Broll + Baroni: Für immer tot - Di. 29.11. - ZDF: 20.15 Uhr

Totengräber und Ex-Fußballprofi ermitteln: Neue Krimikost aus Österreich

25.11.2022 von SWYRL/Eric Leimann

Krimi-Duos gibt es viele. Dass jedoch ein Ex-Fußball-Profi (Jürgen Vogel) mit einem Totengräber (Laurence Rupp) ermittelt, so eine Idee kann eigentlich nur aus Österreich stammen. Der skurrile, aber durchaus spannende Film entstand nach der "Broll + Baroni"-Romanreihe von Bernhard Aichner.

Sie sind keine Ermittlungs-Profis, sondern eher merkwürdige Kumpel, die irgendwo im ländlichen Österreich in den Tag hinein leben: Ex-Fußball-Profi Kai Baroni (Jürgen Vogel) und der Totengräber Max Broll (Laurence Rupp), die sich an einem freien Männerabend - an dem Max außerdem noch Geburtstag hat - nichts Schöneres vorstellen können, als mit Filmprojektor auf dem Friedhof an Max' Arbeitsplatz George A. Romeros Zombie-Klassiker "Die Nacht der lebenden Toten" zu schauen. Man ahnt es ob der morbiden Motive bereits: Dieser Plot des Fernsehfilms "Broll + Baroni: Für immer tot" spielt nicht nur in Österreich, er kommt auch von dort. Bald wird es für die Freunde Max und Kai jedoch ungemütlich: Max' Stiefmutter Tilda Broll (Bettina Redlich) wird entführt und mit einem schwer zu ortenden Uralt-Handy irgendwo lebendig begraben.

Der Polizei-Offizierin Tilda stehen in der Dunkelheit nur noch zwei Flaschen Saft und das leerer werdende Handy zur Verfügung - ihre einzige Verbindung zur Außenwelt. Ihre letzte Erinnerung: Ein Mann ist in ihre Wohnung eingedrungen, hat sie überwältigt, in eine Kiste gesteckt und irgendwo im Wald vergraben. Tilda glaubt auch zu wissen, wer der Mann ist: Leopold Wagner (Martin Wuttke), ein früher bekannter Arzt und Psychopath, den sie vor 18 Jahren ins Gefängnis brachte. Sein Spitzname: der Kindermacher. Er rührt daher, dass Wagner etwa 50 Frauen mit Kinderwunsch sein eigenes Sperma "unterjubelte". Offenbar ein Täter mit ziemlich krankem Humor und Weltbild, doch kann er tatsächlich der Entführer von Tilda sein? Schließlich sitzt der "Kindermacher" seit 18 Jahren in Sicherheitsverwahrung. Max und Kai beginnen zu ermitteln - mit ziemlich ungewöhnlichen Methoden.

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"Zukunftsplanung" im ausgehobenen Grab

Vier Romane umfasst die Max-Broll-Reihe des 1972 geborenen, österreichischen Dramatikers, Fotografen und Krimiautoren Bernhard Aichner. "Für immer tot" ist der zweite Roman der Reihe, den Drehbuchautor und Regisseur Harald Sicheritz ("Hinterholz 8", "Tatort: Ausgelöscht") hier in Szene setzte. Der Plot ist ziemlich konstruiert, aber auch spannend. Ob man dem auf typisch österreichische Art "exzentrischen" Krimi folgen mag, dürfte vor allem mit der Frage zu tun haben, wie sehr man die Haupt- aber auch Randfiguren mag, zum Beispiel Valery Tscheplanowa und Hilde Dalik als blonde Freundinnen des ermittelnden Männer-Duos. Gründe, diese Charaktere zu lieben, gibt es durchaus, denn Liebesgeständnisse und "Zukunftsplanung" im ausgehobenen Grab - so etwas gibt es wohl nur im Alpenstaat-Krimi. Dennoch hätte man sich hier und da noch ein wenig mehr Charaktertiefe in der Figurenzeichnung gewünscht.

Neben Jürgen Vogel, der in der ZDF-Koproduktion wohl vor allem das deutsche Publikum ködern soll, spielt der österreichische Star Laurence Rupp die Hauptrolle. Ihn kennt man in Wien als ehemaligen Burgschauspieler, in Deutschland vielleicht eher als Arminius aus der erfolgreichen Netflix-Serie "Barbaren". Gedreht wurde übrigens in Niederösterreich - im Landesklinikum Neunkirchen sowie in Nappersdorf und Karnabrunn, wo einige Szenen im Schloss Karnabrunn und im Karnabrunnerwald entstanden. Im ORF lief der Film bereits einige Wochen früher. Dennoch ist bislang nicht klar, ob die auf Fortsetzung angelegt Krimi-Farce auch tatsächlich eine Fortsetzung erhält.

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