Hübsch und alt!
"Mir gefällt sie nicht!", lautete das vernichtende Urteil von Verkäufer Harald aus Witzhelden über seine "Mecki"-Leuchte. Horst Lichter musste dem widersprechen: "Das ist hübsch und zudem wirklich alt!", erklärte der Moderator in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" und prophezeite hohe Gebote.
© ZDF"Das ist klasse!"
"Danke schön dafür. Das finde ich spitzenmäßig!", äußerte sich Lichter überschwänglich. Immerhin hatte es eine "Mecki"-Leuchte noch nie in die Sendung geschafft: "Das hatten wir noch nie hier!", schwärmte der Moderator, und sein Experte Detlev Kümmel stimmte ihm anerkennend zu. "Das ist klasse!"
© ZDF"Mecki"
Die nostalgische Werbe-Lampe hatte Haralds Frau bei einer Wohnungsauflösung mitgenommen. "Den Igel wollte niemand haben!", erklärte der Verkäufer. Da grätschte Lichter schnell dazwischen und versicherte: "Der wird verkauft heute. Da bin ich mir sicher! Denn der ist jeck!" Auch da stimmte ihm der Experte zu und startete seine Expertise.
© ZDFMecki meckert
Der Igel Mecki wurde ab 1949 als Comic in der Fernsehzeitschrift "Hörzu" abgebildet und dort als TV-Kritiker eingesetzt. "Denn einem Igel ist man ja nicht böse, wenn er was Falsches sagt", lachte Kümmel. Seinen Namen erhielt die Figur vom damaligen Chefredakteur, denn "Mecki sollte meckern", erklärte der Experte.
© ZDFStoppel-Haarschnitt "Mecki"
Unter dem Namen "Mecki" war Lichter nur der kurze Stoppel-Haarschnitt bekannt, den er als Kind selbst getragen haben will. Auch Experte Kümmel konnte sich aus eigener Erfahrung an die "Mecki"-Frisur erinnern, "will aber jetzt nicht mehr darüber sprechen!" Tatsächlich gilt der Igel für die typische Frisur als Vorbild.
© ZDFWerbung ist teuer
Die Retro-Figur stammt aus den 1950er- bis 1960er-Jahren, ist handbemalt und aus dünnem Kunststoff gearbeitet. "Und der Zustand ist noch sehr schön", schmeichelte Lichter weiter. Der Wunschpreis des Verkäufers lag bei 80 Euro. Doch auch dazu hatte Lichter eine andere Meinung: "Alte Werbung ist teuer!"
© ZDFSchätzpreis: bis 200 Euro
Kümmel schätzte die Leuchtreklame danach auf 180 bis 200 Euro, "denn von 'Mecki' gibt es viele Fans!" Mit so einem hohen Preis hat der Verkäufer nicht gerechnet. Lichter gibt ihm dafür noch einen Tipp für seine Verhandlungen: "Nicht zu früh 'Ja' sagen. Man weiß nie, was noch passiert!"
© ZDF"Süß!"
Händlerin Esther Ollick war begeistert: "Cool, wie süß, ein Igel!" Doch das erste Gebot kam von Kollege Julian Schmitz-Avila: 30 Euro. Wolfgang Pauritsch war vor allem vom alten Röhrenfernseher angetan und erhöhte auf 40 Euro. Ollick bot 80 Euro, "weil ich es heute darf!" Denn Walter Lehnertz (Standardgebot 80 Euro) war an diesem Tag nicht dabei.
© ZDFHändler-Duell: Ollick vs. Runkel
Auch Roman Runkel bot fleißig mit, und so klettert der Preis für den putzigen Leucht-Igel schnell auf 160 Euro von Ollick. "Denn ich find den 'Mecki' einfach gut!", schickte die Händlerin hinterher. Doch Runkel blieb am Ball, und so schaukelten sich die beiden auf über 200 Euro.
© ZDFLetztes Gebot: 250 Euro
Erst bei 50 Euro über dem Schätzpreis der Expertise wünschte Runkel seiner Kollegin "viel Spaß" und winkte ab. "Dann werden der 'Mecki' und ich jetzt Freunde!", erklärte die Händlerin und Duell-Gewinnerin, die ihren Werbe-Igel für 250 Euro erwarb. Damit hatte der Verkäufer nicht gerechnet - Horst Lichter hingegen schon.
© ZDFKette mit Medaillon
Als weiteres Verkaufsobjekt der Sendung wurde eine Kette mit antikem Medaillon von 1880 angeboten. Das Erinnerungsstück aus Gold stammt aus England und zeigt das Haar eines Verstorbenen im Inneren. Der Wunschpreis lag bei 350 Euro. Wendela Horz taxierte bis zu 800 Euro. Händler Wolfgang Pauritsch ergatterte das Stück für 665 Euro.
© ZDFÖlgemälde von Pawel Taranczewski
Ein Ölgemälde des polnischen Malers Pawel Taranczewski von 1977 sah Experte Detlev Kümmel mit einer Ansicht aus Alt-Niederkassel in Düsseldorf als eine Art "Zeitdokument". Wunschpreis: 500 Euro. Schätzpreis: 750 bis 1.000 Euro, "obwohl das Bild etwas spröde wirkt". Händler Wolfgang Pauritsch zahlte nur 450 Euro.
© ZDFEmaille-Schild "IMI"
Ein Emailleschild "IMI" von Henkels Waschmittel aus den 1930er-Jahren war gewölbt und das "hat man lieber als Sammler", so Experte Detlev Kümmel. Der Wunschpreis lag bei 100 Euro. Doch Kümmel erhöhte auf 250 bis 300 Euro. Am Ende kassierte die Verkäuferin 270 Euro von Händler Roman Runkel.
© ZDFDiamanten-Armband
Ein Armband zeigte Diamanten im Altschliff aus dem 19. Jahrhundert. Das Stück wurde aber erst in den 1950er-Jahren gefertigt, ermittelte Wendela Horz. Der Wunschpreis lag bei 1.400 Euro, doch die Expertin setzte nur 800 bis 900 Euro an. Mit neuer Schmerzgrenze bei 700 Euro nahm die Verkäuferin die Händlerkarte an und erhielt 750 Euro von Susanne Steiger.
© ZDFZwei Hunde-Skulpturen
Zwei Hunde-Skulpturen der niederländischen Bildhauerin Gerda van den Bosch stammten aus den 1980er-Jahren und wurden damals für 2.500 DM pro Stück gekauft. Der Wunschpreis lag ähnlich hoch, denn der Erlös sollte an ein Tierheim gehen. Experte Colmar Schulte-Goltz taxierte die Objekte bis 3.800 Euro. Julian Schmitz-Avila zahlte nur 1.900 Euro.
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