Bares für Rares
Friedrich Häusser hatte gut lachen: Die bei "Bares für Rares" angebotenen Objekte sind direkt in seinem Herzen gelandet - und könnte ihn zu einer neuen Karriere animieren: als Flugpilot! Wird er seinen Job als Händler hinschmeißen?
© ZDFBares für Rares
Feilgeboten wurden diesmal unter anderem neun Zeitdokumente der frühen Zivilluftfahrt.
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Die Verkäuferin Maria, selbst Kunsthistorikerin, hat die Anstecknadeln und Pins einst von ihrer Patentante geerbt.
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Deren Mann sei in den Jahren um 1929/1930 Vielflieger gewesen, wusste Maria zu berichten. Die Pins gab es damals als Geschenk von den Fluggesellschaften.
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Da staunte auch Moderator Horst Lichter (Mitte): "Also nichts, was man einfach mal so eben hätte kaufen können."
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Selbst der Experte Sven Deutschmanek war begeistert von der kleinen Sammlung großer Raritäten: "Wir haben hier Pins aus den 20-ern. Das ist das Besondere." Neben zweier Nadeln der größten deutschen Fluggesellschaft, der Lufthansa, waren noch deutlich seltenere Stücke dabei.
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Unter anderem war auch eine Anstecknadel der längst nicht mehr existenten Nordbayerischen Fluggesellschaft Fürth vertreten.
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Aber auch Pins mit Doppeldecker-Flugzeugen, die selbst der Experte nicht zuordnen konnte, sorgten für Staunen: "Ich bin mir aber sicher, dass die auch aus den 20er- und 30er-Jahren stammen", lautete sein Fazit.
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Das schönste Teil von allen war nicht nur für Deutschmanek ein Anstecker für ein Revers-Knopfloch. Es trug die Initialen S und H, die für Siemens & Halske standen. Einst entwickelte das Elektrounternehmen also auch Flugmotoren - wie den dargestellten Sieben-Zylinder-Sternmotor.
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Fast 100 Jahre alte Zeitdokumente, die Seltenheitswert haben - was würde man dafür bekommen können? "Der Materialwert ist ja gleich null", fasste Maria ihren Wunsch zusammen. "Wenn es 30 Euro dafür gibt, bin ich hochzufrieden!"
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Sven Deutschmanek war ganz anderer Meinung, denn schon alleine den Reversknopf schätzte er auf 150 Euro. Er landete bei einem Gesamtwert von 350 Euro. Maria war sprachlos: "Das gibt's ja nicht!"
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Kaum waren die kleinen Erbstücke im Händlerraum gelandet, war sich Wolfgang Pauritsch sicher: "Also Friedrich, ich kenne dich jetzt viele Jahre - du warst Flipperkönig, du warst Croupier, du warst Kunsthändler und Flugpilot bist du wahrscheinlich auch noch gewesen, oder?"
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So ganz verneinen konnte der Angesprochene die These nicht: "Ich habe so eine kleine Maschine mal bewegt", erinnerte sich Friedrich Häusser. "Ich durfte aber weder starten noch landen." Sei's drum: Er erschien als der ideale Neubesitzer der Raritäten aus den 20er-Jahren.
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Beim Bieten schmiss der Tausendsassa in der Tat den Verhandlungs-Propeller an: Für 250 Euro gehörten die Sammlerstücke am Ende ihm und er äußerte ein großes Ziel: "Ich sehe es als Ansporn für meine anstehende Flugkarriere."
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Passend dazu erschien da das Gemälde mit viel Himmel. Das lang gehegte Familienerbstück von Maler Ernst Kolbe schätzte die Expertin wegen recht starker Verschmutzung auf nur 500 Euro. Obwohl der Wunsch bei 1.000 Euro lang, nahm der Verkäufer die Händlerkarte.
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Die "Sylter Dünen" aus dem Jahr 1923 wehten am Ende sogar für 1.300 Euro in Richtung Wolfgang Pauritsch. "Wenn das gereinigt ist, ist das ne Wucht", musste auch Friedrich Häusser zugeben.
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Rätsel gab das nächste Verkaufsobjekt auf. "Oh wow, das sieht spannend aus", entfuhr es Horst Lichter. Bei dem "Staubfänger", wie die Goldschmiedemeister Daniela und Rainer es betitelten, handelte es sich um einen Diamantschneider. Patrick Lesser (rechts) schätzte das Gerät auf 250 bis 300 Euro.
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Auch die Händler wussten mit dem Objekt nichts Rechtes anzufangen: "Damit kann man etwas schneiden", war sich Walter Lehnertz (Dritter von links) sicher, "aber keine Salami." Die Funktion der schweren Diamantensäge von 1890/1900 würde fortan Wolfgang Pauritsch testen können: Für 550 Euro gehörte sie ihm.
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Vermutlich nicht jedermanns Geschmack, aber dennoch ein Hingucker: Der Spiegel aus den 90er-Jahren sollte der Verkäuferin mindestens 500 Euro einbringen. "Nur" 300 bis 400 Euro nannte Sven Deutschmanek als Schätzung.
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Das Wandobjekt des italienischen Designers Alessandro Mendini war gefragter als gedacht: Elke Velten (Dritte von links) war bereit, 800 Euro dafür aus der Geldbörse zu kramen.
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Einige Jahrzehnte älter als der Spiegel war der Keramik-Wandteller von Villeroy & Boch. Würde für die Antiquität aus dem Jahr 1909 jemand aus dem Händlerteam 200 bis 250 Euro bezahlen?
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Wieder schnappte Elke Velten zu - für immerhin 170 Euro bekam sie den Zuschlag für die vom Künstler Jean-Baptiste Stahl signierte Schlickermalerei.
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Einen goldenen Abschluss lieferte eine Kette von 1887. Das Schmuckstück mit eingefasster 10-Dollar-Münze wurde mit 1.600 Euro bewertet. Alleine der Goldpreis lag bei 1.400 Euro.
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Für 1.500 Euro ging die Kette in den Besitz von Friedrich Häusser über. In Zeiten hoher Goldpreise eine prima Wertanlage!
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