Johannes B. Kerner
Er feiert am 9. Dezember seinen 60. Geburtstag: Johannes B. Kerner, heute die Moderationsallzweck-Waffe des ZDF, wurde einst mit seiner selbst betitelten Talkshow zum beliebten Unterhalter. Er zählt für uns zu den größten Talkmasterinnen und Talkmaster des Landes, die wir in der Galerie vorstellen ...
© ZDF / Wolfgang LehmannDietmar Schönherr
Er war Schauspieler ("Raumpatrouille Orion"), Moderator ("Wünsch Dir was") und hatte als Schlagersänger seine Karriere begonnen: Dietmar Schönherr war ein echtes Multitalent. Der Österreicher prägte zudem die Gesprächskultur im deutschen Fernsehen wie nur wenige.
© IMAGO / teamworkDietmar Schönherr
Schönherr (rechts) darf als Pionier seiner Zunft gelten. "Je später der Abend" war ab 1973 zunächst im Westdeutschen Fernsehen (WDF) zu sehen und gilt als erste Talkshow hierzulande. Sie produzierte legendäre Momente wie Romy Schneiders Flirt mit dem Bankräuber Burkhard Driest (links): "Sie gefallen mir. Sie gefallen mir sehr."
© 1974 Getty Images/Peter BischoffAlfred Biolek
Als Meister des gepflegten Smalltalks machte sich Alfred Biolek unsterblich. Von 1976 bis 1980 moderierte er den "Kölner Treff" mit Dieter Thoma (links). Von 1991 bis 2003 begrüßte er bei "Boulevard Bio" etliche der größten Stars und Persönlichkeiten jener Zeit. Der studierte Jurist beendete 2006 seine TV-Laufbahn und starb 2021 in seiner Wahlheimat Köln.
© WDRJoachim Fuchsberger
Ähnlich wie Dietmar Schönherr kannte das Publikum Joachim "Blacky" Fuchsberger (rechts, mit Michael Schanze) zunächst als Schauspieler, bevor er in den 70er-Jahren zum TV-Star avancierte. Mit "Heut' abend" moderierte er von 1980 bis 1991 eine Talkshow, in der nicht gequasselt wurde: Weltstars wie Harry Belafonte und Peter Fonda, sowie deutsche Prominente aus Film, TV und Sport erzählten bei Fuchsberger eine Stunde aus ihrem Leben.
© BR / Foto SessnerGiovanni di Lorenzo
"Einen guten Fernsehinterviewer zeichnet aus, Menschen öffnen zu können", sagte Giovanni di Lorenzo einst im teleschau-Interview. Seit 1989 exerziert der hauptberufliche Zeitungsmacher das Prinzip mit wechselnden Partnerinnen gleichbleibend erfolgreich bei "3nach9" (Radio Bremen), der ältesten noch laufenden Talkshow im deutschen Fernsehen.
© Radio Bremen / Frank PuschHubertus Meyer-Burckhardt
Von 1994 bis 2001 moderierte Hubertus Meyer-Burckhardt die "NDR Talk Show", seit 2008 begrüßt er gemeinsam mit Barbara Schöneberger prominente und nicht-prominente Gäste zur entspannten Plauderei: "Unsere Show lebt tatsächlich von einer guten Atmosphäre - was für mich durchaus etwas Politisches hat", erklärte er einst im teleschau-Interview, "Bei uns sitzen sehr unterschiedliche Leute mit gegenseitigem Respekt, die einander zuhören."
© NDR / Andreas GarrelsRoger Willemsen
Mit der Gründung der Privatsender und Pay-TV-Kanäle vervielfachte sich die Anzahl der Talkshows - ein Format auf Premiere und sein Moderator stachen dabei heraus: In "0137" führte Roger Willemsen in 45 Minuten mit drei Gesprächspartnern Einzelinterviews, die einen ungeahnten Tiefgang entwickelten. Das Format wurde mehrfach ausgezeichnet und begründete Willemsens (TV-)Ruhm als Vorzeige-Intellektueller.
© Deutsche KinemathekHans Meiser
Weniger Tiefgang, dafür aus dem Leben gegriffene Themen: Hans Meiser (Bild, rechts) galt als der König der Talker, war er mit seiner täglichen Show doch der Vorreiter für "Arabella" und Co. 1992 startete er mit seiner Sendung bei RTL und ließ ganz normale Menschen über ihr Leben reden.
© RTLErich Böhme
Ein echter Vollblutjournalist als Talkmaster? Lange Zeit unvorstellbar. Erich Böhme, langjähriger Chefredakteur des "Spiegel", gelang Anfang der 90er-Jahre der Sprung ins Fernsehen. Mit "Talk im Turm" (1990 bis 1999) etablierte er auf SAT.1 eine wöchentliche politische Talkshow - lange bevor das öffentlich-rechtliche Fernsehen das Format für sich entdeckte.
© SAT.1Sabine Christiansen
Sie sei nicht bissig genug, bohre nicht nach: Ex-"Tagesthemen"-Moderatorin Sabine Christiansen musste von Anfang an persönliche Kritik für die nach ihr benannte Talkshow einstecken, auch die Themen- und Gästewahl wurde oft moniert. Wie auch immer man ihren Gesprächsstil bewertet, festzuhalten bleibt: Christiansen darf als Pionierin der politischen Talkshow gelten, die das Format im öffentlich-rechtlichen Fernsehen etablierte.
© NDR / ReimannJohannes B. Kerner
Er begann seine Karriere als Sportmoderator, heute ist er die Moderationsallzweck-Waffe des ZDF: Seinen Ruf als beliebter Unterhalter verdankt Johannes B. Kerner aber vor allem seiner selbstbetitelten Talkshow, die er von 1998 bis 2009 moderierte und dort mit Promis aus Politik, Sport, Unterhaltung und Kultur meist unaufgeregt plauschte.
© ZDF / Wolfgang LehmannFrank Plasberg
"Wir wollten nicht die x-te Polit-Talkshow machen, sondern ein Format entwickeln, das normale Menschen und Politiker auf Augenhöhe bringt." So fasste Frank Plasberg einst das Konzept von "Hart aber fair" zusammen. Im WDR empfahl sich Plasbergs insistierender Stil schnell fürs Erste. 2023 trat Louis Klamroth ein großes Talker-Erbe an.
© WDR / Bettina Fürst-Fastré Sandra Maischberger
Fair, angenehm, zugewandt, intellektuell immer auf Augenhöhe: Im Vieraugengespräch setzt Sandra Maischberger seit Jahrzehnten Maßstäbe. Die Journalistin lernte von Erich Böhme und Roger Willemsen und empfahl sich bei n-tv als Polit-Talkerin für die ARD. Dort läuft ihre Sendung mit unlängst verändertem Konzept derzeit dienstags und mittwochs.
© WDR / Max KohrBettina Böttinger
17 Jahre lange moderierte sie den "Kölner Treff": Ende Oktober 2023 war Bettina Böttinger zum letzten Mal die Gastgeberin der Talkshow. WDR-Intendant Tom Buhrow lobte die 68-Jährige vor ihren Abschied: "Mir imponiert immer wieder ihr großes journalistisches Gespür und ihre ausgezeichnete Gesprächsführung." Böttinger habe "den 'Kölner Treff' zu einer echten Erfolgsstory werden lassen" - mit "viel Herzblut".
© WDR/Melanie GrandeAnne Will
Es ist der Polit-Talk mit der stärksten Quote - und der, der am verlässlichsten Schlagzeilen liefert. Von 2007 an moderierte Anne Will das nach ihr benannte ARD-Flaggschiff. Das unglückliche Engagement Günther Jauchs verdrängte die stets sachliche Debattenleiterin nur kurz vom Premiumsendeplatz nach dem "Tatort". Nach 16 Jahren war 2023 Schluss, Caren Miosga hat den Sendeplatz übernommen.
© NDR / Sandra SchuckMarkus Lanz
Markus Lanz (links) kam von RTL, folgte im ZDF Johannes B. Kerner nach und moderierte dort zunächst einen Peopleplausch auch mit internationalen Stargästen wie Bill Gates. Inzwischen sind die "Markus Lanz"-Ausgaben eine mitunter knallharte Politbühne, auf welcher der Moderator mit seiner eigenen Meinung nicht hinter dem Berg hält.
© ZDF / Erika Hauri