Heilung für chronisch Kranke? - Vom Profit zur Prävention - Do. 01.06. - 3sat: 20.15 Uhr

Die Folgen eines "sehr stark zergliederten Gesundheitssystems"

28.05.2023 von SWYRL/Rupert Sommer

Die Wissenschaftsdokumentation, die 3sat in Erstausstrahlung zeigt, befasst sich mit der Frage, warum in der deutschen Gesundheitsbranche nicht entschlossener in die Diabetes-Früherkennung und den Kampf gegen Depressionskrankheiten investiert wird.

Wer einmal chronisch krank ist, kommt aus der Mühle oft kaum heraus: Der Gesundheitszustand wird, scheinbar unausweichlich, immer schlechter. Dabei gibt es wichtige Weichen, die bereits im Vorfeld gestellt werden müssten, wie die neue Dokumentation "Heilung für chronisch Kranke? - Vom Profit zur Prävention" zeigt. 3sat berichtet in Erstausstrahlung von den Leiden der Betroffenen, von den Auswirkungen von chronischen Erkrankungen auf die Gesellschaft und auf die öffentlichen Kassen. Immerhin rund 40 Prozent der Menschen in Deutschland leiden an einer chronischen Krankheit. Es zeigt sich: Oft hätte man deutlich früher eingreifen und beherzt gegensteuern müssen.

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Grundsätzliche Kritik am Gesundheitssystem

Als Auslöser von chronischen Erkrankungen gilt in der Regel ein Mix aus genetischer Veranlagung, Umweltfaktoren und den Auswirkungen des Lebensstils. An zumindest einigen Punkten könnte man gut ansetzen: So kostet die Behandlung von aktuellen Diabetes-Typ-2-Patientinnen und -Patienten den Krankenkassen und dem Staat 21 Milliarden Euro pro Jahr. Früherkennung der Disposition zur Krankheit und eine rechtzeitige Änderung der Lebensführung hätte in vielen Fällen zu einer besseren medizinischen Begleitung der Betroffenen führen können, wie die Doku herausarbeitet. Ähnliches gilt für eine Früherkennung von Depressionen: Sie könnte oft einen schlimmen Ausbruch der Krankheit verhindern. Doch es mangelt an zugelassenen Psychotherapeuten.

"Wenn man auf das deutsche Gesundheitssystem blickt, dann sind gerade chronisch Kranke bei uns eher schlecht oder schlechter versorgt", sagt Prof. Dr. Ferdinand Gerlach, der ehemalige Vorsitzende des Sachverständigenrates für Gesundheit und Pflege, in dem Filmbeitrag. "Das hat unter anderem damit zu tun, dass wir ein sehr stark zergliedertes Gesundheitssystem haben."

Im Anschluss vertieft die Sendung "scobel" um 21.00 Uhr das Thema mit Moderator Gerd Scobel und einem interdisziplinären Team von Experten.

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