"The Bear: King of the Kitchen" bei Disney+

Dritte Staffel "The Bear": Die unbekannteste beste Serie der Welt kehrt zurück

09.08.2024 von SWYRL/Eric Leimann

Die Serie "The Bear" räumt in den USA Preise ab wie früher "Game of Thrones". Ihre Welt ist aber sehr viel kleiner, sie spielt vorwiegend in einer Restaurant-Küche. Dabei bedient die Dramedy mit Jeremy Allen White viel mehr als den Trend, aus der Kulinarik noch die letzte Idee auszupressen.

Wie oft kritisiert man die Amerikaner für ihren schlechten Geschmack? Ihre miesen Essgewohnheiten, ihren Hang zu Kitsch und Pathos oder mithin auch für die Idee, Donald Trump zu ihrem Präsidenten zu wählen. Dann wiederum gibt es Dinge, die in den USA sehr viel besser funktionieren als in Deutschland. Zum Beispiel, dass die vor allem in ihrer ersten Staffel sperrige, aber großartige Serie "The Bear" zu einer der erfolgreichsten der TV-Gegenwart des Landes wurde.

Erzählt wird vom chronisch gequälten Spitzenkoch Carmen "Carmy" Berzatto (Emmy- prämiert: Jeremy Allen White), der nach dem Selbstmord seines Bruders den kultigen, aber chaotisch geführten Familien-Sandwichladen in Chicago übernimmt. Mit dessen Belegschaft geht Carmy schreiend, schwitzend, lachend und weinend durch Dick und Dünn. Im Verlauf der Serie lernt man eine Menge über Menschen, die Tragikomik des Lebens und das Führen eines Gastronomie-Betriebes. Ab 14. August stehen zehn neue Folgen der in Deutschland noch immer ziemlich unbekannten Serie bei Disney+ bereit, die zum Besten gehört, was man derzeit im Fernsehen sehen kann. Es ist die dritte Staffel der im Januar 2024 mit zehn Emmys ausgezeichneten TV-Show.

Als "The Bear", das in Deutschland unter dem Titel "The Bear: King of the Kitchen" läuft, im Juni 2022 beim US-Sender FX startete, war es erst mal eine kleine Serie. Sie spielte großteils in der schmuddeligen Küche des Traditions-Imbisses "The Original Beef of Chicagoland", wo Hauptfigur Carmy nach dem Selbstmord seines großen Bruders das Geschäft übernahm und auf diese Weise in seine nicht ganz rund verlaufene Jugend zurückkehrte: da war die alte Belegschaft, zu der auch Cousin Richie (Ebon Moss-Bachrach) gehörte, aber auch die junge Food-Enthusiastin Sydney (Ayo Edebiri), die sich als neue Kraft vorstellte. Gemeinsam mit Carmy wollte sie den Laden umkrempeln. Zunächst galt es jedoch zu überleben. Der Imbiss war hoch verschuldet, die Arbeitsabläufe glichen einer Katastrophe und die Stimmung der gestressten Belegschaft bewegte sich zwischen Trauer, Wut und Dauer-Improvisation.

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Meine Schwester, ein Top "Culinary Producer"

Staffel eins erzählte die vorläufige Rettung des Sandwichladens, der in Staffel zwei zur Baustelle wurde - da in seinen Räumlichkeiten das ambitionierte Spitzenrestaurant "The Bear" eröffnen sollte. Dessen Debütabend wurde zum Ende von Staffel zwei gefeiert.

Staffel drei erzählt nun davon, wie man den hohen Standard, den man anstrebte, halten will. In der Serie von Showrunner Christopher Storer, dessen Schwester Courtney als eine der besten "Culinary Producer" der USA gilt und alle in der Serie gezeigten Speisen tatsächlich selbst herstellen lässt, erzählt jedoch vor allem die Geschichten von Menschen. Hier hat die Serie, die nebenbei wunderschöne, authentische Bilder Chicagos erzeugt, ihre ganz große Stärke.

Tatsächlich gibt es derzeit wohl keine zweite Erzählung im Serienkosmos, in der so viele anrührende, komplexe und am Ende immer auch irgendwie liebenswerte Charaktere im Ensemble zusammenwirken wie bei "The Bear". Auch deshalb müssen jene Menschen, die "Emmys" und andere bedeutende Preise vergeben, in jeder neuen "The Bear"-Staffel neu überlegen, wer in diesem Küchen-Ensemble nun endlich mal nominiert oder ausgezeichnet werden sollte. Fehlt nur noch, dass "The Bear" auch in Deutschland mal ein größeres Publikum erreicht. Wer sich durch die etwas stressige Einstiegs-Episode durchgekämpft hat, wird die Serie und ihre Figuren bald nicht mehr los. Versprochen.

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