19.05.2025 von SWYRL
Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) plant einen Gesetzentwurf, der den Missbrauch von Lachgas verbieten will. Denn das als Partydroge beliebte Narkosegas kann fatale Folgen für die Gesundheit haben.
Als Partydroge erfreut sich Lachgas bei jungen Leuten einer wachsenden Beliebtheit. Es kann kurzzeitig Glücksgefühle hervorrufen, die Stimmung aufhellen und Halluzinationen verursachen. Langfristig kann der Konsum von Lachgas jedoch schwere gesundheitliche Folgen haben. Dabei ist es leicht zugänglich: Lachgaskapseln können am Kiosk oder Snack-Automaten erworben werden.
Dem möchte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) nun einen Riegel vorschieben und den Missbrauch von Lachgas verbieten, wie sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) verriet. Demnach sei ein Gesetzentwurf in Planung, welcher den Verkauf von Lachgas über Versandhandel und Automat zu verbieten soll. Bereits Warkens Vorgänger Karl Lauterbach (SPD) wollte den Besitz des Narkosegases für Kinder und Jugendliche verbieten.
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So wirkt Lachgas
Lachgas wird vor allem in der Zahnmedizin als alternatives Narkosemittel genutzt. Als Partydroge ist es beliebt, weil es kurzfristig einen rauschartigen Zustand erzeugt. Dafür wird das Gas direkt aus der Kartusche oder aus einem damit gefüllten Ballon eingeatmet. Für wenige Minuten kommt es dann zu Glücksgefühle, leichten Halluzinationen und Entspannung. Da der Rausch nur von kurzer Dauer ist, wird es meist an einem Abend wiederholt konsumiert.
Deshalb ist Lachgas so gefährlich
Lachgas, auch bekannt als Distickstoffmonoxid (N20), kann nicht körperlich abhängig machen. Eine psychische Abhängigkeit ist aber möglich. Während des Einatmens von Lachgas kann es zu einem Schwindelgefühl, Übelkeit, Atemnot und im äußersten Fall zu Schlaganfällen kommen. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) kann ein Anteil von 90 Prozent in der Atemluft zur Bewusstlosigkeit führen. Durch den Sauerstoffmangel können Gehirnschäden entstehen.
Auch der regelmäßige Konsum von Lachgas kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Da langfristiger Konsum den Zellstoffwechsel stört, kann es etwa zu einem Vitamin-B12-Mangel kommen. Das kann zu Schädigungen des Rückenmarks und des Nervensystems führen, wodurch Lähmungen auftreten können.
In einigen Ländern ist Lachgas schon verboten
Aufgrund der schweren Nebenwirkungen ist der Verkauf von Lachgas bereits in einigen Ländern verboten, etwa in Großbritannien und in den Niederlanden. In Frankreich ist der Verkauf eingeschränkt; in Deutschland hingegen gibt es noch kein bundesweites Verkaufsverbot. Einzelne Städte wie Hamburg, Dortmund, Hanau oder Osnabrück verbieten aber bereits den Verkauf, wie "RND" berichtet. Mit dem neuen geplanten Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken könnte ein Verbot bald auch in ganz Deutschland Gültigkeit haben.