"37°Leben: Onlinedating - Burn-out"

ZDF-Doku zeigt, warum Dating-Apps am Ende sind: "Haben alle keinen Bock mehr"

17.05.2025 von SWYRL

Viele Singles sind das ständige Swipen leid. Die Nutzung von Dating-Apps kann User sogar in den Burn-out treiben. Eine ZDF-Dokumentation geht dem Problem auf dem Grund - und zeigt: Es gibt Alternativen.

"Egal, mit wem ich spreche: Es haben alle keinen Bock mehr auf Onlinedating", sagt Dennis. Die Daten geben dem 30-Jährigen recht: Bereits seit geraumer Zeit sinken die Nutzerzahlen von Dating-Apps wie Tinder und Bumble drastisch. Damit zu tun haben könnte ein Phänomen, das nun die ZDF-Doku "Onlinedating - Burn-out" (ab sofort in der ZDFmediathek) beleuchtet.

"Onlinedating-Burn-out entsteht nicht von jetzt auf gleich, sondern ist eine Folge von chronischem Stress und einer nicht erfolgreichen Bewältigung dieses Stresses", erklärt die Psychologin Wera Aretz im Film aus der "37°Leben"-Reihe. Studien zufolge würden zahlreiche User die Apps regelmäßig löschen und neu installieren. Aretz warnt: Eine solche Gewohnheit gleiche in vielerlei Hinsicht einem "Suchtverhalten".

Auch Dennis ist mit dem Teufelskreis des Online-Datings bestens vertraut. "Ich bin sehr viel auf Dating-Apps unterwegs", erzählt er. "Das Frustrierende daran ist, dass ich so viel Zeit damit verbringe und dann so wenig dabei rauskommt." Er spüre "dieses Dating-Burn-out total. Man hat oft das Gefühl: Ich bin nicht ich, sondern ich bin ein Profil."

Der Lehrer ist seit einem Jahr Single, mit seinem Ex-Freund war er zuvor sieben Jahre lang zusammen. "Ich vermisse es vor allem, wenn man von der Arbeit oder dem Sport nach Hause kommt. Es wäre schon cool, wenn da einfach jemand wäre, dem man von seinem Tag erzählen kann."

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"Ganz toll", aber "nur 1,76 Meter groß"

Eine feste Beziehung wünscht sich auch die 29-jährige Victoria. Die Kölnerin datet seit fünfeinhalb Jahren - bislang ohne Erfolg. "Die Herausforderung ist: Es könnte ja noch jemand Besseres kommen beim nächsten Swipe. Dann triffst du dich, du willst eigentlich eine Beziehung, du willst dich aber auch nicht auf diese Person hundertprozentig einlassen."

Erst kürzlich habe sich Victoria über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig mit einem Mann getroffen, der "emotional total erreichbar" schien. Dennoch kam es nach einem zehnwöchigen Kennenlernen zur Funkstille. "Damit konnte ich überhaupt nicht umgehen", erzählt die Management-Assistentin, "und ich weiß bis heute nicht, warum Ghosting so ein riesengroßes Thema ist. Es hat mit mir emotional und mental echt was gemacht."

Wera Aretz kennt die Antwort: "Online-Dating-Apps beflügeln spezifische Verhaltensweisen", klärt die Expertin auf. "Wir sind anonym im Internet, können uns dadurch irgendwie verhalten, wie wir wollen. Es gibt nicht so viel soziale Kontrolle." Für Victoria wurde das Ghosting ihres Gegenübers zur emotionalen Belastung: "Es erschöpft mich. Ich weiß gar nicht, ob das gerade noch so sinnbringend ist." Beim letzten Blick in die App sei ihr trotz stundenlangen Swipens nur ein Mann untergekommen, den sie "total toll" finde. "Allerdings ist der nur 1,76 Meter groß. Und ich bin ja nun mal auch 1,70."

Dating-Events statt Online-Dating

Immer mehr junge Menschen, darunter auch Victoria und Dennis, setzen mittlerweile wieder auf das "Real-Life-Dating". Der Vorteil: "Viele Nutzerinnen und Nutzer sind happy, auf Offline-Events gehen zu können, weil es eben etwas ganz anderes ist. Man sieht jemanden, es ist nicht anonym, und auch Mimik und Gestik sind für die Attraktion wichtig", weiß Wera Aretz.

Möglichkeiten, im echten Leben potenzielle Partnerinnen oder Partner kennenzulernen, gibt es vor allem in größeren Städten viele. In Berlin begleitet das Kamerateam eine junge Frau zu einem queeren Dating-Event, in Köln geht Victoria zu einem Abend der Reihe "Kennt ihr schon...?", bei der Singles von ihren Freunden "gepitcht" werden.

Auch Dennis versucht sein Glück abseits der Apps - beim "Run for Love", einem Dating-Lauf. Gemeinsam mit anderen Singles joggt er durch die Kölner Innenstadt - und strahlt im Anschluss in die Kamera: "Ist vielleicht ein bisschen cringe, aber ich glaube, ich habe jemanden kennengelernt. Gutes Gespräch - ich glaube, dass wir uns mal treffen."

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