14.10.2024 von SWYRL
Aufgrund des schlechten Wetters haben die Bienenvölker in Deutschland in diesem Jahr seltener den Bienenstock verlassen, um Nektar zu sammeln. Die Konsequenz: eine verringerte Honigernte. Dadurch steigt der Preis pro Honigglas - zum Glück aber nur leicht.
Obwohl der Sommer in Deutschland erneut heiß ausfiel, gab es in diesem Jahr deutlich mehr Regen: Laut Deutschem Wetterdienst gab es alleine im Juni 20 Prozent mehr Niederschläge als durchschnittlich in der Referenzperiode von 1991 bis 2020. Der viele Regen machte auch den Imkern und Imkerinnen in Deutschland zu schaffen: Die Honigernte fiel dieses Jahr laut einem Bericht des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" (RND) deutlich geringer aus.
Laut einer Umfrage des Fachzentrums für Bienen und Imkerei, an der fast 15.000 Imker und Imkerinnen teilgenommen haben, produzierte jedes Bienenvolk hierzulande im Schnitt nur 31,6 Kilogramm Honig. Zum Vergleich: Im Sommer des Vorjahres waren es 5,1 Kilogramm mehr. Zudem trat in einigen Regionen, wie etwa in Bayern oder auch in Rheinland-Pfalz, Melezitosehonig auf, auch als Zementhonig bekannt. Das ist Honig, der in den Waben so hart geworden ist, dass er sich nur schwer herauskratzen und weiterverarbeiten lässt. Verantwortlich dafür ist eine spezielle Blattlausart, die in diesen Regionen dieses Jahr häufiger vorkam als gewöhnlich.
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Preis für Honig steigt leicht
Wenn es regnet, bleiben die Bienen im Bienenstock und sammeln keinen Nektar. Dennoch bewegt sich die diesjährige Honigernte noch im Durchschnitt. 2018 etwa waren es im Schnitt nur 18 Kilo pro Bienenvolk. Dass es nicht ganz so verheerend kam, liegt daran, dass vor allem in Ostdeutschland das Wetter meist besser war als in Süd- oder Westdeutschland.
Zwar sorgt ein verringertes Honigangebot für einen leicht steigenden Preis, die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher dürften das aber kaum in ihrem Geldbeutel spüren. Denn im Schnitt legt der Preis für ein 500-Gramm-Glas Honig nur um zwei Prozent zu, was vor allem auch an der gesunkenen Inflation liegt. Im Vorjahr hat sich der Honig trotz besserer Ernte noch um fünf Prozent verteuert.
Was Verbraucherinnen und Verbraucher freut, erschwert Imkerinnen und Imkern das Leben. Denn anderswo steigen die Kosten, wie etwa der Preis für das Zuckerfutter, das den Bienenvölkern im Herbst und Winter als Nahrungsersatz für den entnommenen Honig verabreicht wird.