Ralf Schumacher: Outing war "eine ganz egoistische Geschichte"

Es war der 14. Juli 2024, erinnerte "2024! Menschen Bilder Emotionen"-Moderator Steffen Hallaschka im RTL-Jahresrückblick an den Tag, an dem Ralf Schumacher mit einem einzigen Instagram-Post der ganzen Welt seine Homosexualität gestand. "Es war wirklich sehr spontan", verriet der ehemalige Formel-1-Fahrer. "Wir waren bei Freunden zu Gast, bei Robert und Carmen in dem Fall." Und er versicherte: "Étienne wusste gar nichts davon." Kurz nach dem Posting zeigte er seinem Partner das Bild. "Normalerweise muss man sowas nicht teilen, aber wir sind natürlich auch irgendwo - oder ich - noch immer in der Öffentlichkeit, und es war mir wichtig ihm gegenüber."

Nachdem die beiden in der Formel-1 ohnehin kein Geheimnis aus ihrer Liebe machten, beschloss er: "Dann war es irgendwann mal an der Zeit, das klar und deutlich zu sagen." Wie Étienne Bousquet-Cassagne reagierte: "Ich war überrascht, ich war auch ein bisschen besorgt." Er gab zu: "Am Anfang hatte ich Angst, aber danach habe ich alle Kommentare gelesen." Mit dem großen Zuspruch hätte er jedenfalls nicht gerechnet: "Das war so positiv."

Steffen Hallaschka hakte bei Ralf Schumacher nach: "Ihnen war schon klar, was das auslösen würde?" Der sah es gelassen: "Wir sind 2024." Er wollte sich einfach mit seinem Partner frei bewegen können: "Das war eigentlich eine ganz egoistische Geschichte." Auch mit negativen Kommentaren hätte er umgehen können, aber: "Ich habe ehrlicherweise gar nichts Negatives erwartet. Und selbst wenn, dann ist das so."

Hallaschka fragte Schumacher nach dessen Akzeptanz seiner Homosexualität: "Wie lange hat das gedauert, das offener zu leben?" Das war für den Rennfahrer kein großes Thema: "Man kann ja sein Leben nicht immer planen. Und dann kommt eben der richtige Partner, und dann entwickelt sich das ja auch." Er machte sich keine Gedanken darüber: "Das war einfach so. Das hat sich richtig angefühlt und wichtig angefühlt." Letzten Endes sei es ja "egal, welches Geschlecht das ist".