ZDF-Trödelkult

Fünfstelliger Kaufpreis: Bei diesem Schmuck geht der "Bares für Rares"-Händlerin das Bargeld aus

26.10.2023 von SWYRL/Michael Eichhammer

Nach einem Duell mit einem männlichen Mitbewerber ging ein Schmuckset an die schockverliebte Meistbietende. Ebenso spektakulär wie der Schmuck war die bezahlte fünfstellige Summe.

Dieses Schmuckstück hatte es in sich; "Ich mag das, wenn gewogen wird", kommentierte Horst Lichter. Wohl weil er wusste: Dann wird es bei "Bares für Rares" meist hochpreisig. Doch schon vor der Gewichtsangabe der Expertin Wendela Horz war der Moderator sicher: "Man sieht es auch - das ist ordentlich Gold." Lichter fand das Armband und den dazu passenden Ring "sehr außergewöhnlich von der Form her" und "sehr gewagt". Besitzerin nannte das Mitbringsel "prunkvoll", gab aber zu: "Die Zeit dafür ist abgelaufen - ich möchte mich nicht mehr so schwer behängen."

Lichter erkundigte sich nach der Provenienz des Geschenkes ihres Gatten. Karl-Heinz berichtete, dass es sich wohl um "das Meisterstück eines Schweizer Juweliers" handeln würde. Mit dem Ensemble habe dieser den ersten Preis auf einer Genfer Schmuckausstellung gewonnen. Wendela Horz geriet ins Schwärmen über das "wunderbare, handgemachte Armband". An der Punzierung erkannte die Expertin, dass es sich um 750er Gold und Weißgold handelte.

Der Schmuck sei "opulent in der Optik und in der Verarbeitung". Man könne Stängel mit angedeuteten Blüten erkennen oder einen Weg, der von Steinen gesäumt ist, fantasierte Horz. Auch Meteoritentrümmer als Symbol würden in die Entstehungszeit passen - die 1960er- bis 70er-Jahre. "Es ist eine ganz spannende Angelegenheit", fand Horz. Der Ring sei ebenfalls in 750er Gold und Weißgold gearbeitet. Allerdings sprach aus Sicht von Wendela Horz etwas gegen eine Herkunft aus der Schweiz: Dass kein Goldschmied verewigt sei, spreche eher für eine Herkunft aus Deutschland, so die Juwelen-Detektivin. Das Unikat-Ensemble habe eine "brutalistische Anmutung", so Horz. Dies sei für die 60er-Jahre typisch.

Horst Lichter fragte das Ehepaar aus Siegburg nach ihrem Preiswunsch. 8.000 Euro vermeldete das Duo selbstbewusst. Zu hoch gepokert? Schon der Goldankaufswert mache 8.300 Euro aus, wusste Wendela Horz. Dazu kam die "enorm spannende Gestaltung". In Summe empfahl sie für das Set 9.000 Euro. Das Ehepaar war freudig überrascht. Auch Horst Lichter genoss diese "Harmonie".

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"Wie aus dem Bilderbuch!": "Bares für Rares"-Händlerin verliebt sich in Schmuckstücke

Im Händlerraum legte sich Susanne Steiger den Schmuck ums Handgelenk und begeisterte sich: "Wow, was für ein Armband!" Sie fand es "richtig cool!" Sarah Schreiber schnappte sich dagegen den Ring und schwärmte, er sei "phänomenal". "Ihr wisst schon, dass noch ein paar andere Händler auch noch da sind, ihr zwei Mädels", wandte sich Wolfgang Pauritsch an die Kolleginnen. "Wir sind schon außen vor", lamentierte er. Julian Schmitz-Avila: "So sieht es aus." Die Damen waren erkennbar schockverliebt.

"Wir sind begeistert", erklärte Susanne Steiger dem Ehepaar das Offensichtliche. Die Händlerin schwärmte: "Was für ein wunderschönes Armband, das ist wie aus dem Bilderbuch, ein Lehrstück!" Karl-Heinz hielt sich an die Fakten: "Es sind knapp 200 Gramm, die Expertise hat gesagt 8.300 Euro Materialwert." Diese Information sorgte dafür dass Steiger "okay" murmelte und erkennbar schluckte.

Steiger war es auch, die das erste Gebot machte. Mit 8.500 Euro ein ungewohnt steiler Start. Wolfgang Pauritsch war ebenfalls sehr interessiert. Er bot 8.600 Euro. Die Rivalen erreichten sehr bald eine Rekordhöhe: Pauritsch bot fünfstellig - 10.000 Euro. Steiger ließ nicht auf sich warten: "10.500." Pauritsch konterte: "Lass mich aussprechen." Die Kollegin kampfeslustig: "Ungern." Pauritsch erkundigte sich bei Sarah Schreiber und Julian Schmitz-Avila, doch die wollten nur stille Beobachter sein.

Steiger einigte sich mit den Eheleuten auf 10.500 Euro. So viel Bargeld gibt es allerdings nicht mal bei "Bares für Rares": 5.500 Euro müsse sie daher nachträglich überweisen, erklärte sie. Das Paar war einverstanden und nahm den Vorschuss von 5.000 entgegen. "Man muss als Händler auch mal eine Niederlage akzeptieren können", philosophierte Pauritsch. "Daran wächst man, Wolfgang - Erfolg verwöhnt den Charakter", gab Schmitz-Avila seinen Senf dazu. Zu Steiger sagte Pauritsch: "Du warst so verliebt, es musste einfach zu dir."

50 Euro für goldene Manschettenknöpfe? Bescheidener Wunschpreis wird mehr als übertroffen

Für ihr Öl-Gemälde von M. Radermacher wünschte sich die Verkäufer einen schöneren Ort als ihren Keller. Zudem erhoffte sie sich 500 Euro. Colmar Schulte-Goltz taxierte auf das Doppelte. Julian Schmitz-Avila bezahlte 800 Euro.

Goldene Manschettenknöpfe mit Münzen wollte ein Ehepaar für 50 Euro veräußern. Viel zu bescheiden: Wendela Horz schätzte auf bis zu 1.200. Sarah Schreiber bezahlte sogar 1.300 Euro.

Ein Wanderfalke soll weiter wandern - aus den Händen des Verkäufers in die eines Händlers. Wunschpreis bis zu 1.000 Euro. Colmar Schulte-Goltz hielt maximal 800 für angebracht. Friedrich Häusser kaufte die Porzellanfigur für 500 Euro.

"Mein Gott, Detlev, wat is dat für ein Apparillo?", fragte Lichter den Experten Kümmel. Die Retorte war laut Kümmel 200 Euro wert. Wolfgang Pauritsch bezahlte lediglich 110 Euro. Der Verkäufer selbst hatte auf 300 gehofft.

"Was hast du denn da für eine Jacke?" Über diese Frage von Horst Lichter muss Detlev Kümmel lachen. Dann lügt er neckisch: "Das ist ein Schal." Lichter erkennt nun selbst, was er vor sich hat und muss selbst kichern: eine Satteldecke. Eine Jacke? Über diese Idee von Lichter musste Kümmel lachen. Es handelte sich um eine peruanische Satteldecke. Die Verkäuferinnen wollten diese für 500 Euro veräußern. Kümmel stimmte zu. Friedrich Häusser erstand die Decke für 300.

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