Vom Anden-Hochplateau bis ins Voralpenland

Alpakas: Darum lieben alle die kuscheligen Anden-Tiere

Muss man da nicht einfach zurückgrinsen? Kann man bei diesem Anblick noch schlechte Laune haben? Um eine Antwort auf die Frage zu finden, warum der Alpaka Zucht Verband Deutschland e.V. (AZVD) schon über 14.400 Tiere hier im Land verzeichnet, genügt es eigentlich, einem Vertreter dieser Spezies ins Gesicht zu schauen. Neben ihrer Niedlichkeit tragen Alpakas noch etwas anderes zur Schau ...
Kiloweise Wolle zum Verlieben
Muss man da nicht einfach zurückgrinsen? Kann man bei diesem Anblick noch schlechte Laune haben? Um eine Antwort auf die Frage zu finden, warum der Alpaka Zucht Verband Deutschland e.V. (AZVD) schon über 14.400 Tiere hier im Land verzeichnet, genügt es eigentlich, einem Vertreter dieser Spezies ins Gesicht zu schauen. Neben ihrer Niedlichkeit tragen Alpakas noch etwas anderes zur Schau ...
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Von dort kommen sie her, und die meisten Alpakas der Welt leben immer noch da: in den Anden, und vor allem in Peru. Doch auch außerhalb Südamerikas wächst die Alpaka-Population gerade.
Daheim in Südamerika
Von dort kommen sie her, und die meisten Alpakas der Welt leben immer noch da: in den Anden, und vor allem in Peru. Doch auch außerhalb Südamerikas wächst die Alpaka-Population gerade.
© iStock/jarcosa
Worin besteht der Unterschied zwischen Alpaka und Lama? Beide stammen im Grunde vom gleichen Urkamel ab. Sie wurden aber aus zwei verschiedenen südamerikanischen Wildformen gezüchtet: das Lama aus dem Guanaco und das Alpaka aus dem Vicunja. Alpakas sind nicht so groß und stämmig wie Lamas, ihre Ohren sind kürzer und ebenso ihre Schnauzen.
Lama oder Alpaka?
Worin besteht der Unterschied zwischen Alpaka und Lama? Beide stammen im Grunde vom gleichen Urkamel ab. Sie wurden aber aus zwei verschiedenen südamerikanischen Wildformen gezüchtet: das Lama aus dem Guanaco und das Alpaka aus dem Vicunja. Alpakas sind nicht so groß und stämmig wie Lamas, ihre Ohren sind kürzer und ebenso ihre Schnauzen.
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Die Inkas fingen vor ungefähr 7.000 Jahren damit an, die beiden Kamelarten zu domestizieren und zu züchten. An den Lamas schätzte man ihre Fähigkeit, Lasten zu tragen. Die zierlicheren Alpakas sind dafür nicht gemacht. Sie wurden aus einem anderen Grund gezüchtet ...
Lamas und ihre Lasten
Die Inkas fingen vor ungefähr 7.000 Jahren damit an, die beiden Kamelarten zu domestizieren und zu züchten. An den Lamas schätzte man ihre Fähigkeit, Lasten zu tragen. Die zierlicheren Alpakas sind dafür nicht gemacht. Sie wurden aus einem anderen Grund gezüchtet ...
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Denn Alpakas haben ganz besonderes Haar. Aufgrund seiner Struktur hat es viele nützliche Eigenschaften und gilt deshalb als edle Wolle. Alpaka-Haar ist hohl und dazu äußerst fein. Dadurch wärmt es gut und ist zugleich leicht. Alpakawolle reguliert Feuchtigkeit und gleicht Temperaturunterschiede aus.
Wertvolle Behaarung
Denn Alpakas haben ganz besonderes Haar. Aufgrund seiner Struktur hat es viele nützliche Eigenschaften und gilt deshalb als edle Wolle. Alpaka-Haar ist hohl und dazu äußerst fein. Dadurch wärmt es gut und ist zugleich leicht. Alpakawolle reguliert Feuchtigkeit und gleicht Temperaturunterschiede aus.
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Beim Scheren eines Alpakas können ein bis vier Kilo verwendbares Vlies gewonnen werden. Geschoren wird einmal pro Jahr, sobald es nachts nicht mehr frostig wird.
Weniger Gewicht dank Schere
Beim Scheren eines Alpakas können ein bis vier Kilo verwendbares Vlies gewonnen werden. Geschoren wird einmal pro Jahr, sobald es nachts nicht mehr frostig wird.
© iStock/KiraVolkov
22 verschiedene "reine Farben" von Alpaka-Wolle werden laut AZVD geführt. Außerdem kommt die Faser in unterschiedlichen Feinheitsstufen vor: Besonders fein ist "Royal Baby" (ein etwas missverständlicher Name, denn sie stammt eigentlich nicht von "Crias", wie Alpaka-Junge genannt werden).
Frische Edel-Woll-Ernte
22 verschiedene "reine Farben" von Alpaka-Wolle werden laut AZVD geführt. Außerdem kommt die Faser in unterschiedlichen Feinheitsstufen vor: Besonders fein ist "Royal Baby" (ein etwas missverständlicher Name, denn sie stammt eigentlich nicht von "Crias", wie Alpaka-Junge genannt werden).
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Das Alpaka-Vlies eignet sich wegen seiner feuchtigkeits- und temperaturregulierenden Eigenschaften zum Beispiel zur Fertigung von Komfort-Bettdecken, die sommers wie winters für ein angenehmes Klima beim Schlafen sorgen sollen.
Das Alpaka in meinem Bett
Das Alpaka-Vlies eignet sich wegen seiner feuchtigkeits- und temperaturregulierenden Eigenschaften zum Beispiel zur Fertigung von Komfort-Bettdecken, die sommers wie winters für ein angenehmes Klima beim Schlafen sorgen sollen.
© iStock/LENblR
Selbstverständlich werden aus der Edel-Wolle auch klassische Strickwaren wie Pullover, Schals oder Socken gemacht, die besonders angenehm zu tragen sein sollen. Und noch etwas anderes wird aus der Alpaka-Faser gewonnen: Keratin, das zur Seifenherstellung verwendet werden kann. Auf einer Speisekarte sind Alpakas jenseits ihrer südamerikanischen Heimat kaum zu finden.
Warm, weich und pflegend
Selbstverständlich werden aus der Edel-Wolle auch klassische Strickwaren wie Pullover, Schals oder Socken gemacht, die besonders angenehm zu tragen sein sollen. Und noch etwas anderes wird aus der Alpaka-Faser gewonnen: Keratin, das zur Seifenherstellung verwendet werden kann. Auf einer Speisekarte sind Alpakas jenseits ihrer südamerikanischen Heimat kaum zu finden.
© iStock/slowcentury
In unseren Breiten sind Alpakas noch als Wanderkameraden populär: Bei einem Spaziergang mit einem Alpaka an der Seite lässt es sich richtig gut abschalten. Dazu tragen neben ihrer Knuffigkeit auch die Brumm- oder besser "Humm"-Laute bei, in denen die Herde kommuniziert.
Schritt halten mit Paarhufern
In unseren Breiten sind Alpakas noch als Wanderkameraden populär: Bei einem Spaziergang mit einem Alpaka an der Seite lässt es sich richtig gut abschalten. Dazu tragen neben ihrer Knuffigkeit auch die Brumm- oder besser "Humm"-Laute bei, in denen die Herde kommuniziert.
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Dynamik und Rangordnung in der Alkpaka-Herde können während einer Alpaka-Wanderung gut beobachtet werden. Der "Anführer" muss natürlich ganz vorne laufen. Er wird auch darauf achten, dass alle schön beieinander bleiben. Deshalb wird in Gruppen spaziert und nicht nur mit einem Alpaka alleine.
Alpaka Wanderung
Dynamik und Rangordnung in der Alkpaka-Herde können während einer Alpaka-Wanderung gut beobachtet werden. Der "Anführer" muss natürlich ganz vorne laufen. Er wird auch darauf achten, dass alle schön beieinander bleiben. Deshalb wird in Gruppen spaziert und nicht nur mit einem Alpaka alleine.
© iStock/Anja Goldstein
Spazieren an der Leine geht in Ordnung, zum Kuscheltier sind Alpakas nicht geschaffen. Auch wenn ihre Optik anderes verheißen mag. Als Fluchttier hält das Alpaka instinktiv lieber ein bisschen Abstand zum Menschen. Es sei denn, er hat Futter dabei! Aber Vorsicht: Füttern Sie Alpakas niemals, es sei denn, Sie haben die ausdrückliche Erlaubnis vom Züchter!
Kuscheln unerwünscht
Spazieren an der Leine geht in Ordnung, zum Kuscheltier sind Alpakas nicht geschaffen. Auch wenn ihre Optik anderes verheißen mag. Als Fluchttier hält das Alpaka instinktiv lieber ein bisschen Abstand zum Menschen. Es sei denn, er hat Futter dabei! Aber Vorsicht: Füttern Sie Alpakas niemals, es sei denn, Sie haben die ausdrückliche Erlaubnis vom Züchter!
© iStock/EllyMiller
Die Tiere haben einen sensiblen Verdauungsapparat. Fressen dürfen sie ausschließlich Gras, davon aber sehr viel. Ungefähr fünf Prozent ihres eigenen Gewichts mümmeln die Wiederkäuer davon pro Tag weg.
Spaß mit Gras
Die Tiere haben einen sensiblen Verdauungsapparat. Fressen dürfen sie ausschließlich Gras, davon aber sehr viel. Ungefähr fünf Prozent ihres eigenen Gewichts mümmeln die Wiederkäuer davon pro Tag weg.
© iStock/Chitsanupong Pengsalae
Zur Abwechslung gibt es nur noch Spezialfutter mit Mineralien und trockenes Gras. Für eine gesunde Verdauung müssen Alpakas auch Heu fressen.
Futter gegen Bauchgrimmen
Zur Abwechslung gibt es nur noch Spezialfutter mit Mineralien und trockenes Gras. Für eine gesunde Verdauung müssen Alpakas auch Heu fressen.
© iStock/Roman_Makedonsky
Dass Alpakas sich während einer Wanderung erleichtern, ist übrigens in der Regel unüblich. Sie bevorzugen, daheim zur Toilette zu gehen: beim Kotplatz der Herde.
Fehlen nur noch Schüssel und Spülung ...
Dass Alpakas sich während einer Wanderung erleichtern, ist übrigens in der Regel unüblich. Sie bevorzugen, daheim zur Toilette zu gehen: beim Kotplatz der Herde.
© iStock/wxs2102
Alpakas kann nur artgerecht halten, wer über ausreichend Weidefläche für sie verfügt. Das bedeutet in konkreten Zahlen: 1.000 Quadratmeter für zwei Tiere und 100 weitere Quadratmeter für jedes zusätzliche Alpaka.
Großes Gehege für kleine Tiere
Alpakas kann nur artgerecht halten, wer über ausreichend Weidefläche für sie verfügt. Das bedeutet in konkreten Zahlen: 1.000 Quadratmeter für zwei Tiere und 100 weitere Quadratmeter für jedes zusätzliche Alpaka.
© iStock/fotyma
Wie bereits erwähnt, fühlt sich das Herdentier nur dann wohl, wenn es mindestens ein weiteres Alpaka an seiner Seite weiß. Was das Klima angeht, ist das Anden-Kamel ziemlich anpassungsfähig, und auch bei der Unterbringung stellt es keine großen Ansprüche ...
Gut drauf bei jedem Wetter
Wie bereits erwähnt, fühlt sich das Herdentier nur dann wohl, wenn es mindestens ein weiteres Alpaka an seiner Seite weiß. Was das Klima angeht, ist das Anden-Kamel ziemlich anpassungsfähig, und auch bei der Unterbringung stellt es keine großen Ansprüche ...
© iStock/Max2611
Einen Unterstand sollte es geben, ein Stall mit ausreichend großen Futterstellen ist ideal. Wenn die Alpakas dann noch aus freien Stücken zwischen Behausung und Weidefläche hin und her laufen können, ist es perfekt.
Rein oder raus?
Einen Unterstand sollte es geben, ein Stall mit ausreichend großen Futterstellen ist ideal. Wenn die Alpakas dann noch aus freien Stücken zwischen Behausung und Weidefläche hin und her laufen können, ist es perfekt.
© iStock/Stefan Schottleitner
Alpakas können 20 bis 25 Jahre alt werden, wenn sie gut versorgt sind. Dazu gehört neben dem artgerechten Futter, einem regelmäßigen Termin mit der Tierärztin oder dem Tierarzt und der Verabredung mit der Schere einmal im Jahr noch eine besondere Anwendung ...
Gehege und Pflege
Alpakas können 20 bis 25 Jahre alt werden, wenn sie gut versorgt sind. Dazu gehört neben dem artgerechten Futter, einem regelmäßigen Termin mit der Tierärztin oder dem Tierarzt und der Verabredung mit der Schere einmal im Jahr noch eine besondere Anwendung ...
© iStock/ShinOkamoto
Die Fußpflege! Den Alpakas muss nicht nur einmal im Jahr das Fell abgeschnitten werden. Alle zwei Monate sind auch die Zehennägel dran.
Fußpflege für Paarhufer
Die Fußpflege! Den Alpakas muss nicht nur einmal im Jahr das Fell abgeschnitten werden. Alle zwei Monate sind auch die Zehennägel dran.
© iStock/KiraVolkov
Da war doch aber noch die Sache mit dem Spucken. Leider haben die putzigen Alpakas nicht nur Charme zu versprühen. Wenn sie sich angegriffen fühlen, kann es eklig werden. Dann setzen sie sich mit Speichel oder gar Mageninhalt zur Wehr (ein ganz besonderes olfaktorisches Missvergnügen). Die gute Nachricht für zweibeinige Alpaka-Fans ist aber: Normalerweise (!) bespucken Alpakas nur Artgenossen.
Nässegefahr!
Da war doch aber noch die Sache mit dem Spucken. Leider haben die putzigen Alpakas nicht nur Charme zu versprühen. Wenn sie sich angegriffen fühlen, kann es eklig werden. Dann setzen sie sich mit Speichel oder gar Mageninhalt zur Wehr (ein ganz besonderes olfaktorisches Missvergnügen). Die gute Nachricht für zweibeinige Alpaka-Fans ist aber: Normalerweise (!) bespucken Alpakas nur Artgenossen.
© iStock/JZHunt

21.04.2024 von SWYRL/Petra Esselmann

Paarhufer auf dem Vormarsch: Immer öfter sind hierzulande außer Kühen oder Schafen auch grasende Alpakas auf der Weide zu entdecken. Wie und warum hat sich das Anden-Tier hierhin verirrt und wie kommt es bei uns klar?

Sie stolzieren im Münsterland ebenso auf der Weide herum wie im Chiemgau - und außerdem in zahlreichen anderen Ländern. Alpakas bevölkern längst nicht mehr nur Teile von Bolivien, Chile und vor allem Peru. Auch in unseren Breiten werden immer mehr von den drolligen Tieren gezüchtet. Denn sie sind nicht nur sehr niedlich, sondern haben auch einiges zu bieten.

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