Donna Leon - Das goldene Ei - Sa. 29.06. - ARD: 20.15 Uhr

Eins zu null für die Serenissima

27.06.2024 von SWYRL/Jasmin Herzog

Der Wäschereigehilfe Davide erleidet im "Donna Leon"-Krimi "Das goldene Ei", den das Erste nun erneut zeigt, einen tödlichen Herzanfall. Der Staatsanwalt bescheinigt einen natürlichen Tod, doch Signora Brunetti bringt den Fall ins Rollen.

2019 ermittelte Commissario Brunetti (Uwe Kockisch) in seinem letzten Fall "Stille Wasser". Was den Fans der "Donna Leon"-Reihe seither bleibt, sind die Wiederholungen, die das Erste regelmäßig zeigt. So wie "Das goldene Ei", den 22. Brunetti-Fall, der als Roman auf Deutsch 2014 erschien. Die Erstausstrahlung der Adaption fand 2016 statt, am 29. Juni ist sie nun zur Primetime erneut zu sehen. Allerdings ist der Krimi nicht unbedingt der stärkste Film der Reihe. Die Story, in der es um die Verhinderung eines Erbes geht, ist von allzu groben Klischees durchsetzt.

Ausgerechnet vor Brunettis Haus bricht der Wäscherei-Bote Davide (Nicolo Polesello) zusammen. Er hat gerade bei Signora Paola Brunetti (Julia Jäger) die Wäsche vorbeigebracht, und weil er schon in der Wohnung schwankte, beobachtete sie ihn später durchs Fenster. Commissario Brunetti findet erstaunlich schnell heraus: Er hatte eine Überdosis Betablocker zu sich genommen. Und Davides offenbar andauernd Rosenkranz betende Mutter Anna (Juliane Köhler) gibt sofort zu, dem geistig behinderten Sohn aus dem Leben geholfen zu haben. Doch ist das bereits des Rätsels Lösung? Das ist schon ein bisschen unwahrscheinlich, und so wird Annas Schwester Maria Pia (Imogen Kogge) - die Wäscherei-Besitzerin, nebenbei bemerkt - als Drahtzieherin dazwischengeschaltet.

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Warum musste Davide sterben?

Warum musste Davide sterben? Vor allem Signora Brunetti dringt auf die Lösung dieser Frage, zumal der korrupte Staatsanwalt Davides Leiche bereits zur Verbrennung freigegeben hat. Nicht von ungefähr schiebt sich Paola diesmal in den Vordergrund. Auf der pittoresken Hausterrasse über den Dächern Venedigs demonstrieren die Brunettis Familienglück, und wieder einmal fällt einem in diesem Falle der Tolstoi-Satz von den glücklichen und den unglücklichen Familien ein. Unglücklich jedenfalls sind die Täter auf ihre sehr eigene Art.

Mal abgesehen von dem Plätzchen, auf dem eine Brunnenstatue eine wichtige Rolle spielt, fängt die Kamera äußerst lieblos die schönen Totalen Venedigs ein (Regie, wie stets: Sigi Rothemund). Unbegründete Vogelperspektiven und überflüssige Bootsfahrten auf den Kanälen zuhauf. Etwas mehr Witz und Augenzwinkern hätten diesem Kaspar-Hauser-Stoff (jetzt ist es raus!) sicher gut getan. So wie das Signorina Elettra macht: "Ich liebe dieses Programm", ruft sie aus, wenn sie das Opfer Davide am Computer schnell mal um 50 Jahre altern lässt und damit den Fall im Handstreich löst. An Stellen wie dieser weiß man dann wieder, was man an der "Donna Leon"-Reihe hat.

Gleich im Anschluss zeigt das Erste einen weiteren Film aus der Reihe: In "Lasset die Kinder zu mir kommen" von 2010 ermittelt Commissario Brunetti im Fall einer ermordeten jungen Albanerin und stößt auf illegale Geschäfte mit neugeborenen Babys.

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