29.04.2025 von SWYRL/Andreas Fischer
Erstmals in Serienform: Charmant und witzig lassen die Gallier bei Netflix in "Asterix und Obelix: Der Kampf der Häuptlinge" wieder Römer durch die Lüfte fliegen. Ein Heidenspaß in 3D.
Frech, aufmüpfig, bisweilen auch ganz schön albern: Die "Asterix"-Comics sind seit Jahrzehnten eine beliebte Lektüre für alle Altersklassen - und werden es wohl auch noch mindestens genauso lange bleiben. Der andauernde Erfolg des kleinen Galliers und seines gewichtigen Freundes Obelix ist fast schon unheimlich. Es wird Zeit, dass es nach 40 Comicbänden und 14 Kinofilmen nun das erste Abenteuer in Serienform gibt: "Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge" ist ab 30. April bei Netflix zu sehen.
Die fünf etwa halbstündigen Folgen basieren auf dem gleichnamigen Comicband aus dem Jahr 1964. Die Geschichte ist freilich zeitlos: Um endlich ganz Gallien besetzen zu können, wendet Julius Cäsar einen perfiden Trick an. Er setzt auf eine alte gallische Tradition, um sich Asterix' Dorf unterwürfig zu machen: den titelgebenden "Kampf der Häuptlinge"
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Im besten Sinne altmodisch
Cäsar schickt den opportunistischen Bully Augenblix ins Rennen, der sogar gute Chancen hat zu gewinnen. Schließlich ist Druide Miraculix durch einen unglücklichen Hinkeltsteintreffer von Obelix außer Gefecht gesetzt und kann für die unbeugsamen Gallier keinen Zaubertrank mehr brauen. Es sieht eigentlich ganz gut aus für Cäsar, allerdings geben sich Asterix und Co. natürlich nicht so leicht geschlagen.
Wurde Miraculix' zeitweise Amnesie schon1989 in dem grandiosen Zeichentrickfilm "Asterix - Operation Hinkelstein." verarbeitet, spart Serienschöpfer Alain Chabat in der Serienversion nicht mit popkulturellen Referenzen und aktuellen Zeitbezügen, bleibt allerdings insgesamt braver als nötig. Vor allem von der gewitzten und aufmüpfigen römischen Eventmanagerin Metadata, die es in den "Vorfünfzigern" wagt, in modernen Dreiviertelhosen herumzulaufen, hätten man gern mehr gesehen. Immerhin: Endlich erfährt man, unter welchen Umständen Obelix einst in den Zaubertrank gefallen ist.
Auch wenn die moderne 3D-Animation altgedienten Zeichentrickfans sauer aufstößt, ist "Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge" im besten Sinne altmodisch. Zum einen, weil Alain Chabat einen ähnlichen trockenen Humor zelebriert wie in seiner großartigen Realverfilmung "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" (2002). Zum anderen, weil er die Geschichte nach Herzenslust aber mit viel Liebe und gutem Gespür modernisiert und mit zeitgemäßen Figuren bereichert. Und schließlich, weil auf jegliche Hektik verzichtet wird und die Serie in entspanntem Erzähltempo dahinplätschert. Schön, dass sich das heutzutage noch jemand traut.