Mehr als Stulle
Frisch schmeckt es besten? Nicht unbedingt. Manche Brot-Kreationen gelingen erst richtig, wenn diese Zutat von vorgestern ist und mit bloßen Zähnen kaum mehr zu bewältigen. Also in diesem Fall: Lieber verbraten als wegwerfen!
© iStock/elyaevskiyRichtig lagern
Wer lieber Stullen schmiert, als in der Küche kreativ zu werden, kann die Genießbarkeit des Brotes durch richtige Lagerung beeinflussen. Ob es sich kürzer (einen Tag) oder länger (eine Woche) hält, hängt von der Brotsorte ab, aber nicht nur. Das Brot sollte nicht zu viel Luft ausgesetzt sein, denn das beschleunigt das Austrocknen.
© iStock/cyano66Auf Belüftung achten
Auch sollte es nicht luftdicht eingepackt sein, da sich so schneller Schimmel bilden kann. Optimaler Lagerplatz für Brot ist ein hölzerner oder tönerner Brotkasten, da durch diese Materialien für ausreichend Belüftung gesorgt ist. Wickeln Sie aus dem gleichen Grund ihr Brot besser in Papier oder Baumwollstoff ein als in Plastik.
© iStock/Anastasia TimoninaGefriertruhe als Brotbox
Ausnahme: Das Brot darf dann in einer Plastiktüte aufbewahrt werden, wenn Sie es einfrieren wollen. Diese Aufbewahrungsmethode empfiehlt sich, solange das Brot noch einigermaßen frisch ist. Für späteres unkompliziertes Auftauen schneiden Sie das Brot in Scheiben, bevor es ins Tiefkühlfach wandert.
© iStock/Birte GernhardtAuftauen im Toaster
Denn auch frostige Scheiben sind im Toaster im Nu aufgetaut. Bei ganzen Brotlaiben und bloßer Raumtemperatur nimmt dieser Prozess um einiges mehr Zeit in Anspruch.
© iStock/andreygoncharTrockenes Brot - was nun?
Ein Fall für die Mülltonne ist altes Brot, wenn es angeschimmelt ist. Es nützt dann auch nichts, nur das sichtbar befallene Stück abzuschneiden. Das komplette Brot ist dann ungenießbar. Ist es allerdings nur hart geworden, taugt es vielleicht nicht mehr als Butterbrot, aber sicherlich noch als Zutat für andere Gerichte.
© iStock/aquatarkusArme Ritter
Eine ähnliche Speise wie "Armer Ritter" wussten angeblich schon die Römer zuzubereiten. Verrühren Sie ein Ei mit Milch und legen Sie trockene Weißbrotscheiben darin ein, bis sie sich mit der Mischung vollgesogen haben. Braten Sie sie danach in der Pfanne an und servieren Sie sie mit Zucker und Zimt.
© iStock/ASIFEFrench Toast
Nach dem gleichen Prinzip wird French Toast gemacht. Dafür muss das Brot nicht unbedingt alt sein, es schadet aber auch nicht. Typische Beilagen zu diesem Gericht sind Früchte und Sahne oder auch die süß-salzige Kombination aus Ahornsirup und Bacon.
© iStock/lisatopSemmelbrösel
Was sich dagegen nur mit richtig ausgetrockneten Backwaren herstellen lässt, sind Semmelbrösel beziehungsweise Paniermehl. Dafür wird das alte Brot in Stücke geschnitten und im Standmixer oder in einer Küchenmaschine zerkleinert.
© iStock/YelenaYemchukWiener Schnitzel
Auf diese Weise wird altes Brot zu einer Zutat für sich, die für bestimmte Gerichte unverzichtbar ist: wie zum Beispiel für Wiener Schnitzel. In der Bröselform kann sich das Brot auch einige Wochen lang halten, wenn es - in diesem Fall - luftdicht verschlossen gelagert wird.
© iStock/PeteerSCaesar Salad
Nur echt mit Croutons: Auch ein Caesar Salad kommt in der klassischen Variante nicht ohne altes Brot aus. Ohne die gerösteten Würfel würde der Kreation aus Römersalat und Parmesan eine Komponente fehlen.
© iStock/wmaster890Croutons
Andere Salatvariationen oder Suppen lassen sich mit Croutons ebenfalls schnell und einfach aufmotzen: Würfeln Sie dafür das getrocknete Weißbrot, würzen Sie es nach Geschmack und braten Sie es mit Öl in einer Pfanne oder auch im Backofen an.
© iStock/fermatePanzanella-Salat
Italienischer Brotsalat, Panzanella-Salat genannt, kann auf unterschiedliche Weise mit dem Brot von vorgestern zubereitet werden: Sie können Stücke davon in Wasser aufweichen oder Würfel mit Fett in der Pfanne rösten. Anschließend geben Sie Tomaten, Zwiebeln, Kräuter und andere frische Zutaten nach Belieben dazu und machen den Salat mit Essig und Öl an.
© iStock/LesyySemmelknödel
Wie der Name schon sagt, ist für die Zubereitung von Semmelknödeln die Semmel von entscheidender Bedeutung. Deshalb gibt es in der süddeutschen Heimat dieses Gerichts sogenanntes "Knödelbrot" eigens zu kaufen, nämlich eine Packung mit getrocknetem, zerkleinertem Brot. Gewürzt mit Petersilie und Zwiebeln und vermengt mit Eiern und Milch werden daraus die Traditionsklöße.
© iStock/kabVisioHackbraten
Nimmt man zu diesen Zutaten noch Hackfleisch hinzu, ist man schon beim nächsten Rezept: Hackbraten. Je älter und härter der Brotanteil, desto besser für die Konsistenz. Bei diesem Gericht kann man richtig kreativ werden und mit verschiedenen Gewürzen oder zusätzlichen Ingredienzen wie getrockneten Tomaten experimentieren.
© iStock/bhofack2Frikadellen
Wie der Hackbraten werden auch Frikadellen, ebenfalls bekannt als Buletten oder Fleischpflanzerl, noch lockerer, wenn die Hackfleischmasse vor dem Braten mit eingeweichten Brotstücken angereichert wird.
© iStock/donstockSüßer Brotauflauf
Auf der Basis "alte Brotscheiben, vollgesogen mit Eiermilch" lassen sich verschiedene süße Brotaufläufe kreieren und aus dem Ofen zaubern, die zum Beispiel als Kirschmichel (mit Kirschen) oder Scheiterhaufen (mit Äpfeln) bekannt sind. Auch andere Obstsorten eignen sich für die Süßspeise, Pflaumen zum Beispiel.
© iStock/Sunshine_butterflyHerzhafter Brotauflauf
Gleichermaßen können Sie einen herzhaften Brotauflauf zubereiten: Schichten Sie abwechselnd Brotscheiben und Gemüse wie Tomaten oder Spinat übereinander, übergießen Sie alles mit einer Mischung aus Milch, Ei, Käse und Gewürzen - und dann ab in den Ofen damit.
© iStock/bhofack2Brotchips
Ebenfalls im Ofenrohr können Sie altes Brot in eine Knabberei umwandeln: Schneiden Sie es in dünne Scheiben, beträufeln Sie diese mit Öl und bestreuen Sie sie nach Gusto mit Gewürzen. Breiten Sie die Scheiben auf einem Backblech mit Backpapier aus und backen Sie sie, bis Brotchips daraus geworden sind.
© iStock/adrianciurea69Bruschetta
Ganz verloren ist altes Brot übrigens doch nicht als belegte Stulle. Geben Sie Olivenöl auf die trockenen Scheiben, rösten Sie sie im Ofen und machen Sie Bruschetta daraus. Schmeckt zum Beispiel mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum, doch der Fantasie sind beim Belegen keine Grenzen gesetzt.
© iStock/Arx0ntTierfutter
Können oder wollen Sie gerade keine Brotreste in der Küche verarbeiten, gibt es noch eine andere Möglichkeit, die Brocken vor der Tonne zu bewahren. Gibt es einen Bauernhof oder eine Pferde-Weide in der Nähe? Fragen Sie bei den Besitzern nach, ob Sie die Tiere damit füttern dürfen. Die freuen sich sogar ohne weitere Zubereitung über alte Brotstücke.
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