Schauspieler

"Canceln ist nichts, woran ich glaube": Jan Josef Liefers kritisiert Woke-Aktivismus

14.10.2024 von SWYRL

Seit einigen Jahren ist Cancel Culture ein wiederkehrendes Thema in den Medien. Nun hat sich "Tatort"-Star Jan Josef Liefers in der Sache positioniert. In einem Interview lobte er Errungenschaften der "MeToo"-Bewegung, äußerte aber auch kritische Worte in Richtung woker Aktivisten.

Cancel Culture und sogenannter "woker" Aktivismus sind seit Jahren bestimmende Themen in der öffentlichen Debatte. Auch hierzulande spaltet der aus dem US-amerikanischen Kulturkampf entstandene Diskurs um den Umgang mit beleidigendem Verhalten bei gleichzeitiger Wahrung der Meinungsfreiheit Teile der Gesellschaft. Zunehmend positionieren sich auch Prominente in der Frage. So nun auch Schauspieler Jan Josef Liefers in einem Interview mit dem "Playboy".

Canceln sei "nichts, woran ich glaube", so der 60-Jährige im Gespräch mit dem Blatt. "Ich glaube an den Rechtsstaat." Entstünde "parallel zur Justiz eine zweite Rechtsprechung" wie Cancel Culture, die "auf Zeitgeist und oft wechselnden Moralvorstellungen beruht", halte er das für "gefährlich". Denn auf Anschuldigen würden keine Beweise folgen, stattdessen aber "Ausgrenzung, Pranger und ein hoher sozialer Preis". Der Denkfehler, den Liefers woken Aktivistinnen und Aktivisten vorwirft: Sie würden von Diversität reden, aber Konformismus verlangen.

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Jan-Josef Liefers berichtet von Missständen

Anders als manch andere Prominente, die als Kritikerinnen oder Kritiker von Cancel Culture auf den Plan getreten sind, zeigte der "Tatort"-Star aber Bereitschaft, zu differenzieren: "Die Woke-Bewegung hat auch Punkte, die ich unterstützenswert finde", stellte er klar. Auch dass die MeToo-Bewegung dem "grenzenlosen männlichen Hedonismus" Einhalt gebeten habe, sei wichtig.

Liefers berichtete in dem Interview selbst von übergriffigen Praktiken zu seiner Zeit als junger Schauspieler, "inklusive sexualisierter Übergriffe", die oft zu Machtmissbrauch hinzugekommen seien. Er habe damals "Sachen erlebt und mitbekommen, mit denen würde man es heute auf den 'Stern'- oder 'Spiegel'-Titel schaffen", so der Schauspieler.

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