Vor Kino-Flops ist niemand gefeit
Der Zuschauer, das unbekannte Wesen: Seit es Kinos gibt, versucht Hollywood herauszufinden, was das Publikum interessiert - und liegt immer noch regelmäßig komplett daneben. Diese 30 Filme machten - inflationsbereinigt - mehr als 100 Millionen Dollar Verlust, oft auch aufgrund der riesigen Marketingkosten. Und ja, auch eine "Matrix"-Fortsetzung (Bild) kann zum Megaflop werden ...
© WarnerPlatz 30: 47 Ronin (2013)
Keanu Reeves kann heilfroh sein, dass "John Wick" schon im Kasten war, als "47 Ronin" 2013 in die Kinos kam. Sonst hätte er die Rolle, mit der er ein Jahr später wieder erfolgreich war, vermutlich gar nicht bekommen: In den freundlichsten Rechnungen machte das Historien-Fantasy-Samurai-Spektakel "47 Ronin" mindestens 121 Millionen Dollar Miese.
© Universal PicturesPlatz 29: Evan Allmächtig (2007)
81 Millionen Dollar Budget, 484,6 Millionen Dollar Einnahmen: "Bruce Allmächtig" mit Jim Carrey als Vertretungsgott war ein voller Erfolg. Die Fortsetzung "Evan Allmächtig" nicht: Wie Steve Carell für 175 Millionen Dollar zum modernen Noah gemacht wurde, interessierte kaum jemanden. Das Studio blieb auf einem inflationsbereinigten Verlust von 123 Millionen Dollar sitzen.
© Universal Pictures / CafeFXPlatz 28: Windtalkers (2002)
Dass in einem Film über Navajo-Codierer die Navajo-Codierer seltener im Bild sind als Nicolas Cage: geschenkt. Dass ein 120 Millionen Dollar teures Kriegsepos wie "Windtalkers" zu den "zehn historisch inkorrektesten Militärfilme überhaupt" gezählt wird, kann auch passieren. Nur sollte es dann nicht noch Verluste machen, die nach heutiger Rechnung mindestens 114 Millionen US-Dollar groß waren.
© FoxPlatz 27: Battlefield Earth - Kampf um die Erde (2000)
Es wäre ungerecht, wenn sich "Battlefield Earth" nicht in dieser Liste wiederfinden würde. Immerhin wurde das 100-Millionen-Dollar-Sci-Fi-Desaster nach einem Buch von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard mit neun Goldenen Himbeeren ausgezeichnet, darunter für den schlechtesten Film des Jahrzehnts. Auch die Zuschauer straften den Film mit Missachtung - 125 Millionen Dollar Verlust waren die Folge.
© ConcordePlatz 26: Gemini Man (2019)
Profikiller (Will Smith, rechts) trifft auf seinen Klon (ein digital erzeugter Will Smith): Auch wenn die Effekte beeindruckend waren, wirklich überzeugen konnte Ang Lees Action-Thriller "Gemini Man" weder Kritik noch Publikum. Sein Budget von etwa 140 Millionen Dollar spielte der Film zwar an der Kinokasse wieder ein, unter dem Strich stand dennoch ein Verlust von mindestens 127 Millionen Dollar.
© Paramount /Universal Platz 25: The Postman (1997)
Nicht wie oft angenommen das SciFi-Spektakel "Waterworld" (1995), nein, "Postman" (1997) ist Kevin Costners größter Flop: Der Endzeitfilm, bei dem der Oscar-Gewinner auch Regie führte, spielte mit 20 Millionen nur ungefähr ein Viertel seiner Produktionskosten ein. Umgerechnet wäre das heute ein Verlust von etwa 128 Millionen Dollar.
© Getty ImagesPlatz 24: Terminator: Dark Fate (2019)
Sie kamen alle zurück: James Cameron als Produzent, dazu Linda Hamilton und Arnold Schwarzenegger in den Hauptrollen. Doch auch "Terminator: Dark Fate" konnte das SciFi-Franchise nicht wiederbeleben - im Gegenteil: Bei einem Budget von knapp 200 Millionen Dollar machte das Studio letztendlich mindestens 128 Millionen Dollar Verlust, schätzen Experten.
© 2019 Twentieth Century FoxPlatz 23: Milo und Mars (2011)
150 Millionen Dollar investierte Disney in die Verfilmung des Kinderbuchs "Milo und Mars": Aufgenommen im Motion-Capture-Verfahren und blitzsauber in 3D umgesetzt bekam das Auge viel geboten. Aber Kopf und Herz mussten hungern: Das Animationsabenteuer war ein Mega-Flop und spielte weltweit nur etwa 39 Millionen Dollar ein. Die Verluste dürften sich im Bereich von mindestens 130 Millionen US-Dollar bewegen.
© DisneyPlatz 22: Monster Trucks (2016)
Der Begriff "Monster Trucks" wurde im gleichnamigen Film 2016 wortwörtlich ausgelegt: Ein Monster nistet sich im Truck eines Schülers ein und kämpft mit ihm fortan gegen einen fiesen Konzernchef. Das Bemerkenswerte? Dass man bei Paramount dachte, dass sich damit ein Blumentopf gewinnen ließe: Satte 125 Millionen US-Dollar stopfte das Studio in die Produktion und erlitt Monsterverluste von rund 132 Millionen Dollar.
© Paramount PicturesPlatz 21: Der Untergang des Römischen Reiches (1964)
Die nackten Zahlen sehen für "Der Untergang des Römischen Reiches" (1964) noch ganz gut aus: Die Verluste des Sandalen-Epos betrugen nur 14,3 Millionen Dollar. Aber eben zu einer Zeit, in der ein Budget von 18,4 Millionen US-Dollar noch astronomisch war. Heute würde der Verlust einer Summe von 135 Millionen US-Dollar entsprechen. Kein Wunder, dass Produzent Samuel Bronston daran bankrott ging.
© WVG MedienPlatz 20: Der Schatzplanet (2002)
Ein Disney-Trickfilm ist eigentlich eine sichere Bank. Eigentlich: Mit "Der Schatzplanet", einer abgespacten Version des Klassikers "Die Schatzinsel", fielen die "Arielle"-Regisseure John Musker und Ron Clements 2002 auf die Nase - 138 Millionen Dollar Verluste aus heutiger Sicht. Und dass trotz wohlwollender Kritiken, Oscarnominierung und großer Marketing-Kampagne.
© DisneyPlatz 19: Moonfall (2022)
Der neueste Megaflop: Vielleicht wollte inzwischen niemand mehr sehen, wie Regisseur Roland Emmerich mal wieder vom drohenden Ende der Welt fantastiert. Der Katastrophenfilm "Moonfall", in dem der Mond auf die Erde zu fallen droht, machte ein Minus von 138 Millionen Dollar.
© LeoninePlatz 18: Stadt, Land, Kuss (2001)
Großer Cast, großer Reibach? Nicht unbedingt. In der Komödie "Stadt, Land, Kuss" spielten neben Andie MacDowell und Warren Beatty auch Diane Keaton, Goldie Hawn und Charlton Heston mit - womit das 90-Millionen-Dollar-Budget gut investiert schien. Da der Film jedoch nur 10,4 Millionen wieder einspielte, dürften die Verluste 85 Millionen Dollar betragen haben, was heute 140 Millionen entspricht.
© StudiocanalPlatz 17: Matrix: Resurrections
Lag es nur daran, dass in den USA der Film eine Woche nach dem Kinostart bereits zum beim Streamingdienst HBO Max verfügbar war? Die Rückkehr von Keanu Reeves als Neo in "Matrix: Resurrections" erfüllte auch die weltweit nicht die Erwartungen und spielte nur etwa 156 Millionen Dollar ein. Der Verlust des Studios beläuft sich auf geschätzt 140 Millionen Dollar.
© 2021 Warner Bros. Entertainment Inc. and Village Roadshow Films North America Inc. Platz 16: Supernova (2000)
"Supernova" war so schlecht, dass die Regisseure nichts damit zu tun haben wollten. Ja, Plural: Nachdem "Red Heat"-Macher Walter Hill die Produktion im Streit verließ, übernahm zuerst Jack Sholder und schließlich Francis Ford Coppola. Am Ende wollte keiner seinen Namen unter das Sci-Fi-Desaster setzen. Stattdessen trägt die Verantwortung für die 141 Millionen Dollar Verlust nun ein gewisser Thomas Lee.
© Metro-Goldwyn-MayerPlatz 15: John Carter (2012)
Wenn ein Filmprojekt schon dreimal gescheitert ist, kann man es a) aufgeben oder b) 264 Millionen Dollar reinstecken und das Beste hoffen. Im Fall von "John Carter" entschied sich Disney für letztere Option und ließ weitere 100 Millionen für Werbung springen. Optimisten schätzen, dass das Studio damit mindestens 143 Millionen Dollar einbüßte.
© 2011 Disney / John Carter Erb Inc.Platz 14: Heaven's Gate (1980)
Lange Zeit galt der epische Spätwestern als größter und teuerster Kinoflop aller Zeiten: Bei "Heaven's Gate" überzog Regisseur Michael Cimino sein ohnehin rekordverdächtiges Budget von 20 Millionen Dollar um mehr als das Doppelte, während der Film an den Kinokassen und bei der Kritik floppte. Nach heutigen Maßstäben erlitt das Studio einen Verlust von rund 144 Millionen Dollar.
© Capelight PicturesPlatz 13: Stealth (2005)
Es hätte wohl eine moderne Version von "Top Gun" werden sollen - und wurde stattdessen zum geistigen und finanziellen Tiefflieger: "Stealth" legte 2005 eine komplette Bruchlandung hin. Das Budget des Pilotenfilms war mit 135 Millionen Dollar fast so hoch wie der Schuldenberg, der die High-Tech-Flugzeuge nun begräbt: 144 Millionen Dollar.
© SonyPlatz 12: Alamo (2004)
Ohne John Wayne geht es offenbar nicht: 44 Jahre, nachdem der Westernstar den US-Volkshelden Davy Crockett gespielt hatte, entstand in Hollywood ein neuer Film über die Schlacht von "Alamo". Der wurde von der Kritik gut angenommen, allen voran der neue Hauptdarsteller Billy Bob Thornton. Doch dem Publikum schien ein Alamo-Film zu genügen: Das Schlachtenepos wurde zum 146-Millionen-Dollar-Verlustgeschäft.
© Buena VistaPlatz 11: Onward: Keine halben Sachen (2020)
Einer der großen Verlierer der Corona-Pandemie: In der Regel sind Filme des Animationsstudios Pixar eine garantierte Blockbuster, "Onward: Keine halben Sachen" startete aber am 6. März 2020 in den Kinos, die eine Woche später weltweit dicht machen mussten. 147 Millionen Dollar waren der geschätzte Verlust.
© Disney / Pixar Platz 10: Das Zeiträtsel
Zwar basiert "Das Zeiträtsel" auf einem Bestseller und auch die Besetzungsliste konnte sich mit Reese Witherspoon (links), Oprah Winfrey und Chris Pine sehen lassen. Doch das half nichts: Sein Budget von 100 bis 130 Millionen Dollar nahm das Abenteuer zwar wieder ein. Nach Abzug aller Kosten jedoch blieb für Disney ein geschätzter Verlust von 152 Millionen Dollar.
© DisneyPlatz 9: Final Fantasy (2001)
Über 130 Millionen Dollar verschlang der komplett computeranimierte Science-Fiction-Film "Final Fantasy - Die Mächte in Dir" (2001). Mit 155 Millonen Dollar etwas höher sind nach heutiger Rechnung die Verluste, die die Verfilmung des gleichnamigen Videospielhits machte. 150 Digitalkünstler und 20 Computeranimatoren schufen ein visuelles Wunderwerk, dem es aber an Herz und Gefühl fehlte.
© Columbia TriStarPlatz 8: Mulan (2020)
Noch ein großer Disney-Verlierer der Corona-Pandemie: "Mulan" konnte 2020 in wenigen Kinos laufen und spielte dabei nur 70 Millionen Dollar ein. Der geschätzte Verlust beträgt etwa 159 Millionen Dollar, dass das Remake kostenpflichtig bei Disney+ zu sehen war und dadurch für zusätzliche Einnahmen in unbekannter Höhe sorgte, ist dabei allerdings nicht eingerechnet.
© DisneyPlatz 7: "Titan A.E." (2000)
Der Trickfilm "Titan A.E." ist völlig an Ihnen vorbeigegangen? Nicht nur an Ihnen: Lediglich 36,8 Millionen US-Dollar spielte der Sci-Fi-Streifen im Jahr 2000 ein - und das bei einem geschätzten Budget von 75 bis 90 Millionen Dollar. Seine Animationsabteilung machte Fox daraufhin dicht. Immerhin hatten die Verluste einen Gegenwert von heute 170 Millionen Dollar.
© FoxPlatz 6: Battleship (2012)
Rihanna (Bild), Action-Oldie Liam Neeson und Frauenschwarm Taylor Kitsch machen auf einem Kriegsschiff Jagd auf Aliens: Insgesamt wurde "Battleship" zu eine zu teuren Materialschlacht, die ihre Produktionskosten letztlich nicht wieder einspielte. Geschätzter Verlust: 191 Millionen Dollar.
© 2011 Universal Studios / Universal PicturesPlatz 5: Strange World (2022)
Eigentlich sind Weihnachtsfilme der Walt Disney Anmation Studios eine Bank: "Strange World" (2022) bildet diesbezüglich eine unrühmliche Ausnahme. Ob es an der schärgen Story lag? Oder daran, dass der Film schon kurz darauf bi Disney+ zur Verfügung stand? So oder: Die Verluste beliefen sich auf geschätzt 197 Millionen Dollar.
© DisneyPlatz 4: "Sinbad - Der Herr der sieben Meere" (2003)
Die 60 Millionen Dollar, die die Herstellung von "Sinbad" kostete, spielte der Trickfilm 2003 zwar mit leichtem Plus wieder ein. Nur reichte das nicht: Alles in allem versanken 125 Millionen US-Dollar auf dem Grund der sieben Meere, deren Herr der titelgebende Held sein sollte. Da das heute einem Betrag von 199 Millionen Dollar entspräche, gilt das Dreamworks-Projekt als eines der größten Millionengräber der Filmgeschichte.
© UniversalPlatz 3: Lone Ranger (2013)
Merke: Auch ein Film, der 260,5 Millionen US-Dollar einspielt, kann ein Riesenflop sein. Nämlich dann, wenn rund 250 Millionen Dollar allein für den Dreh verpulvert wurden und zwischen 100 und 200 Millionen Dollar ausgegeben wurden, um "Lone Ranger" zu bewerben. Konservativ geschätzt machte der Film, so die Experten, einen Verlust von mindestens 201 Mio. Dollar.
© Disney Enterprises / Jerry Bruckheimer / Peter MountainPlatz 2: Die Piratenbraut (1995)
"Die Piratenbraut" war 1995 der bis dato größte Flop der Kinogeschichte: 98 Millionen Dollar Produktionskosten, 18 Millionen Dollar Einspielergebnisse. Mit Werbekosten und allem drum und dran setzte die Produktionsfirma 89 Millionen Dollar in den Sand, was heute etwa 202 Millionen Dollar entspricht.
© Getty Images / Hulton ArchivePlatz 1: Mortal Engines (2018)
"Von Produzent Peter Jackson": Dieser Hinweis genügte offensichtlich nicht. Lange Zeit wollte der "Herr der Ringe"-Regisseur den Sci-Fi-Stoff um gegeneinander kämpfende Städte selbst verfilmen, kam jedoch nie dazu. Als "Mortal Engines" 2018 von seinem Kollegen Christian Rivers in die Kinos kam, floppte das Spektakel grandios. Unterm Strich schätzen Experten, dass der Film sage und schreibe 204 Millionen Dollar Verlust einfuhr.
© Universal Pictures