiato" ist ebenso extravagant wie unvergesslich. Der 1991 in Tallinn geborene Tomas Tammemets hat sich mit einer einzigartigen Mischung aus Rap, Performance und Kunst ein schillerndes Alter Ego geschaffen, das gängige Normen bewusst unterläuft. Mit androgynem Look, markantem Schnauzer und einem Faible für Italo-Pop-Ästhetik liefert er ein visuelles wie musikalisches Statement, das in Erinnerung bleiben dürfte.
© EBUFinnland - Erika Vikman
Mit dem Popschlager "Ich komme" zündet Erika Vikman ein echtes Feuerwerk auf der ESC-Bühne - und das weit über die Musik hinaus. Die finnische Sängerin setzte sich im Vorentscheid mit einem provokanten, teils deutschsprachigen Song durch, der mit doppeldeutigen Textzeilen und einem aufreizenden Auftritt für jede Menge Gesprächsstoff sorgte. Die EBU verlangte Anpassungen an Song und Inszenierung, doch Vikman bleibt unbeirrt, denn: "'Zu viel' zu sein ist genau mein Ding."
© EBU / Nelli KenttaLouane - Frankreich
Frankreich setzt 2025 auf Starpower: Niemand Geringeres als Louane geht für das Land ins ESC-Rennen. Die 28-Jährige wurde durch "The Voice" bekannt, feierte zudem mit dem Kinoerfolg "Verstehen Sie die Béliers?" ihren Durchbruch als Schauspielerin und ist seither aus der französischen Musikszene nicht mehr wegzudenken. Ihren tief berührenden Beitrag "Maman" widmet sie ihrer verstorbenen Mutter.
© EBUGriechenland - Klavdia
2025 kehrte Griechenland erstmals seit Jahren wieder einen TV-Vorentscheid. Die klare Siegerin: Klavdia. Die 20-jährige Sängerin, die 2018 durch eine Castingshow ins Rampenlicht trat, tritt in Basel mit "Asteromata" an - einer eindringlichen Ballade über Flucht, Verlust und Sehnsucht nach Heimat. Inspiriert von der bewegten Geschichte der Pontosgriechen, versteht sich ihr Beitrag als Stimme für all jene, die ihre Heimat hinter sich lassen mussten.
© EBUGroßbritannien - Remember Monday
In den vergangenen Jahren schnitt das Vereinigte Königreich beim ESC oft noch schlechter ab als Deutschland. Für 2025 setzt Großbritannien nun auf das Trio Remember Monday: Lauren, Holly und Charlotte - drei enge Freundinnen, die sich in ihrer Heimat bereits als Stars etablieren konnten. Vor allem auf TikTok begeistert Remember Monday eine Community von über einer halben Million Followern. Remember Monday treten mit dem Titel "What The Hell Just Happened?" an.
© EBUIsland - Væb
Inmitten der Corona-Pandemie sorgten Væb in Island für Aufmerksamkeit, indem sie Beerdigungen für Angehörige live übertrugen - ein ungewöhnlicher Schritt für ein Duo, das eigentlich für Unterhaltung bekannt ist. Beim ESC treten die isländischen Rapper Hálfdán und Matthías nun mit einer kräftigen Prise Seefahrerromantik an: Ihr Dance-Shanty "Róa", was übersetzt "Rudern" bedeutet, bringt maritimen Flair und mitreißenden Rhythmus auf die Bühne.
© EBUIsrael - Yuval Raphael
Yuval Raphael, Israels ESC-Vertreterin, trägt eine eindrucksvolle Geschichte mit sich: Die 24-Jährige wuchs in Ra'anana nahe Tel Aviv auf, verbrachte aber auch drei prägende Jahre ihrer Kindheit in Genf. Beim verheerenden Terroranschlag der Hamas auf das Nova-Festival am 7. Oktober 2023 überlebte sie, indem sie sich stundenlang in einem Bunker versteckte - zwischen Leichen. Mit ihrem Song "New Day Will Rise" verarbeitet sie diese traumatischen Erfahrungen und sendet eine kraftvolle Botschaft der Hoffnung auf einen Neuanfang.
© EBUItalien - Lucio Corsi
Seine großen Vorbilder sind David Bowie, Renato Zero und Tim Burton darstellen: Lucio Corsi wird Italien in Basel mit der Glamrock-Ballade "Volevo essere un duro" vertreten. Der Songwriter geht für sein Land trotz eines zweiten Platzes beim San-Remo-Festival an den Start - nachdem der erste Sieger Olly seine Teilnahme absagen musste. In seiner Heimat ist Corsi längst etabliert und hat bereits drei Alben veröffentlicht.
© EBULettland - Tautumeitas
Tautumeitas treten mit ihrer ESC-Hymne "Bur man laimi" (Deutsch: "Überschütte mich mit Glück") an, um Lettlands reiche Kultur und Sprache ins Rampenlicht zu rücken. Die sechsköpfige Folkgruppe kombiniert traditionelle Dainas - kurze, vierzeilige Volksgedichte - mit zeitgenössischen Klängen. In Lettland ist ihr einzigartiger Stil schon seit Jahren beliebt: Nach ihrer Gründung im Jahr 2015 wurde ihr Debütalbum bei einem nationalen Musikpreis direkt als bestes Folk-Album ausgezeichnet.
© EBULitauen - Katarsis
Katarsis sicherten sich ihren Platz im ESC-Finale mit intensiven, düsteren Klängen und tiefen Gefühlen. Die litauische Rockband um Frontmann Lukas Radzevičius bringt in Basel ihren eindringlichen, dystopischen Track "Tavo Akys" ("Deine Augen") auf die Bühne. Ihre charakteristische Mischung aus Alternative-Rock und Post-Punk nutzt die Gruppe, um sich mit existenziellen Themen wie Vergänglichkeit, Erinnerung und zwischenmenschlichen Verbindungen auseinanderzusetzen.
© EBULuxemburg - Laura Thorn
Der luxemburgische Beitrag "La poupée monte le son" (Deutsch: "Die Puppe wird laut") ist eine Verbeugung vor dem ESC-Klassiker "Poupée de cire, poupée de son" von France Gall, mit dem Luxemburg 1965 siegte. Gleichzeitig versteht sich der Song als kraftvolle feministische Botschaft: Sängerin Laura Thron betont, dass die von ihr dargestellte Figur im Gegensatz zur "ferngesteuerten" Puppe des Originals eigenständig und selbstbestimmt handelt.
© EBUMalta - Miriana Conte
Mit ihrem markanten Leo-Look und einer energiegeladenen Tanzperformance sicherte sich Miriana Conte den Sieg beim maltesischen Vorentscheid. Auch ihr Lied sorgte für Gesprächsstoff, denn ursprünglich trug der Song den Titel "Kant". Damit war weder der Philosoph gemeint noch das gleich klingende englische Schimpfwort: Das Wort ist maltesisch für "Gesang". Die EBU bestand aufgrund der obszönen Verwechslungsgefahr trotzdem auf eine Namensänderung. Die 24-jährige Sängerin wird nun mit der überarbeiteten Version namens "Serving" antreten.
© EBUNiederlande - Claude
Mit dem Song "C'est la vie" geht nicht etwas Frankreich an den Start, sondern die Niederlande. Die Erklärung: Hinter dem Beitrag steht der 21-jährige Popsänger Claude, der ursprünglich aus dem Kongo kommt, wo Französisch Amtssprache ist. Im Alter von neun Jahren floh Claude mit Mutter und Geschwistern nach Holland. Dort wurde er durch seine Teilnahme bei "The Voice Kids" bekannt. Nun will er mit seinem Auftritt in Basel die Enttäuschung über die Disqualifikation von Joost Klein im Vorjahr vergessen machen.
© EBU / Tim BuitingNorwegen - Kyle Alessandro
Dass Kyle Alessandro aus Norwegen den Sprung ins ESC-Finale geschafft hat, ist alles andere als selbstverständlich. Kurz nach seiner Ankunft in Basel plagten ihn starke Beschwerden mit den Weisheitszähnen, sogar der Notdienst musste hinzugezogen werden. Zum Glück erholte sich der 19-Jährige rechtzeitig, um seinen Popsong "Lighter" auf die Bühne zu bringen. Der Song hat eine besonders persönliche Note: Er wurde von der kraftvollen, lebensbejahenden Botschaft der Mutter des Sängers nach deren Krebsdiagnose inspiriert.
© EBU / Tor HakonÖsterreich - JJ
Österreichs Beitrag "Wasted Love" weckt mit seiner Mischung aus klassischer Musik, Pop und großer Gefühlsinszenierung Erinnerungen an Nemos Siegertitel "The Code" von 2024. Doch was den Song besonders macht, ist die außergewöhnliche Stimme von JJ - bürgerlich Johannes Pietsch. Der 23-jährige Countertenor ist klassisch ausgebildet und steht sogar schon regelmäßig auf der Bühne der Wiener Staatsoper.
© EBUPolen - Justyna Steczkowska
Sie gilt als die "Schamanin der polnischen Musikszene" - und feiert nach 30 Jahren ihr ESC-Comeback: Justyna Steczkowska hat Polen bereits 1995 vertreten. 2025 führt sie eine spirituellen Hymne namens "Gaja" auf. Die 52-Jährige wird wegen ihrer experimentellen Klangwelten oft mit Ikonen wie Kate Bush und Björk verglichen. Etwas Esoterik darf's auch sein: Ihr Beitrag widmet sich "Mutter Erde" und der tiefen, verletzlichen Verbindung zwischen Mensch und Natur.
© EBUPortugal - Napa
Eine Indie-Rock-Band beim ESC? Portugal setzt auf diesen unkonventionellen Schritt. In ihrem Song "Deslocado" greifen Nape ein Lebensgefühl auf, das in Portugal viele kennen: das Gefühl, nirgends wirklich dazuzugehören. Wer zum Studieren oder Arbeiten aus ländlichen Regionen in die Metropolen zieht, bleibt oft fremd - entwurzelt zwischen Herkunft und Zukunft. Ein kraftvoller Beitrag über Identitätssuche in einer bewegten Generation.
© EBUSan Marino - Gabry Ponte
Ein Mann aus Turin sorgt für Wirbel - nicht etwa für Italien, sondern für San Marino: Gabry Ponte tritt beim ESC für die kleine Republik an und nimmt dabei charmant gängige Italien-Klischees aufs Korn. Mit seinem mitreißenden Electro-Track "Tutta l'Italia" liefert der 51-Jährige, einer der bekanntesten Hitmacher seines Landes, einen echten Ohrwurm. Bereits beim traditionsreichen San-Remo-Festival blieb der Song im Gedächtnis - nun will Ponte auch in Basel das Publikum zum Tanzen bringen.
© EBUSchweden - KAJ
Schweden zählt eigentlich jedes Jahr zu den Favoriten - umso mehr in diesem Jahr: Für den ESC 2025 schickt das Land das finnische Comedy-Trio KAJ ins Rennen, das in seiner Heimat längst Kultstatus genießt. Mit "Bara bada bastu" ("Einfach in die Sauna gehen") huldigen sie humorvoll der finnischen Saunakultur - mit Augenzwinkern, Tanz und viel Dampf.
© EBU / Erik AhmanSchweiz - Zoë Më
Im Alltag unterrichtet sie an einer Schule - doch ihre wahre Berufung ist die Musik: Zoë Më vertritt die Schweiz beim ESC mit dem feinfühligen Chanson "Voyage", das sie als poetisches Plädoyer für mehr Menschlichkeit versteht. Der Song entstand als Reaktion auf Mobbing und digitale Hetze - Themen, die der 24-Jährigen besonders am Herzen liegen. Ob es der Künstlerin aus Basel gelingen wird, den Titel in ihrer Heimatstadt zu verteidigen?
© EBUSpanien - Melody
Vom Kinderstar zur Pop-Queen: So ließe sich der Lebenslauf von Melody verkürzt zusammenfassen. Die 34-Jährige geht 2025 für Spanien ins Rennen und liefert mit "Esa diva" eine energiegeladene Latino-Hymne auf weibliche Selbstbestimmung. Der Song stammt aus der Feder der ESC-erfahrenen Hitmacher Thomas G:Son und Peter Boström - beste Voraussetzungen also, um Europa von Basel aus im Sturm zu erobern.
© EBUUkraine - Ziferblat
Ihre Vertreter für 2025 wählten die Ukrainerinnen und Ukrainer unter schwersten Bedingungen: Der Vorentscheid endete in einem Luftschutzbunker. Das Rennen machte die Alternative-Rock-Band "Ziferblat", die mit ihrem eindrucksvollen Song "Bird of Pray" antritt. Der Titel vereint opulente Musical-Elemente mit Progressive- und Stadionrock - und klingt wie eine Hommage an die großen Rockbands der 70er-Jahre.
© EBU