MiA.-Sängerin Mieze Katz ruft zur Demo auf: Das sind die Musik-Highlights der Woche

Sie gehörten zu den ersten Bands, die Deutsch-Pop Anfang der 2000-er wieder hip machten: MiA. lieferten mit Songs wie "Hungriges Herz" (2004) oder "Tanz der Moleküle" (2006) so manchen Hit mit Ohrwurm-Charakter. Auf Platz eins schaffte es die Elektropop-Band aus Berlin damit bislang jedoch nie. Vier Jahre nach der Veröffentlichung des MiA.-Albums "Limbo" wagt Frontfrau Mieze Katz, die im Herbst 2023 in der neunten Staffel der ProSieben-Show "The Masked Singer" zu sehen war, nun den Schritt in eine Solo-Karriere: "Dafür oder dagegen" ist die zweite Vorab-Single ihres gleichnamigen Debüt-Albums, das am 11. April 2025 erscheinen soll. Neues und Hörenswertes gibt es außerdem von Milow und Bibiza.

Mit ihrer zweiten Single "Dafür oder dagegen" beschreibt Mieze Katz präzise den Zustand, in dem sich unsere Gesellschaft seit einigen Jahren bewegt: War man in den Corona-Jahren 2020 und 2021 für oder gegen Impfungen und Maskenpflicht, so sind es heute Themen wie die militärische Unterstützung für die Ukraine oder die Klimaproteste der Letzten Generation, die unsere Gesellschaft in verschiedene Lager spalten. Mit "Dafür oder dagegen" möchte Mieze Katz ihre Fans herausfordern, sich mit der eigenen Meinung auseinander zu setzen und für die eigenen Werte auch mal auf die Straße zu gehen: "Und dann könn'n wir auf die Demo geh'n", singt sie im Refrain zum typischen Elektropop-Sound, wie man ihn auch von ihrer Band MiA. kennt: "Könn'n wir uns an ein Flugzeug kleben / Bist du dafür oder dagegen?"

Bei ihrer ersten Single "HellSehen" sang Mieze Katz mit Juli-Frontfrau Eva Briegel zusammen. Auch diesmal setzt die 45-Jährige auf weibliche Unterstützung: Die queere Sängerin Wilhelmine singt neben dem Refrain auch die zweite Strophe von "Dafür oder dagegen": "Ich bin dafür, dass wir uns viel, viel mehr zutrau'n / Ich bin dafür, dass wir uns gegenseitig aufbau'n", heißt es darin, und: "Ich bin dagegen, dass da draußen so viel Hass ist / Aber dafür, dass für unsre Liebe Platz ist".

"Ihr Vibe ist für diesen Song perfekt", schwärmt Mieze Katz von ihrer Duett-Partnerin: Wilhelmine kämpfe "für ihre queere Freiheit" und dafür, "sichtbar zu sein". "Ich fühle mich eingeladen, mit ihr zu kämpfen und Gespräche zu führen: Bist du dafür oder dagegen? Nur in Gesprächen finden wir uns." Ihr bevorstehendes Album beschreibt die Sängerin als ein "Female-Empowerment-Projekt", an dem ausschließlich Künstlerinnen beteiligt seien.

Er ist ein Garant für gute Laune: Bekannt geworden durch seinen selbst geschriebenen Song "You Don't Know" (2006) sowie das zwei Jahre später folgende Cover "Ayo Technology" (Original von 50 Cent und Justin Timberlake), ist Milow heute fester Bestandteil der Playlists von Singer-Songewriter-Fans. Fast drei Jahre nach der Veröffentlichung seines siebten Studioalbums "Nice To Meet You" soll im Februar 2025 Album Nummer acht "Boy Made Out Of Stars" erscheinen. Mit seiner neuen Single "One by One" präsentiert der gebürtige Belgier nun den dritten Vorboten - nach den bereits veröffentlichten Singles "Tell Me Twice" und "I've Been Expecting You".

"One by One" ist ein typischer Milow-Song, in dem über weite Strecken der Gesang des 43-Jährigen und sein Gitarrenspiel dominieren. Milow erzählt darin von enttäuschten Gefühlen und der heilenden Kraft der Liebe: "I remember every heartbreak" ("Ich erinnere mich an jeden Herzschmerz"), heißt es zu Beginn, später: "You took all my demons / And turned them to dust" ("Du nahmst alle meine Dämonen / Und verwandeltest sie zu Staub"). "Der Song selbst ist ein Storytelling-Song wie 'Born in the 80s' und 'Michael Jordan', in dem ich über die Reise nachdenke, die mich dahin geführt hat, wo ich heute bin", erklärt Milow in einem Instagram-Post. Das dazugehörige Video wurde in Malibu, Kalifornien, gedreht. Es ist Milows zweites Zuhause, neben seinem Heimatland Belgien, wo er abwechselnd lebt.

Seine anstehende "Boy Made Out Of Stars"-Tour führt Milow 2025 auch nach Deutschland: Er tritt in Berlin (Mittwoch, 26. März), Hamburg (Freitag, 28. März), München (Dienstag, 1. April), Köln (Donnerstag, 3. April) und Frankfurt (Mittwoch, 9. April) auf.

"Wiener Schickeria" heißt das Debüt-Album, das Bibiza im Mai 2023 zu einem der gefeiertsten Newcomer Österreichs machte. Die heimische Presse überschlug sich mit Lob, und Franz Bibiza, wie der 1999 geborene Wiener mit bürgerlichem Namen heißt, wurde 2024 mit gleich zwei Amadeus-Trophäen in den Kategorien "Songwriter des Jahres" (für "Eine Ode an Wien") und "Best Sound" (für "Wiener Schickeria") ausgezeichnet. Jetzt legt Bibiza mit einem zweiten Studioalbum nach.

Satte 21 Songs umfasst das Album "Bis einer weint", das stilistisch wieder zwischen Pop, Funk, Rock, HipHop und natürlich ganz viel Austropop im Stil von Großmeister Falco kreist. Eröffnet wird das Spektakel vom rockigen Titeltrack "Bis einer weint", gefolgt vom Song "Aufnimmawiederschaun", der wie der Mainstream-taugliche Titel "Tanzen" bereits im Vorfeld als Single veröffentlicht wurde. Letzterer unterstreicht auch die thematische Vielfalt, die Bibiza auf diesem zweiten Album bietet: "Sie will einfach tanzen, nächtelang tanzen", singt Bibiza darin: "Mit Fremden und Bekannten, es kommt nicht drauf an / Ich glaub', er hat das jetzt verstanden, es geht ihr ums Tanzen, ja / Und wenn sie tanzt, ja, dann sprich' sie nicht an". Er thematisiert darin den weitverbreiteten Irrglauben, dass Frauen im Club doch grundsätzlich darauf aus seien, von Fremden angemacht oder abgeschleppt zu werden. Auf Instagram erntete der Musiker dafür viel Lob von seinen Fans.

Auch in vielen neuen Tracks auf dem Album nimmt Bibiza kein Blatt vor den Mund: Er singt ebenso offen vom Drogenkonsum, wie er die Politik kritisiert: "Europa, du hast eh keine Probleme / Mach deine Grenzen dicht und streichel' deine Seele / Ist leicht zu lachen mit dem Gold in der Kehle", textet er mit Blick auf die Flüchtlingsdebatte in "Luxusparese". Der Song "Donau" wiederum könnte als Mahnung vor drohenden Hochwassern verstanden werden. Ein besonderes Schmankerl für Fans der österreichischen Schauspielkunst hält zudem der Song "Discoschnupfen" bereit: Burgtheater-Star Nicholas Ofczarek, der auch schon auf dem ersten Bibiza-Album kurz zu hören war, übernimmt hier kleinere Sprechparts.