Peter Lorre - Hinter der Maske des Bösen - Mo. 10.06. - ARTE: 20.15 Uhr

Das ganz besondere Leben des Peter Lorre

08.06.2024 von SWYRL/Wilfried Geldner

Im Filmklassiker "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" wurde Peter Lorre zum berühmtesten Kindermörder der Filmgeschichte. Der in Ungarn-Österreich geborene geniale Schauspieler musste vor den Nazis nach Hollywood fliehen, wo er in vielen Filmen meist in der Rolle des Bösewichts wirkte. ARTE zeigt den Film und ein Porträt.

Die diabolische Rolle des psychopathischen Kindermörders in Fritz Langs "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" (ARTE, 20.15 Uhr) machte den 1904 als László Löwenstein in der heutigen Slowakei geborenen Peter Lorre weltberühmt. Mit der etwas blechernen, erhöhten Stimme und den hervorstehenden Augen jagt er dem Kinopublikum bis heute Angst ein, seine vor den Morden gepfiffene Peer-Gynt-Melodie haftet für immer im Ohr. - Der ARTE-Abend mit und über Peter Lorre widmet sich im zweiten Teil (22.00 Uhr) dessen Leben in der amerikanischen Emigration.

Hollywood griff - nicht weiter verwunderlich - zumeist auf Lorres Bravourpart als Bösewicht zurück. Der Titel der Dokumentation von Evelyn Schels, "Peter Lorre - Hinter der Maske des Bösen", deutet aber bereits an, dass sich unter den zahlreichen Genrerollen auch Psycho-Juwelen befanden.

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In "Das Gesicht hinter der Maske" von 1941 spielte Lorre einen aus Ungarn nach Amerika eingewanderten Uhrmacher, der sich dort ein neues Leben aufbauen will. Doch bereits am ersten Tag zerstört ihm ein Hotelbrand in New York das Gesicht, das er fortan hinter einer Maske verbirgt. Mehr noch als die äußere Erscheinung wird sein Innenleben zerfressen, sodass er auf die schiefe Bahn gerät. Das alles wirkt wie eine Metapher auf Lorres künstlerische Laufbahn: die Verbiegung eines Hochbegabten zum Genredarsteller, der nach der Flucht vor den Nazis neben Horror-Darstellern wie Bela Lugosi immer wieder den Bösewicht geben musste.

Seine Rollen in Filmen wie Hitchcocks "Der Mann, der zu viel wusste" oder "Casablanca" von Michael Curtiz gerieten in Vergessenheit, ganz zu schweigen von vorherigen Komödienrollen in der Weimarer Republik. Lorre spielte in Hollywood in mehr als 80 Filmen mit, machte auch in Amerika Karriere, wurde dann aber wegen angeblichen Drogenmissbrauchs von den Studios fallen gelassen. Nach dem Versuch eines Neustarts als Regisseur in der Bundesrepublik ("Der Verlorene", 1951) kehrte Peter Lorre desillusioniert nach Hollywood zurück. Über seine zuletzt nur noch selbstironisch dargebotenen kleineren Rollen sagte er: "Ich will lieber ein kleiner Schauspieler bleiben, der kleine Rollen gut spielt, als ein großer Schauspieler, der große Rollen klein spielt."

Lorre, der 1964 in Los Angeles starb, war dreimal verheiratet, seine letzte Frau lernte er in einer Entzugsklinik kennen. Ihre gemeinsame Tochter wurde 1953 geboren. Im ARTE-Film kommen unter anderem die Regisseure Volker Schlöndorff und Christian Petzold, der Lorre-Biograf Stephen D. Youngkin und der Filmhistoriker Alexander Horwath ebenso wie der Schriftsteller Robert Schindel zu Wort.

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