05.12.2025 von SWYRL/Wilhelm Flemmer
Netflix ist der größte Streaming-Anbieter der Welt. Nun könnte der Konzern seinen Erfolg mit der Übernahme des Medienunternehmens Warner Bros. Discovery zementieren. Der angekündigte Deal muss aber noch eine Hürde meistern.
Netflix hat den Bieterwettstreit um Warner Bros. Discovery für sich entschieden. Wie der Streamingdienst am Freitag mitteilte, wird er die Film- und Fernsehstudios des Medienkonzerns sowie dessen Streaming-Sparte HBO Max übernehmen. Den Deal will sich Netflix insgesamt 82,7 Milliarden US-Dollar kosten lassen, bestehend aus dem angestrebten Kaufwert in Höhe von 72 Milliarden Dollar und den Schulden von Warner Bros Discovery.
Mit der Fusion würde Netflix seine dominierende Stellung auf dem Streaming-Markt weiter ausbauen. Immerhin ist dem Konzern damit gelungen, sich einen seiner größten Konkurrenten einzuverleiben: HBO Max. Über die Tragweite einer möglichen Vereinbarung hatte sich zuvor ein Analyst der US-Großbank Bank of America geäußert. "Wenn Netflix Warner Bros. übernimmt, ist der Streaming-Krieg praktisch vorbei", sagte der Experte laut CNN. "Netflix würde damit (...) zum unangefochtenen globalen Kraftzentrum Hollywoods aufsteigen."
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Netflix noch nicht ganz am Ziel
Mit der Übernahme wird Netflix seine Inhalte beträchtlich erweitern können. Warner Bros Discovery hält unter anderem die Rechte an den "Harry Potter"- und "Matrix"-Filmen. Auch Klassiker wie "Vom Winde verweht" und "Casablanca" sowie die DC-Superheldenfilme ("Batman"- und "Superman"-Filme) gehören nun zum Portfolio des Streamingdienstes. Sein Serienangebot kann Netflix mit HBO-Klassikern wie "Sopranos" und "Game of Thrones" aufstocken.
"Es war schon immer unsere Mission, die Welt zu unterhalten", sagte Netflix-Chef Ted Sarandos in einer Stellungnahme. "Durch die Kombination der unglaublichen Bibliothek an Serien und Filmen von Warner Bros. (...) mit unseren kulturprägenden Titeln wie 'Stranger Things', 'KPop Demon Hunters' und 'Squid Game' werden wir dies noch besser umsetzen können." Co-CEO Greg Peters ergänzte: "Diese Übernahme werde das Angebot verbessern und unser Geschäft für die kommenden Jahrzehnte beschleunigen."
Mit der Vereinbarung hat sich Netflix im Bieterstreit um Warner Bros. Discovery gegen mächtige Mitkonkurrenten durchgesetzt. An dem Medienkonzern waren Berichten zufolge auch der Internetdiensteanbieter Comcast und das Filmstudio Paramount interessiert. Noch ist die Fusion zwischen den "wegweisende Unterhaltungsunternehmen" (Netflix) aber nicht in trockenen Tüchern. Das Justizministerium und der Federal Trade Commission - beide sind in den USA für kartellrechtliche Fragen zuständig - müssen dem Vorhaben noch zustimmen.


