03.12.2024 von SWYRL
Die Zahl der Wölfe in Europa ist in den letzten Jahren stark gestiegen und damit auch die Zahl der gerissener Nutztiere. Die EU senkt nun den Schutzstatus von Wölfen, damit leichter auf sie Jagd gemacht werden kann. Bis das in die Tag umgesetzt werden kann, dürften allerdings Monate ins Land gehen.
Die gute Nachricht ist: In Europa haben sich die Wolfsbestände erholt. Laut Europäischer Union (EU) hat sich die Zahl der Wölfe in Europa in den letzten elf Jahren fast verdoppelt, von 11.193 Tieren im Jahr 2012 auf 20.300 Tiere im Jahr 2023. In Deutschland leben nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) 209 Wolfsrudel, 46 Paare und 19 Einzeltiere. Und das, obwohl Wölfe über 150 Jahre lang in Deutschland als ausgerottet galten.
Die schlechte Nachricht ist jedoch: Durch die wachsenden Bestände bedrohen die Wölfe Nutztiere wie Schafe und Ziegen. In der EU sollen geschätzt jedes Jahr bis zu 65.000 Nutztiere den Wölfen zum Opfer fallen. Deshalb möchte der Europarat jetzt Wölfe zur Jagd freigeben. Dazu wird der Schutzstatus von Wölfen herabgesetzt.
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Ausschuss senkt Schutzstatus für Wölfe
Im Ständigen Ausschuss der Berner Konvention stimmte jetzt eine Zweidrittelmehrheit der in ihm vertretenen EU-Mitgliedsländer dafür, den Schutzstatus von Wölfen von "streng geschützt" auf "geschützt" herabzusenken, wie der Europarat in Straßburg mitteilte. Dadurch soll es künftig leichter sein, Wölfe zu jagen, solange die Population dadurch nicht gefährdet wird. Bislang durften Wölfe nur geschossen werden, wenn Sie eine Gefahr für den Menschen dargestellt haben.
Bevor der neue Schutzstatus für Wölfe innerhalb der EU gilt, muss allerdings noch das EU-Recht geändert werden. Zuvor muss aber die EU-Kommission den Schutzstatus in einer Richtlinie ebenfalls absenken. Erst dann können die 27 Mitgliedstaaten und das Europaparlament über eine Gesetzesänderung beraten. Bis es so weit ist, dass Wölfe auch in Deutschland leichter gejagt werden dürfen, kann es also noch einige Monate dauern.