06.11.2024 von SWYRL
Auf Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus sei Europa "wenig vorbereitet", warnt Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Im ARD-"Morgenmagazin" richtet die FDP-Politikerin ihre Kritik auch an den deutschen Bundeskanzler: "Sich da durchzuwurschteln, wird nicht mehr funktionieren."
Es sei nicht nur ein Weckruf für die Vereinigten Staaten: Donald Trump hat die US-Präsidentschaftswahl gewonnen. "Man könnte heute Morgen sagen: Good Morning, Europa", befand Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) am Mittwochmorgen im ARD-"Morgenmagazin".
Im Gespräch mit Tina Hassel, Leiterin des ARD-Studios in Brüssel, erklärte die Vorsitzende des Unterausschusses für Sicherheit und Verteidigung des EU-Parlaments: "Rein politisch ist Europa wenig darauf vorbereitet." Mit Blick auf die Nato stellte Strack-Zimmermann klar: "Es gibt keine Ausreden mehr. Wir sehen, dass 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Komfortzone vorbei ist, dass die Amerikaner uns dann doch schützen, wenn irgendwas ist."
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"Brüssel schaut nach Berlin und der Rest der Welt auch"
Mit einem Nato-Austritt der USA rechne sie nicht. Trump werde jedoch "knallhart einfordern, dass wir unseren Teil dazu beizutragen haben". Einer solchen Forderung könne die EU durchaus nachkommen: "Wir sind ein Kontinent mit 450 Millionen Einwohnern. Wir haben ein relativ starkes Bruttoinlandsprodukt. Insofern können wir das, aber der politische Wille muss jetzt da sein. Und das ist heute Morgen der Wumms, der hier in Brüssel angekommen ist."
Bislang sei Europa und auch Deutschland der FDP-Frau zufolge "in jeder Hinsicht" von den Vereinigten Staaten geleitet worden. "Was jetzt in Berlin passieren muss: Es kann nicht so weitergehen. Das ist völlig ausgeschlossen", forderte sie nun und richtete sich dabei auch an Kanzler Olaf Scholz (SPD): "Die ruhige und sprachlose Hand des Kanzlers geht nicht mehr." Stattdessen sei es an der Zeit, "ganz klare Antworten zu finden". Deutschland spiele in Europa "eine große Rolle", gab Strack-Zimmermann zu bedenken: "Sich da durchzuwurschteln, wird nicht mehr funktionieren. Brüssel schaut nach Berlin und der Rest der Welt auch."