06.09.2024 von SWYRL
Gelingt der Ampel trotz schlechter Umfragewerte noch die Trendwende? Nein, glaubt Albrecht von Lucke. Im ZDF-"Morgenmagazin" bezeichnete der Politikwissenschaftler einen neuen Aufschwung der Regierungsparteien als "völlig abwegig".
Die Ampel ist so unbeliebt wie nie. "Wer will den Stecker ziehen? Das ist die ganz große Frage", sagte am Freitag der Politologe Albrecht von Lucke im ZDF-"Morgenmagazin". Seines Erachtens habe vor allem die FDP ein erkennbares Interesse an einem Ende der Koalition. "Sie hat die große Sorge: Wenn das noch ein Jahr weitergeht, dann ist die Bundestagswahl gelaufen und uns widerfährt das Gleiche wie 2013 und wir sind raus", erklärte von Lucke mit Blick auf die vernichtenden Wahlergebnisse von nur rund einem Prozent für die FDP in Sachsen und Thüringen.
Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.
Albrecht von Lucke: FDP will "ein Ende mit Schrecken"
"Das heißt, sie maximiert das Spiel gegen die anderen Parteien", machte er deutlich. Die FDP sei "eigentlich längst ins Lager von CDU/CSU gewandert" und verstärke massiv "den Druck gegen SPD und Grüne". Dass etwa FDP-Vize Wolfgang Kubicki zuletzt kundtat, die Ampel habe "ihre Legitimation verloren", bezeichnete von Lucke als "erstaunlichen Vorgang". Er betonte: "Wenn ein Vizepräsident (des Bundestags, Anm.d.Red.) in einer solchen heiklen Situation der Koalition die Legitimation abspricht, ist das Ausdruck einer fatalen Lage, in der - und das ist so spannend - alle Parteien mittlerweile massiv abgesackt sind."
Klar sei: Die Ampel befinde sich "in einer Abwärtsbewegung, dass die Vorstellung, dass sie noch einmal den Turnaround schaffen könnte, den sie uns seit Jahren verspricht, völlig abwegig ist". Aus Sicht der FDP sei es von Lucke zufolge deshalb nur logisch, zu sagen: "Dann lieber ein Ende mit Schrecken - in der Hoffnung, wir werden sogar dafür belohnt, dass wir die Ampel zum Ende bringen."