29.10.2025 von SWYRL
"Hurra, hurra, der Pumuckl ist da!" - Der rothaarige Kobold von Autorin Ellis Kaut spukt bereits seit Jahrzehnten durch zahlreiche Kinderzimmer. Trotz seines langjährigen Bestehens gibt es allerdings noch einiges, was viele über den kleinen Pumuckl noch nicht wissen.
Er ist wohl der berühmteste Kobold in Deutschland: Seit über 60 Jahren treibt der rothaarige Pumuckl, der bei dem Münchner Schreinermeister Franz Eder lebt, sein Unwesen - sichtbar wie unsichtbar. Jetzt feiert er seine Rückkehr ins Kino, aus diesem Anlass präsentieren wir Fakten über Pumuckl, die Sie vielleicht noch nicht kannten.
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Im Rheinland hieß Pumuckl zunächst Fizzibitz
Erfunden wurde Pumuckl von Ellis Kaut: Prominent wurde die 2015 im Alter von 94 Jahren verstorbene Kinderbuchautorin bereits durch die Hörspielserie durch den sprechenden "Kater Musch" (ab 1954). Pumuckls erste Folge "Spuk in der Werkstatt" war im Februar 1962 erstmals als Hörspiel im Bayerischen Rundfunk zu hören, schon damals lieh Hans Clarin dem Kobold seine unverwechselbare Stimme.
Und woher kommt der Name? Tatsächlich verpasste Ellis Kaut dem Kobold ihren eigenen Spitznamen, den ihr Ehemann sich für sie einfallen hat lassen. Er habe sie im Winterurlaub so genannt, als sie ihm Schnee in den Kragen schüttelte. Ursprünglich ist Pumuckl eigentlich eine Koseform des Namens Nepomuk.
Pumuckls Name war Ausgangspunkt einer Kontroverse: Anfangs waren manche Menschen der Meinung, dass der Kobold zu bayerisch sei. Deshalb produzierte der WDR zwischen 1962 und 1966 ein rheinländisches Hörspiel, in dem Pumuckl auf den Namen "Fizzibitz" hörte und in Köln lebte. Auch die anderen Charaktere sprachen keinen bayerischen, sondern einen Kölner Dialekt.
Gustl Bayrhammer war bereits der dritte Meister Eder
1979 schaffte der Pumuckl den Sprung ins Fernsehen: In der Serie glänzt Gustl Bayrhammer in der legendären Rolle des Meister Eder. Aber der Schauspieler war nicht immer der Schreinermeister: Bis zu seinem Tod 1964 sprach Franz Fröhlich die Figur in den Hörspielen, danach übernahm Alfred Pongratz. Kurz vor den Dreharbeiten der Fernsehserie 1977 starb er, woraufhin Bayrhammer übernahm.
Die meisten kennen Pumuckl vor allem aus Hörspielen oder aus dem Fernsehen - dabei schaffte es der Kobold in seiner fast 60-jährigen Karriere sogar bis in die großen Lichtspielhäuser: 1982 erschien "Meister Eder und sein Pumuckl", 1994 "Pumuckl und der blaue Klabauter" und 2003 "Pumuckl und sein Zirkusabenteuer" mit Hans Clarin als Ferdinand Eder. Mit "Pumuckl und das große Missverständnis" (Kinostart: 30. Oktober) erlebt der Kobold nun also bereits sein viertes Kinoabenteuer.
Bei "Pumuckl und sein Zirkusabenteuer" übernahm Kai Taschner Pumuckls Stimme - Hans Clarin konnte erstmals die Sprechrolle nicht mehr übernehmen, da sie seine Stimmbänder zu stark belastete. Für den Pumuckl musste Clarin zwei Oktaven höher sprechen und leicht krächzen. 2005 verstarb der berühmte Sprecher im Alter von 75 Jahren an Herzversagen.
Im neuen Film - wie auch zuvor in der Serien-Neuauflage "Neue Geschichten vom Pumuckl" - kommt Pumuckls Stimme aus dem Computer. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) und nach der Zustimmung der Erben wurde Hans Clarins Stimme auf die des neuen Pumuckl-Sprechers Maxi Schafroth gelegt.
Pumuckls Look - eine Hommage an Brasilien
Technische Innovation gab es beim Pumuckl aber schon früher: Anfang der 80er-Jahre war es schließlich noch eine Sensation, eine Comicfigur in reale Filmbilder zu integrieren. Regisseur Ulrich König stand damals vor einer großen Herausforderung: Für eine Minute Filmmaterial wurden 1.300 Einzelbilder von Pumuckl benötigt. Für die TV-Serie wurden in Budapest insgesamt 1,5 Millionen Bilder gezeichnet.
Wer glaubt, dass die Farben von Pumuckls Pulli und Hose ganz zufällig gewählt wurden, täuscht sich übrigens: Tatsächlich soll das gelbe Oberteil und die grüne Hose an die brasilianische Flagge erinnern. Der Produzent Manfred Korytowski hatte es sich so gewünscht, da er in Brasilien aufgewachsen war.
Und auch bei der Titelmelodie wurde nichts dem Zufall überlassen, sondern prominente Musiker engagiert: Das Titellied der TV-Serie "Meister Eder und sein Pumuckl" wurde 1979 von Fritz Muschler komponiert - unter der Mitwirkung eines bekannten Schlagersängers: Howard Carpendale. Heute genießt das Lied Kultstatus, wurde von Roland Kaiser neu aufgenommen und in andere Sprachen übersetzt.
Was der Pumuckl mag - und was nicht
Am Look von Pumuckl darf heute niemand mehr etwas verändern: Im Jahr 2015 wurde zum Jubiläum eine Neuauflage des ersten Pumuckl-Buchs veröffentlicht. Allerdings wurde der kleine Kobold in der neuen Version modernisiert und deutlich schlanker gezeichnet. Unter dem Schlagwort #bringbackbäuchlein protestierten viele Leser über die "Hipsterisierung" des Pumuckls. Mit Erfolg: Pumuckl bekam seinen Bauch zurück.
Seine Vorlieben und Abneigungen haben sich über die Jahre ohnehin nicht verändert: Dass er Leim nicht ausstehen kann, wissen bestimmt die meisten - schließlich wurde er nur sichtbar, weil er an Meister Eders Leimtopf hängen blieb. Ansonsten sind ihm Heinzelmännchen, Gartenzwerge, Katzen, Käse und Putzfrauen ein Graus, außerdem kann er nicht schwimmen oder pfeifen.
Und was mag der Münchner Kobold besonders gerne? Da können viele Dinge aufgezählt werden: Schokolade, Wurst, Bier, Hobelspäne oder Segelschiffe gehören dazu, ebenso Musik, Schmutz, Silberpapier, Uhren oder Löcher. Und natürlich mag der kleine Klabautermann Reime - denn "was sich reimt, ist immer gut!" Seine Lieblingsfarbe ist "Koboldblau".



