37°: Glücklich auf der Insel? - Freiberufler auf Madeira - Di. 07.01. - ZDF: 22.15 Uhr

Sommer, Sonne, Meer und die neue Freiheit mit dem Laptop

05.12.2024 von SWYRL/Hans Czerny

Hippies entdeckten Inseln - die neuen digitalen Nomaden lassen sich von Inseln entdecken. Eine davon ist Madeira, wo sich die Einheimischen die Abkehr vom Image der reinen Blumen- und Alteninsel erhoffen. "CoWorking" und "CoLiving" ist hier die Devise. Die "37"°-Reportage fühlt dem Traum vom neuen Arbeitsparadies auf den Zahn.

Der Traum vom neuen Leben in sonniger Ferne, er ließ sich wohl noch nie so leicht realisieren wie heute. 11.000 junge Leute sind inzwischen allein auf Madeira dem Ruf eines paradiesischen Zusammenlebens unter der Sonne im gemeinsamen Gedanken- und Erfahrungsaustausch mittels Computer gefolgt. Doch ist es nur die Masse, die das Leben am Meer zunehmend fragwürdiger erscheinen lässt. In der "37°"-Reportage über Freiberufler auf Madeira ist jedenfalls längst nicht alles eitel Sonnenschein. Sie verfolgt in erprobter Parallelmontage wieder einmal zwei Menschen, denen es nicht so leicht fällt, auf dem Hotspot Fuß zu fassen.

Nina (41), die von sich sagt: "Ich habe es zu Hause nicht mehr ausgehalten", kam bereits vor drei Jahren nach Madeira, ins Dorf Ponta do Sol, 20 Kilometer von der Hauptstadt Funchal entfernt. Das Dorf lockt mit paradiesischen Verhältnissen, mit günstigen Steuersätzen - wobei die Digital Nomads zumeist ohnehin nur ein paar Wochen oder Monate bleiben. Der Co-Space, mit dem geworben wurde, erwies sich als Glaskasten mit WLAN-Anschluss, der wenig dazu beiträgt, um eine besondere Community zu formen. Nina zeigte sich denn auch frustriert. Aber die Münchnerin schaffte es mit dem ihrem neuen Job, in dem sie WG-Zimmer samt Rundumversorgung organisiert.

Am 29-jährigen Stuttgarter Heiko sind wir schon vor der Abreise in Deutschland dran. Er schwankt zwischen der Fürsorge für die früh verwitwete Mutter daheim und der Sehnsucht nach der Sonne. Zu Hause hat er Bananenpflnazen im Garten. Er landet erst mal bei einer guten Freundin, einer Amerikanerin - sein Lebenspartner daheim wollte nicht mit auf die Insel im Atlantik ziehen. Auch er findet den Hotspot Madeira inzwischen überlaufen. Eigentlich müsste man die Insel "ein bisschen schlecht reden, damit der Hype kleiner wird", meint der freiberufliche Grafikdesigner verschmitzt.

Auch auf Madeira braucht man ein dickes Fell und viel Ausdauer, um sich durchzusetzen. Nina hat einen amerikanischen Freund gefunden, der hier bald ein Haus kaufen will. Der Software-Ingenieur kann sich das leisten. Nina zieht zu ihm, obwohl die Partnerschaft noch kaum besiegelt ist. "Nur wer genügend Geld verdient, kann gut leben": Das ist die ein wenig dürftige Devise des Filmkommentars.

Zwei von 11.000 herauszunehmen, ist natürlich ein Roulettespiel, das nur eine Momentaufnahme ergeben kann. Der Ausgang bleibt offen und der Zuschauer wird, ganz wie die Protagonisten selbst, mit traumhaften Madeira-Bildern entschädigt. Im Winter auch nichts Verkehrtes.

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