21.11.2024 von SWYRL
Mit nur 33 Jahren verstarb Ayrton Senna im Jahr 1994 nach einem tödlichen Formel-1-Unfall. In der schlicht betitelten Serie "Senna" erinnert Netflix nun an die Rennsportikone.
Von Ayrton Sennas Auto war am 1. Mai 1994 nicht mehr viel übrig. Warum genau der Ausnahmefahrer der Formel 1 in Imola mit 214 km/h in eine Betonmauer krachte, ist bis heute ungeklärt. Sein Erbe wirkt in der Rennsportelite bis heute nach - auch, weil er mehrfach zum schnellsten F1-Piloten der Geschichte gekürt wurde. Einige Monate nach Sennas 30. Todestag huldigt Netflix dem Brasilianer nun mit der Fiction-Serie "Senna".
Kam der Dokumentarfilm "Senna" (2011) des Oscar-dekorierten Dokumentarfilmers Asif Kapadia der Sportlegende auch dank unzähliger Archivaufnahmen beeindruckend nah, geht Netflix in der gleichnamigen Serie (sechs Folgen, ab 29. November) einen anderen Weg - und setzt mit Gabriel Leone einen Rennsportfilm-erprobten Darsteller (er spielte in Michael Manns "Ferrari") ins Cockpit. Während zunächst der tragische Unfall die Klammer um die Handlung setzt, springen die Macher der Fiction-Serie in Sennas Kindheit zurück, um die Geschichte vom Autoschraubersohn zum F1-Champion chronologisch zu rekonstruieren.
"Senna" rauscht mit Vollgas durch die ersten Lebensstationen des Brasilianers - oder besser gesagt an ihnen vorbei. Ja, man nimmt Notiz davon, dass der junge (und auch der ältere) Ayrton ein begnadeter, risikobereiter Fahrer auf der Strecke und ein emotionaler Heißsporn daneben war. Interessante und facettenreiche Nebencharaktere aber sucht man vergebens. Emotionen lässt Senna nicht zu, die zweifelsfreie Zäsur in seinem Privatleben geht in der oberflächlichen Darstellung der Netflix-Serie unter. Nach beachtlichen Erfolgen in den unterklassigen Rennserien landet Senna 1984 endlich in der Formel 1. Rennsport-Nostalgiker dürfen sich hier auf Begegnungen Sennas mit Ikonen wie Niki Lauda und Alain Prost freuen. Mehr als Fanservice und Staffage - zumindest in den zwei vorab für die Presse zu sichtenden Episoden - sind deren Auftritte aber nicht.