Schimmel
Schimmel kann sich an vielen Ecken in Räumen bilden. Oft wuchert er versteckt hinter Möbeln, in der Nähe einer Wärmebrücke, an Fugen oder Anschlüssen vom Fensterrahmen. Sobald Schimmel entdeckt wird, muss schnell gehandelt werden. Denn die Sporen verteilen sich in der Raumluft und führen zu gesundheitlichen Schäden.
© iStock/wabenoUrsachen für Schimmel
Hauptverursacher von Schimmel in der Wohnung ist meist Feuchtigkeit. So können Wasserschäden, Wärmebrücken durch baulichen Mangel oder eine falsche Dämmung zu viel Feuchtigkeit in Räumen bewirken und Schimmel bilden. Wenn Feuchtigkeit dauerhaft im Raum bleibt, wie es oft in Küche, Bad oder Schlafzimmer der Fall ist, entwickelt sich Schimmel noch schneller.
© iStock/nadisjaFeuchte Wände
Feuchte und kalte Wände sowie Decken oder Fußböden mit einer Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent führen langfristig zu Schimmel. Ebenfalls schlecht belüftete Zimmerecken, etwa hinter Möbeln, sowie große Temperaturunterschiede zwischen Räumen in einer Wohnung sind Ursachen für Schimmelbildung. Tipp: Ein Thermo-Hygrometer misst die Luftfeuchtigkeit, um erste Maßnahmen zu ergreifen.
© iStock/AndreyPopovZu hohe Luftfeuchtigkeit
Luftfeuchtigkeit in Räumen entsteht bereits durch die reine Atemluft. Doch Duschen, Baden, Kochen und feuchte Wäsche in der Wohnung treiben die Feuchtigkeit weiter in die Höhe. Dann bildet sich im schlimmsten Fall Tauwasser an Fenstern und Wänden, das unbedingt entfernt werden sollte. Hier hilft: Abwischen, Lüften und Heizen. Doch auch bevor Wände feucht werden, kann sich Schimmel unbemerkt bilden.
© iStock/makasanaRichtiges Lüften
Als erste Regel im Kampf gegen Schimmel gilt: Optimales Heizen und regelmäßiges Lüften hilft vorbeugend. Überschüssige Feuchtigkeit wird aus den Räumen geleitet und sorgt für ein gesundes Raumklima. Quer- und Stoßlüften für etwa drei bis fünf Minuten im Winter und bis zu 20 Minuten im Sommer sind nötig für einen ausreichenden Luftaustausch. Zudem hilft ein Luftentfeuchter.
© iStock/monkeybusinessimagesRichtiges Heizen
Neben täglichem Lüften, am besten morgens und abends, ist eine konstante Temperatur von mindestens 16 Grad in allen Wohn- und Schlafräumen wichtig. Zudem dürfen keine Möbel vor Heizkörper gestellt werden, um eine vollständige Erwärmung der Räume zu gewährleisten und auch Schimmelecken nicht zu verpassen. Denn vor allem kalte Wände, die durch Möbel zugestellt sind, unterstützen möglichen Schimmel.
© iStock/DevenorrBaumangel
Sobald Schimmelursachen, wie etwa schlechte Isolierung oder ein Baumangel, vom Fachmann diagnostiziert wurden, steht zur Behebung oft eine bauliche Veränderung an. Denn die schwarzen Schimmelflecken mit Hausmitteln zu entfernen reicht langfristig nicht aus: Der Schimmel kommt immer wieder, wenn die Ursache nicht behoben wird. Auch ein Wasserschaden muss nachhaltig saniert werden, um Schimmel zu beheben.
© iStock/AndreyPopovAuswirkungen auf die Gesundheit
Schimmel sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Schimmelsporen können Krankheiten auslösen. Betroffene klagen oft über Atemnot, häufige Erkältungen, Migräne, Allergien oder Asthma, wenn Schimmel unbehandelt bleibt. Vorsichtig müssen vor allem immungeschwächte Personen sein. Denn für sie erhöht sich das Risiko, durch Schimmel an Infektionen zu erkranken.
© iStock/Drazen ZigicBehandlung von Schimmel
Kleinflächiger Schimmelbefall kann mit der richtigen Behandlung und ausreichenden Schutzmaßnahmen selbst entfernt werden. Vor allem ausreichend Frischluft sowie Schutzkleidung sind bei der Beseitigung von Schimmel wichtig, können doch Sporen aufgewirbelt und durch die Luft weiter getragen werden.
© iStock/AndreyPopovSchutzmaßnahmen
Zur Schutzausrüstung zählen: Handschuhe, Mundschutz mit Feinstaubfilter mindestens der Schutzklasse P2, Schutzbrille und je nach Schwere des Schimmelbefalls auch ein Einweg-Overall. Vor allem das Aufwirbeln von Kleinstpartikeln und Schimmelsporen sollte bestmöglich vermieden werden, sonst verteilen sich die Micropartikel durch die Luft und werden möglicherweise eingeatmet.
© iStock/coja1108Essigessenz
Neben handelsüblichen Produkten zur Schimmelbekämpfung gibt es wirksame Hausmittel als Alternative zu Chemie-Produkten. Dazu zählt Essigessenz. Oberflächlicher Schimmelbefall wird mit einem in Essig getränkten Schwamm behandelt und anschließend mit einem feuchten Lappen abgewischt. Hartnäckige Fälle lassen sich damit nicht behandeln, denn häufig überleben die Schimmelsporen die Essig-Kur.
© iStock/Helin Loik-TomsonSpiritus
Eine bessere Wirkkraft gegen Schimmelsporen hat hochprozentiger Spiritus. Dabei ist eine Konzentration über 70 Prozent wichtig, um Schimmel vollständig auszutrocknen. Nachhaltig wird der Schimmel bei mehrmaliger Behandlung entfernt. Empfohlen wird dabei Ethylalkohol, der auch als Brennspiritus bekannt ist. Nachteil: Manchmal bleiben nach der Spiritus-Tinktur weiterhin Flecken an den Wänden sichtbar.
© iStock/FotoDuetsReinigungsalkohol
Reinigungsalkohol, der als Isopropylalkohol zum Beispiel in der Apotheke erhältlich ist, kommt zu großen Teilen in Desinfektionsmitteln vor und kann ähnlich wie Spiritus gegen Schimmel benutzt werden. Im ersten Schritt muss die Schimmelfläche mit Reinigungsalkohol und Bürste gründlich geschrubbt werden. Abwaschen ist danach nicht notwendig, da der Alkohol schnell verdunstet.
© iStock/wabenoNur mit Schutzkleidung
Brennspiritus und auch Reinigungsalkohol besitzen keine Bleich-Wirkung. Demnach verblassen Schimmelflecken nach einer Alkohol-Behandlung leider nur wenig. Gewöhnliche Schimmelmittel aus dem Handel basieren oft auf Natriumhypochlorid oder Wasserstoffperoxid, die Schimmelflecken sehr gut entfernen. Vorsicht: Immer Schutzkleidung tragen, um Hautreizungen und Allergien vorzubeugen.
© iStock/EpiximagesWasserstoffperoxid
Die Substanz Wasserstoffperoxid wird in hoher Konzentration auch als Bleichmittel beim Friseur eingesetzt. Bei der Schimmelbehandlung reicht eine dreiprozentige Wasserstoffperoxid-Lösung aus, die auf Putz oder Fugen sehr gut Schimmel beseitigt. Am besten wird die Mischung mit einem Pinsel auf die betroffenen Stellen aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von etwa 30 Minuten abgebürstet.
© iStock/Marcus KraussVorsicht: Chlor!
Auch chlorhaltige Reinigungsmittel zeigen in Tests eine effektive und nachhaltige Wirkung gegen Schimmelbefall. Doch auch dieses stark reizende Mittel ist mit Vorsicht einzusetzen. Denn Chlor kann die Atemwege und Schleimhäute angreifen und darf auf keinen Fall mit anderen Reinigungsmitteln vermischt werden. In Verbindung mit säurehaltigen Putzmittel könnte hochgiftiges Chlorgas entweichen.
© iStock/EpiximagesBenzalkoniumchlorid
Wer auf der Suche nach einem Schimmelmittel ohne Chlor ist, sollte die Reiniger mit dem Wirkstoff Benzalkoniumchlorid testen. Diese Mittel sind neben Alkohol die umweltfreundlichsten und gesundheitlich unbedenklichsten Möglichkeiten im Kampf gegen Schimmel. Wichtig ist hierbei, das Benzalkoniumchlorid kräftig einzubürsten, um den Befall so gründlich wie mit einem chlorhaltigen Entferner zu bekämpfen.
© iStock/Eike LeppertFenster auf!
Wichtig: Wenn chemische Reiniger und Hausmittel gegen Schimmelbefall eingesetzt werden, muss unbedingt für ausreichend Frischluft während der Behandlung gesorgt werden. Am besten sollten die Fenster weit geöffnet sein. Vor allem bei der Schimmelentfernung mit hochprozentigem Alkohol muss unbedingt offenes Feuer vermieden werden.
© iStock/tboehnerSchimmel auf der Tapete
Falls Tapeten von Schimmel befallen sind, sollte die Wandbekleidung am besten vollständig entfernt werden. Im zweiten Schritt wird die frei gelegte Wand mit einer Lösung aus hochprozentigem Alkohol behandelt. Bei glatten Oberflächen wie Glas, Keramik oder lackiertem Holz gilt: Bei diesen Flächen reicht meist ein Abwischen mit einem Haushaltsreiniger und Tuch.
© iStock/PhotoboykoNeue Fugen
Auch an Silikonfugen im Bad oder in der Küche setzten sich oft Schimmelsporen an. Diese müssen vollständig entfernt und erneuert werden. Eine Fachfirma schafft hier meist bessere Ergebnisse, als eine laienhafte Ausbesserung. Zumal diese oft zu einer unsachgemäßen Verfugung führt, die weitere Schäden entstehen lassen kann. Ebenfalls ratsam: Der Einsatz von Sanitärsilikon.
© iStock/U. J. AlexanderProfessionelle Schimmelbehandlung
Anders sieht es mit Schimmelbefall an Möbeln, Teppichen und andere Textilien aus. Diese sind nur schwer behandelbar. Leider müssen diese Objekte entsorgt werden. Ebenfalls schwer selbst zu behandeln sind größere Schimmelschäden in der Wohnung. Ab einem halben Quadratmeter müssen diese von Fachleuten saniert werden.
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