03.12.2024 von SWYRL
In Spanien sind Urlauber ab sofort dazu verpflichtet, bis zu 20 sensible Daten über Zahlungsinformationen oder Familienstand preiszugeben. So will es eine neue Verordnung, die seit Montag in Kraft ist. Die spanische Reisebranche übt heftige Kritik.
Wer künftig seinen Urlaub in Spanien verbringen will, der muss wohl sensible Daten von sich preisgeben. Im liebsten Urlaubsland der Deutschen ist gestern eine Verordnung in Kraft getreten, wonach Hotels fortan bis zu 20 verschiedene Informationen von ihren Gästen abfragen müssen, wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (NOZ) berichtet. Wer einen Mietwagen buchen will, der muss gar sogar noch mehr persönliche Daten angeben. Ziel des Dekrets ist, die allgemeine Sicherheit in Spanien zu erhöhen. Die spanische Reisebranche übt indes Kritik.
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Zahlungsinformationen für die spanische Polizei
Familienstand, Reiseverhalten und Zahlungsinformationen gehören zu den sensiblen Daten, die nun jeder Urlauber und jede Urlauberin von sich preisgeben muss. Gespeichert werden sollen die Daten für drei Jahre. Eigentlich hätte die Verordnung der spanischen Regierung schon Anfang Oktober in Kraft treten sollen. Das wurde aufgrund massiver Proteste der spanischen Tourismusverbände auf Anfang Dezember verschoben.
Die Art der abgefragten Daten könne die europäischen Datenschutzbestimmungen verletzen, so die Kritik der spanischen Tourismusbranche. Sie befürchtet laut NOZ den "gläsernen Mallorca-Reisenden". In der Tat sollen die Daten der Urlauberinnen und Urlauber im Bedarfsfall der spanischen Polizei zur Verfügung stehen. Die Zahlungsdaten sollten routinemäßig an die Polizei weitergeleitet werden. Diese hätte dann Auskunft über das Reise- und Konsumverhalten aller in- und ausländischer Touristen.
Auch bei Mietwagen- oder Reisebuchung werden Daten abgefragt
Nicht nur Beherbergungsbetriebe vom Hotel bis zum Campingplatz müssen von nun an diese Daten von ihren Gästen erheben. Auch Reiseagenturen oder Autovermietungen sind dazu verpflichtet, die Daten von ihren Kunden abzurfragen. Wer also seinen Spanien-Urlaub per Reiseagentur bucht und noch einen Wagen mietet, der muss seine Daten teilweise gleich dreimal preisgeben. Der Dachverband der spanischen Reisebranche CEHAT spreche nach Angaben der NOZ von einem "Chaos".