Rabiat: Bekenntnisse eines Haters - Mo. 08.08. - ARD: 23.05 Uhr

Wenn Manipulieren zum Rausch wird

05.08.2022 von SWYRL/Rupert Sommer

Die ARD-Dokumentation taucht ein in die Welt der digitalen Störenfriede, deren einziges Ziel es scheint, ihren Mitmenschen das Leben zur Hölle zu machen. Dabei kommt ein "Aussteiger" vor die Kamera.

Es geht um blanken Hass und oft perfiden Methoden. Sogenannter "Hater" sind in den Sozialen Medien einzig und allein auf das Schüren von Zwietracht aus. Ihr bevorzugtes Stilmittel ist zumeist die Verächtlichmachung anderer. Die neue ARD-Dokumentation "Rabiat: Bekenntnisse eines Haters" führt nun hinein in die Welt der Internet-Krawallmacher, die oft weite Teile ihrer Computer-Zeit darauf verwenden, anderen Menschen zu schaden, diese zu beleidigen und manchmal sogar nicht nur verbal anzugehen. Dem Reporter Christoph Kürbel ist es dabei gelungen, einen solchen "Hater" aus der digitalen Anonymität zu locken und vor die Kamera zu bringen. Es handelt sich aber um einen jungen Mann, der sich endlich aus dem Sog von Hass und Rücksichtslosigkeit freischwimmen möchte.

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Alltäglicher Terror

Vincent legt nun auch die Strategien offen, mit denen er sich zunächst Opfer im Netz suchte und dann deren Alltag zur Hölle machte. So verschaffte er sich etwa das Vertrauen des Ü50-YouTubers, der sich im Internet "Kopfnuss Kalli" nennt.

Zunächst musste es so wirken, als ob Vincent ein Freund werden wollte, dann wendete sich das Blatt: Auf den kleinwüchsigen "Kopfnuss Kalli" prasselten üble Beleidigungen ein, die ihn zunehmend an den Rand der Verzweiflung brachten. Mittlerweile scheint "Kalli" wie gebrochen: Er misstraut seinem Umfeld komplett. Der Gejagte verliert jegliche Orientierung. Mittlerweile lebt "Kalli" als Obdachloser auf der Straße. Eine unfassbare Geschichte.

Erniedringene Bloßstellung an der Wohnungstür

Vincent ahnt leider erst viel zu spät: Sein vermeintliches "Spiel" mit den Masken und Verstellungen ist mal wieder deutlich zu weit gegangen. In einem weiteren Fall überschreitet er die Grenzen noch viel deutlicher. Erzählt wird, wie Vincent einen geistig schwer beeinträchtigten Mann in einer Hochhaus-Gegend dazu zwingt, nackt bei einem völlig Fremden zu klingeln. Vincent hat seinem unbedarftem Opfer ein vermeintliches Sex-Date in Aussicht gestellt. Natürlich ist das nur ein Vorwand, um einen Mitmenschen zu quälen.

Was für den Hater, der sich am Hass und an seinen Erniedrigungen Unschuldiger berauscht, bloßes Entertainment ist, kann für die Betroffenen zum dauerhaften Terror werden. Vincent sorgt nämlich auch noch für unfreiwillige Öffentlichkeit im Netz: Er postet lange Belege für seine bitterbösen Streiche in einschlägigen Messenger-Gruppen. Es sind seine "Trophäen". Heute schämt er sich dafür.

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